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NEOS starten in Kärnten den nächsten Anlauf

Die Pinken wollen nach personellen Rochaden bei der Landtagswahl endlich über die 5-Prozent-Hürde springen.

Kärnten und das Burgenland haben auch das gemeinsam: Die Landtage der beiden Länder sind bisher ohne pinke Abgeordnete geblieben. Im Jahr 2018 hatten es die Liberalen in Kärnten schon einmal versucht, waren aber mit 2,1 Prozent klar unter der Fünf-Prozent-Hürde geblieben. Nun nimmt die Partei mit Landessprecher Janos Juvan noch einmal Anlauf. Für die NEOS ist die kommende erst die zweite Landtagswahl in Kärnten. Für den Urnengang 2013, als man den Einzug in den Nationalrat schaffte, sei die Zeit zu kurz gewesen, um sich in Kärnten zu formieren, hieß es damals. Offiziell gibt es eine Landesgruppe der NEOS in Kärnten seit dem Frühjahr 2014. Bei der Landesversammlung wurde Klaus-Jürgen Jandl zum Landessprecher gewählt. Als Ziel gab er an, dass die NEOS bei der Gemeinderatswahl 2015 in mehr als der Hälfte aller 132 Gemeinden des Landes antreten sollten. Eine Zahl, die bald darauf nach unten, auf "20 bis 30 Gemeinden", korrigiert wurde. Doch auch daraus wurde nichts: Lediglich in sieben Gemeinden traten die NEOS an, in fünf davon schaffte man den Einzug in den Gemeinderat.
NEOS-Landessprecher Janos Juvan sieht seine Zeit gekommen. Foto: APA/Eggenberger
Im April 2016 wurde Landessprecher Jandl "wegen Verstoßes gegen die Werte der NEOS" aus der Partei ausgeschlossen. Damit verlor er seine Funktion als Landessprecher - seinen Sitz im Klagenfurter Gemeinderat behielt er allerdings, als "wilder" Abgeordneter. Vier Monate später gab Jandl bekannt, dass er den Kärntner Ableger des Team Stronach unterstützen werde, das sich mittlerweile in "Team Kärnten" umbenannt hatte. Bei der Nationalratswahl 2017 erreichten die NEOS in Kärnten 4,31 Prozent der Stimmen - ein Plus von 0,60 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2013. 2018 trat die Kärntner Landesgruppe schließlich gemeinsam mit der Liste "Mein Südkärnten - Moja juzna koroska" bei der Landtagswahl an. Spitzenkandidat war Markus Unterdorfer-Morgenstern, auf Schlagerbühnen unter dem Künstlernamen Marco Polo anzutreffen. Das Engagement blieb unbelohnt, das schwache Ergebnis führte am Wahlabend zudem zu der trockenen Analyse "Ein bisschen fade Zapfen sind sie schon, die Kärntner", des damaligen Bundesparteichefs Matthias Strolz. Ein Bescheid, den aus NEOS-Sicht wohl auch die Gemeinderatswahl 2021 nicht wirklich verbessern konnte. Nur in fünf der insgesamt 132 Gemeinden traten Pinke an: In Klagenfurt, Villach, Spittal an der Drau und Völkermarkt sowie in Seeboden am Millstätter See. Den Einzug in den Gemeinderat schaffte man in Klagenfurt, Spittal und Seeboden, der Heimatgemeinde von Unterdorfer-Morgenstern. Dieser trat vergangenen März überraschend als Landessprecher zurück. Juvan übernahm erst interimistisch, dann fix. Wird er gefragt, ob es heuer etwas wird mit einem Landtagseinzug, verweist er auf das Kärntner NEOS-Ergebnis bei der Nationalratswahl 2019: 6,8 Prozent. Und das würde dann deutlich über der Fünf-Prozent-Marke liegen.

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