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Kandidiert Florian Tursky in Innsbruck?

Der 35-jährige ÖVP-Staatssekretär könnte gegen Grünen-Bürgermeister Georg Willi ins Rennen gehen.

In Tirol gibt es Spekulationen um eine mögliche Kandidatur von ÖVP-Staatssekretär Florian Tursky für das Bürgermeisteramt in der Landeshauptstadt Innsbruck im kommenden Jahr. Große Teile der Stadt-ÖVP und die seinerzeitige bürgerliche Abspaltung "Für Innsbruck" würden hinter den Kulissen wollen, dass der 35-Jährige gegen Grünen-Bürgermeister Georg Willi ins Rennen geht, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" über "Gespräche im Hintergrund". Tursky, zuvor Büroleiter von Ex-Landeshauptmann Günther Platter, erklärte gegenüber der APA, dass es dazu von ihm keinen Kommentar geben werde. Die frühere Innsbrucker Bürgermeisterin und jetzige "Für Innsbruck"-Stadträtin Christine Oppitz-Plörer wollte zu den Spekulationen nichts sagen, nannte Tursky aber gegenüber der APA einen "Brückenbauer".
Schielt Florian Tursky, ÖVP-Staatssekretär und mit Mitte 30 schon Hofrat, auf den Bürgermeistersessel in der Landeshauptstadt? Foto: APA/Manhart
Auf die Frage, ob sie ihn ganz generell als qualifiziert für das Amt des Bürgermeisteramts sehen würde, meinte sie: "Jemand, der lange in führender Position im Land Tirol und jetzt in der Bundesregierung tätig ist, wäre jedenfalls qualifiziert." Es sei auch noch genügend Zeit bis zur Wahl im Frühjahr 2024, bis dorthin würden noch viele Namen kursieren. Generell, und das wolle sie nicht auf die Person Tursky verengt sehen, wäre es "von Vorteil", wenn der nächste Bürgermeister jemand sei, der "außerhalb des derzeitigen Stadtsenats" verankert ist. Oppitz-Plörer sitzt derzeit im Stadtsenat. Als dezidierte Absage an eine mögliche eigene Bürgermeisterkandidatur sei dies nicht zu sehen, ihr gehe es um das Brückenbauen und darum, dem von Willi angerichteten "Chaos" ein Ende zu bereiten. Einer "großen Lösung" würde FI nicht im Wege stehen. Auch ÖVP-Landesparteichef und Landeshauptmann Anton Mattle soll in die Gespräche involviert sein. "Seit einigen Tagen" würde es laut "TT" jedenfalls intensive Unterredungen von Innsbrucker ÖVP, "Für Innsbruck" und Seniorenbund über einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten für die Wahl geben. Wie die APA aus ÖVP-Kreisen erfuhr, gibt es diese Gespräche über eine "Zusammenarbeit" der beiden Gruppierungen und in Folge über einen gemeinsamen Kandidaten schon seit längerem. Dies ist auch nicht gerade eine große Überraschung, eint ÖVP und "Für Innsbruck" doch das gemeinsame Ziel, den von ihnen mehr als ungeliebten Stadtchef Willi nach nur einer Legislaturperiode wieder "loszuwerden". Tursky sei ein Name, der zirkuliere, aber bei weitem nicht der einzige. Auch die ÖVP-EU-Abgeordnete Barbara Thaler sowie der Obmann des Innsbrucker "Zentrumsvereins", Michael Perger, werden unter anderem immer wieder genannt. In den kommenden Monaten soll noch an den "Rahmenbedingungen" der Kooperation bzw. der "bürgerlichen Plattform" gefeilt werden. "Vollzug" soll aber - sollte es beim Wahltermin im Frühjahr 2024 bleiben - frühestens im Spätherbst oder gegen Ende des Jahres gegeben werden, war zu hören. Noch sei es ohnehin viel zu früh für einen Start in den "Wahlkampf", es gebe keine Eile. Einig muss man sich auch noch werden, ob es eine Koppelung der beiden Listen oder eine Fusion gibt. Letzteres gilt als unwahrscheinlicher. Zuvor müsste sich die Stadt-ÖVP auch in der Führung einig sein, wie man weiter vorgeht. Vizebürgermeister Johannes Anzengruber und Stadtparteiobmann Christoph Appler sollen für den Zweikampf gegen Willi nicht infrage kommen. Letzterer, nämlich Appler, hat sich aber ohnehin als Landtagsabgeordneter eine weitere Basis geschaffen und dürfte sich nicht querlegen. Wie viel die Stadtpartei in dieser Hinsicht letztlich "zu reden" hat, ist aber ohnehin dahingestellt und zeigt ein Blick in die Geschichte: Vor der Wahl 2012 setzte die Landes-ÖVP unter Platter der Stadt-ÖVP und deren Spitzenmann Franz Xaver Gruber in letzter Minute Christoph Platzgummer als Herausforderer von Oppitz-Plörer vor die Nase. Die Folge waren heftige Auseinandersetzungen zwischen Platter und der ÖVP auf der einen und Oppitz-Plörer auf der anderen Seite, die ein Jahr später bei der Landtagswahl darin gipfelten, dass die damalige Stadtchefin als eine der führenden Proponentinnen die Liste "Vorwärts Tirol" gegen Platter ins Rennen ging. Mittlerweile gab es aber wieder eine deutliche Annäherung zur ÖVP, bei der letzten Landtagswahl unterstützte Oppitz-Plörer nachdrücklich Mattle. "Für Innsbruck" war 1994 vom ehemaligen ÖVP-Landeshauptmann Herwig van Staa ins Leben gerufen worden, der noch im selben Jahr zum Stadtchef gewählt wurde. 2002 schaffte Van Staa schließlich den Sprung vom FI-Bürgermeister zum ÖVP-Landeshauptmann. Willi gilt politisch als schwer angeschlagen. Zuletzt sorgte ein bekannt gewordener Sondervertrag für die Ex-Personalamtsleiterin der Stadt für hohe mediale Wellen, Anzeigen bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft durch die politischen Mitbewerber waren die Folge. Auch in den eignen Reihen verlor er zuletzt an Rückhalt: Im vergangenen November hatten drei Grün-Gemeinderäte für einen Paukenschlag gesorgt, waren aus der Grün-Fraktion ausgetreten und hatten einen eigenen Klub gegründet. Willis Viererkoalition war bereits im Frühjahr 2022 auseinandergebrochen, seitdem regiert das "freie Spiel der Kräfte". Das politische Klima in der Landeshauptstadt gilt als vergiftet.

