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Neue Airline Liliair in Klagenfurt präsentiert

Mit zwei Maschinen sollen ab April 2023 Frankfurt, München und Hamburg angeflogen werden.

Die Lilihill-Group, Mehrheitseigentümerin des Klagenfurter Flughafens, hat am Dienstag Liliair, eine eigene, neue Fluglinie, präsentiert. Mit zwei Maschinen sollen ab April 2023 Frankfurt, München und Hamburg angeflogen werden. Parallel fand am Dienstag eine Sitzung der Kärntner Landesregierung statt, die über einen Rückkauf der Flughafen-Anteile entscheidet. Diese dauerte zu Mittag noch an. Geschäftsführer der neuen Airline ist Dieter Kandlhofer, Peter Malanik wird als Senior Aviation Advisor geführt. Ex-Austrian-Airlines-Chef Malanik ist auch Aufsichtsratschef der Kärntner Flughafen Betriebsgesellschaft, Kandlhofer war früher Generalsekretär im Bundeskanzleramt und im Verteidigungsministerium, das er verließ, nachdem Hintergründe eines Kasernenprojekts am Flughafen Klagenfurt bekannt geworden waren. Kay Kratky, früher ebenfalls AUA-Chef und ebenfalls im Aufsichtsrat des Kärnten Airports, ist "Beirat" für "Lilihill Industries".
Sie sollen dafür sorgen, dass Liliair möglichst bald gewinnbringend von Klagenfurt abhebt: Kay Kratky, Dieter Kandelhofer und Peter Malanik (von links). Foto: APA
Die Verantwortlichen betonten vor Journalisten, Lilihill investiere 27 Mio. Euro in den kommenden drei Jahren in die neue Fluglinie, es komme kein Steuergeld zum Einsatz und das Risiko liege zu 100 Prozent bei Lilihill. Präsentiert wurde bereits eine gebrandete Bombardier CRJ900 mit 90 Sitzen, eine zweite soll folgen. Bis zu 45 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Der Flugbetrieb wird nicht selbst von Liliair abgewickelt. Partner ist die europäische Gesellschaft Flite im Eigentum der US-amerikanischen MESA Airlines. In dieser Konstellation soll sich für Klagenfurt "das Tor zur Welt" öffnen, wie es Malanik formulierte. Frankfurt soll morgens und abends angeflogen werden. Für München und Hamburg habe man Verbindungen um die Mittagszeit in Aussicht. Die entsprechenden Slots wurden reserviert, man habe auch eine Reservierungsbestätigung. Die endgültige Vergabe erfolgt dann Ende Jänner beziehungsweise Anfang Februar 2023, ab März sollen dann Flüge gebucht werden können. Als nächsten Flughafen habe man "eventuell Mailand" im Auge, das sei aber noch Zukunftsmusik. Liliair sei "natürlich gewinnorientiert", erklärte Malanik auf Nachfrage, und nicht nur dazu da, dem Flughafen Klagenfurt neues Leben einzuhauchen. Auch wenn er meinte, dass man mit einer Airline "nie ab dem ersten Tag" Geld verdiene. Preislich werde Liliair keine Billig-Fluglinie sein, man bemühe sich aber, mit den Frankfurt-Verbindungen günstiger zu sein als der Flughafen Ljubljana. Lilihill erfüllte mit den neuen Anbindungen - vor allem an den Hub Frankfurt - ein Versprechen aus dem Sommer. Seit dem Frühjahr hatte es regierungsintern harte Diskussionen um einen Rückkauf des Flughafens Klagenfurt gegeben, weil Passagierzahlen in den vergangenen Jahren äußerst niedrig blieben und Investitionen nicht erfolgt waren. Just für die Regierungssitzung am Dienstag hatte Beteiligungsreferent Martin Gruber (ÖVP) einen Antrag auf einen Rückkauf eingebracht. Ein solcher war vom Koalitionspartner SPÖ stets abgelehnt worden. Die Diskussionen dürften auch am Dienstag hitzig verlaufen, denn die Sitzung dauerte weiter an, die Pressekonferenz danach wurde um eine Stunde nach hinten verschoben.

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