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Bessere Rahmenbedingungen für Frauen und höhere Erwerbsbeteiligung von Älteren sind neben Zuwanderung die wichtigsten Faktoren zur Abmilderung des Arbeitskräftemangels. Foto: iStock

Bessere Rahmenbedingungen für Frauen und höhere Erwerbsbeteiligung von Älteren sind neben Zuwanderung die wichtigsten Faktoren zur Abmilderung des Arbeitskräftemangels. Foto: iStock

Zeitenwende auf dem Tiroler Arbeitsmarkt

Niedrigste Arbeitslosenquote seit 1984. Personalmangel wird aus demografischen Gründen weiter zunehmen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen in Tirol um -36,4 Prozent gesunken. Die Arbeitslosigkeit war mit 14.724 arbeitslosen Personen im Jahresdurchschnitt auf dem geringsten Stand seit 21 Jahren. Die unselbständige Beschäftigung (über 350.000 Beschäftigungsverhältnisse) und auch die Anzahl der beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Stellen (9.877) sind auf ein Rekordhoch geklettert. Nie zuvor waren in Tirol so viele Menschen beschäftigt und zugleich der Personalbedarf so stark. Die Arbeitslosenquote betrug 4,0 Prozent und war zuletzt im Jahr 1984 (3,8 Prozent) niedriger.

„Wir dürfen die Entwicklung zur ‚Silver Society‘ nicht unterschätzen,“ erklärt Sabine Platzer-Werlberger, Geschäftsführerin des AMS Tirol. Foto: AMS

„Zum ersten Mal seit dem 19. Jahrhundert ist die Tiroler Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren geschrumpft. Dieser demografische Wandel wird in den kommenden Jahren noch deutlicher spürbar sein als heute. Wir dürfen diese Entwicklung zur ‚Silver Society‘ nicht unterschätzen,“ erklärt Sabine Platzer-Werlberger, Geschäftsführerin des AMS Tirol. Sie rechnet zwar mit leicht steigender Arbeitslosigkeit 2023, allerdings wird auch die Zahl der Beschäftigten weiter steigen.

Deshalb fordert die AMS-Chefin ein beherztes Zupacken der Politik: „Der Personalmangel wird die größte Herausforderung am Arbeitsmarkt bleiben. Im internationalen Wettbewerb um Arbeitskräfte braucht es entschlossene Reformen, weit über die Arbeitsmarktpolitik hinaus. Chancengleichheit in der Bildung, qualifizierte Zuwanderung, die Unterstützung pflegender Angehöriger, ein qualitätsvoller Ausbau der Kinderbetreuung bis ins schulpflichtige Alter und eine höhere Erwerbsbeteiligung von Älteren können zur Abmilderung beitragen. Unsere Arbeitswelt wird sich durch die neuen Kräfteverhältnisse in den kommenden Jahren grundlegend verändern.“

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