Tiroler Grüne verlieren ihre Geschäftsführerin
Natascha Chmelar kritisiert mangelnde Professionalität. Rückzug sei aber kein Austritt.
Die Geschäftsführerin der Tiroler Grünen, Natascha Chmelar, wird sich zurückziehen, berichtete die TT. "Es ist ein Rückzug, kein Parteiaustritt", erklärte die Parteimanagerin und ließ in ihrem Schreiben Kritik an der Professionalität der Parteiorganisation durchklingen. Die nunmehrige Oppositionspartei durchlebt derzeit eine schwierige Phase, der in die Kritik geratene Klubobmann Gebi Mair will im März auch als Landessprecher kandidieren.
"Bis zuletzt hatte ich die Hoffnung, dass es doch möglich sein sollte, diese Organisation in eine echte Professionalisierung zu begleiten. Daran glaube ich nicht mehr", schrieb Chmelar, die erst vor kurzem als Geschäftsführerin bestätigt worden war, laut "TT"-Bericht vom Dienstag an die Parteigremien. Sie will ihren Rückzug allerdings nicht als Kritik an Mair verstanden wissen, der sich von der Entscheidung der bisherigen Geschäftsführerin "sehr getroffen" zeigte.
Der grüne Frontmann sah sich zuletzt parteiintern auf Bezirksebene vereinzelt mit öffentlichem Gegenwind konfrontiert. Mangelnde Führungskompetenz, Kommunikation und Transparenz waren ihm vorgeworfen worden. Mair ging inzwischen in die Gegenoffensive. Der Klubchef will bei einer Landesversammlung am 18. März nicht nur die Vertrauensfrage stellen, sondern auch Landessprecher werden. So will man die Trennung zwischen Partei- und Polit- bzw. Mandatsfunktion beenden. Auch ein Reformprogramm will der 39-Jährige dort vorlegen. Der bisherige Landessprecher Christian Altenweisl, der nicht im Landtag sitzt, kandidiert nicht mehr.
Bei der Landtagswahl im vergangenen Herbst hatten die Grünen ein Minus von 1,47 Prozentpunkten und den Verlust eines Mandates einstecken müssen. Sie landeten bei 9,2 Prozent und in weiterer Folge nach fast zehn Jahren Regierung in der Opposition. Noch größere Verwerfungen als in der Landespartei gab es zuletzt bei den Innsbrucker Grünen. Dort spalteten sich im vergangenen November sogar drei Mandatare ab und gründeten einen eigenen Gemeinderatsklub. Sie warfen dem politisch ohnehin schwer angeschlagenen Bürgermeister Georg Willi etwa blinden "Machterhalt" und mangelnde Transparenz vor. Von der "Unfähigkeit zur transparenten Kommunikation, zum Verhandeln und Führen, intern wie extern", war etwa die Rede.
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