11 Postings

Godmensch
vor einem Jahr

Das wäre ja ein Rückschritt.

 
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Haberg21
vor einem Jahr

Viel gscheider wäre: Eine Sache gut machen und nicht drei Sachen zugleich! Es gibt keine "Übermenschen" die mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen können! Denn wenn dies so wäre, dann braucht es Menschen im Hintergrund, die die Arbeit für ihn erledigen! Und nur "vorne" zu stehen ist zuwenig!

 
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Gamsbock
vor einem Jahr

Tursky wäre auf alle Fälle besser für Innsbruck als Willi, der nur Chaos verursacht hat. Auf der anderen Seite wieder zu schade für Insbruck. Tursky sehe ich eher als guten Mann im Bund, der zusammen mit Nehammer und Plakolm die ÖVP wieder zu alten Stärken führen könnte. Das wäre unbedingt notwendig als starkes Gegengewicht zu Roten und Blauen. Ich bin überzeugt, das wird bis zur nächsten Wahl gelingen.

 
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    unholdenbank
    vor einem Jahr

    Hat mit meiner Frage nix zu tun !!!!!!!!

     
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    Senf
    vor einem Jahr

    Gansbock, glaubst du wirklich, dass ein 35 jähriger Hofrat der höchsten Dienstklasse mit Sonderzulagen dieser Aufabe wirklich gewachsen ist und Verständnis für die Bürger, ihre Sorgen, Nöte und ein lebenswertes Innsbruck aufbringen kann.

    Ich nicht!

    Seine Qualitäten helfen wahrscheinlich nur wenigen, ausser er wird vorher noch anständig gehörnt ;-)))

     
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Franz Brugger
vor einem Jahr

Von Innsbruck nach Wien, dort schon vie geleistet (?), dann zurück als BGM. Ein Wunderknabe.

 
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unholdenbank
vor einem Jahr

Ist er der Sohn/Enkel von Ralph Tursky, der in Lienz das Gym gemacht und kurze Zeit hier im BKH Arzt war? Weiß das jemand?

 
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    Resi
    vor einem Jahr

    Ist ja vollkommen nüsse, wer sein Vater oder Großvater ist und ob der einmal in Lienz war. Auf alle Fälle ein guter junger Politiker, dessen große Zeit erst kommen wird.

     
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      Holzknecht
      vor einem Jahr

      bin mir da nicht so sicher,ob er wirklich so ein guter ,junger politiker ist???

       
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      unholdenbank
      vor einem Jahr

      Eigentlich könnte man meine Frage mit einem einfachen ja oder nein wertfrei beantworten. Das scheint in O-Tirol nicht genehm zu sein.

       
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      Senf
      vor einem Jahr

      ja, es ist völlig egal unholder, aus wessen zimmerstube der bursche entstammt, auch wenn das für dich ausreicht, um jemanden mit vorurteilen zu begegnen.

      du solltest dich lieber schlau machen, wie es dem junge burschen gelungen ist, völlig unüblich in diesem alter bereits in der hofratetage zu sitzen. vor allem deshalb, weil büroleiter von regierungsmitglidern willkürlich und nach parteizugehörigkeit ausgewählt und mitgebracht werden und diese nach ausscheiden ihrer politischen Vorgesetzten meist nicht nach den üblichen stellenbewerbungen und ausscheidungskriterien unterliegen, sondern nach üblicher praxis hinter verschlossenen türen in maßgebliche verwaltungspositionen mit patzengehältern gehieft werden. selten zur freude der übrigen landesverwaltungsbelegschaft , wie man oft hört oder liest!

      mein vertrauen hätte er nicht, denn wir brauchen staatsmännische -frauliche volksvertreter. aalglatte und möchtegerne sollte deshalb pferderennställen vorbehalten sein!

       
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