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Sonnenkraft soll 19 Prozent des Tiroler Energiebedarfs decken

Landesregierung fördert mit 8 Millionen Euro Unterkonstruktionen für PV-Anlagen auf Parkplätzen und Betriebsflächen.

19 Prozent des gesamten Tiroler Energiebedarfs sollen bis 2050 durch PV-Anlagen gewonnen werden – der Großteil davon (85 Prozent) über Anlagen auf Dächern und Fassaden an Gebäuden. Dieses Ziel proklamiert die Landesregierung in einer Medienaussendung. Fünf Millionen Quadratmeter Photovoltaik-Flächen sollen demnach in dieser Legislaturperiode – möglichst bodensparend – errichtet werden. Dafür sollen PV-Paneele vorwiegend auf bebauten Grundstücken und bereits befestigten Flächen errichtet werden. Die dafür benötigten Unterkonstruktionen sind im Vergleich zu Großanlagen auf Grünflächen teurer. Deshalb stellt das Land Tirol acht Millionen Euro Förderbudget für deren Errichtung bereit.

Am 11. April beschloss die Landesregierung den Start des ersten Fördercalls. Ab 15. Mai können Förderanträge für PV-Anlagen mit einer Modulspitzenleistung von mindestens 100 Kilowatt-Peak auf Oberflächen wie Asphalt oder Beton (z. B. Parkplätze, Lagerräume oder sonstigen Betriebsflächen) eingereicht werden. Die maximale Förderhöhe von jeweils bis zu 250.000 Euro soll Anreiz für Unternehmen, Vereine oder Gemeinden in Tirol sein, PV-Anlagen auf ihren verfügbaren Flächen zu installieren. Für die PV-Anlagen selbst stehen Förderungen des Bundes zur Verfügung.

„Die Förderung zielt darauf ab, das Potenzial von versiegelten Flächen in Tirol zu nutzen, um die lokale und regionale, saubere Energieerzeugung zu forcieren“, sagt Landeshauptmann Anton Mattle. Foto: APA/Florian Wieser

„Wir wollen unseren Energiebedarf aus heimischen, erneuerbaren Ressourcen klimaschonend decken. Tirol hat aufgrund der Topografie und den begrenzten Flächen für Siedlungsraum, Wirtschaft und Landwirtschaft im Vergleich mit anderen Regionen schwierigere Voraussetzungen für PV-Großanlagen. Für uns gilt: versiegelte Flächen und Großparkplätze für die Energiegewinnung aus Sonnenkraft nutzen und wertvolle Grün- und Freiflächen für Natur und Landwirtschaft belassen. Deshalb wollen wir den Wettbewerbsnachteil ausgleichen und fördern PV-Anlagen auf Großparkplätzen“, erklärt Landeshauptmann Anton Mattle.

Tirol habe viele versiegelte bzw. „befestigte Flächen“, die sich eignen. Bis zu 8.000 Kilowatt-Peak Leistung und damit acht Millionen Kilowatt-Stunden Strom sollen mit dieser Fördermaßnahme generiert werden. „Damit könnte man den Verbrauch von 2.000 Haushalten abdecken oder große Stromabnehmer wie Supermärkte, Einkaufszentren oder Seilbahnen klimaschonend versorgen. Die Förderung zielt darauf ab, das Potenzial von versiegelten Flächen in Tirol zu nutzen, um die lokale und regionale, saubere Energieerzeugung zu forcieren“, sagt Mattle.

Im Privatbereich sollen vereinfachte Verfahren zum PV-Ausbau motivieren. Gebäudenahe PV-Anlagen – also Anlagen an Dach- oder Wandflächen, die in einem maximalen Abstand von 30 Zentimetern von der Dachhaut oder auf Flachdächern (15 Grad) errichtet werden, sind künftig bis zu 100 Quadratmeter weder anzeige- noch bewilligungspflichtig. Bislang waren es 20 Quadratmeter. Ab 100 Quadratmeter braucht es für gebäudeanliegende PV-Anlagen auch nur eine Bauanzeige, aber keine Bewilligung.

Zusätzlich dürfen freistehende PV-Anlagen oder beispielsweise gebäudeanliegende Anlagen auf Carports auch in Mindestabstandsflächen errichtet werden. „In diese neue Regelungen fallen beinahe alle privaten PV-Anlagen. Jedes Dach und jeder Parkplatz soll ein Kraftwerk sein – Solarparks auf grünen Wiesen wird es in Tirol nicht im großen Stil geben“, betont der zuständige Landesrat Josef Geisler.

2 Postings

F_Z
vor einem Jahr

mal sehen: 2020 verbrauchte Tirol so um die 22.667GWh - davon 9.055GWh in Form von Öl. Mit den €8.000.000.- sollen Anlagen gefördert werden, mit denen 8GWh pro Jahr erzeugt werden sollen. Das wären dann etwa 0,0353% vom energetischen Endverbrauch 2020.

Ich würde sagen: da ist noch Luft nach oben.

Übrigens haben wir 2020 111GWh Strom aus Fotovoltaik gewonnen - das ist in etwa die Hälfte von dem was das Kraftwerk Amlach in einem normalen Jahr bringt.

 
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    so ist es vielleicht
    vor einem Jahr

    Ja, sehr viel Luft sogar!!!! Jeder Supermarkt oder Fabrikshallen sollten z.B. verpflichtend eine Anlage am Dach haben, leichter gehts doch wohl wirklich nicht mehr, den Strom direkt untertags zu verbrauchen. Es wär sovieles möglich, wenn nur diese Wirtschaftslobby auch endlich nicht nur auf Maximalgewinnorientierung ausgelegt wäre. Wir müssen handeln, weltweit, sonst geht sich das alles mit Sicherheit nicht mehr aus für die nächsten Generationen!!!! Warum will man das alles einfach (fast) nicht verstehen??? Man kann Geld nun mal nicht essen, auch die Reichen werden dann bemerken, dass ihnen der ganze schnöde Mammon nichts helfen wird, wenn die Natur stirbt!!! 😪

     
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