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Ab 50 Jahren wird in Österreich eine Gürtelrose-Impfung empfohlen. Die Kosten müssen Patient:innen selbst tragen. Foto: EXPA/Feichter

Ab 50 Jahren wird in Österreich eine Gürtelrose-Impfung empfohlen. Die Kosten müssen Patient:innen selbst tragen. Foto: EXPA/Feichter

Teures Jaukerl: Gürtelrose-Impfung hat ihren Preis

Um sich Schmerzen und Langzeitfolgen zu ersparen, müssen Betroffene tief in die Tasche greifen. Warum eigentlich?

Von 24. bis 29. April steht die europäische Impfwoche unter dem Motto „Vorbeugen – Schützen – Immunisieren“ auf dem Programm. Das Land Tirol organisiert deshalb in allen Tiroler Bezirkshauptmannschaften einen „langen Impfnachmittag“ mit kostenlosen Catch-up MMR- oder HPV-Impfungen.

Doch auch andere Impfungen werden derzeit intensiv beworben, beispielsweise jene gegen Herpes Zoster – auch bekannt als Gürtelrose. In TV-Spots wird zum Jaukerl geraten. Für viele Menschen sind die Windpocken eine unangenehme Kindheitserinnerung. Die Haut juckt und kratzt, es bilden sich rote Bläschen. Auslöser ist das Varicella-Zoster-Virus, das in fast jedem von uns schlummert und ähnlich wie bei Fieberblasen nach Abheilen der Bläschen im Körper bleibt.

Bei vielen Menschen – in Österreich sind es rund 40.000 pro Jahr – bricht die Krankheit in Form einer Gürtelrose erneut aus. Demnach ist die Gürtelrose keine neue Infektion, sondern eine Reaktivierung des Varicella-Zoster-Virus. Jede:r Dritte erkrankt im Laufe des Lebens an Gürtelrose, informierte der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) kürzlich in einer Aussendung.

Die Häufigkeit der Gürtelrose nimmt mit dem Alter zu, etwa die Hälfte der Erkrankungsfälle tritt in der Altersgruppe über 50 auf. Bei einer Erkrankung entsteht ein Hautausschlag, der sich auf ein klar begrenztes Hautgebiet beschränkt. Weitere mögliche Symptome sind Schmerzen, Fieber, Lymphknotenschwellungen und ein reduzierter Allgemeinzustand. Als Folgen der Gürtelrose treten oft monatelang dauernde, heftige und schlecht behandelbare Schmerzzustände auf. Was in der Fachsprache „postherpetische Neuralgie“ genannt wird, kann die Lebensqualität der Betroffenen massiv einschränken. Nach neueren Erkenntnissen steigt außerdem das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Die Infektionskrankheit führt aber auch zu hohen volkswirtschaftlichen Kosten. Berechnungen zufolge verursacht eine Erkrankung mit Herpes Zoster trotz Impfstoff alleine in Deutschland medizinische Kosten von 105 Millionen Euro pro Jahr. Um einer Erkrankung vorzubeugen, wird in Österreich Personen ab 50 eine Impfung gegen Herpes Zoster empfohlen.

Derzeit sind zwei Impfstoffe zugelassen. Bei erwachsenen Personen mit einem erhöhtem Risiko für Gürtelrose ist ein Impfstoff bereits ab einem Alter von 18 Jahren indiziert. Auch wenn bereits eine Gürtelrose-Erkrankung aufgetreten ist, kann die Impfung noch durchgeführt werden. Der Totimpfstoff wird zweimalig mit einem Abstand von mindestens zwei Monaten verabreicht.

Was die Werbung jedoch nicht preisgibt, sind die Kosten für die Gürtelrose-Impfung. Darüber ärgern musste sich erst vor wenigen Wochen ein Niederösterreicher. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) wollte sich nicht an den Kosten für die empfohlene Impfung beteiligen. 410 Euro – wie in diesem konkreten Fall – sind kein Pappenstiel.

Gefährdete Personen sind jedoch auf die Impfung angewiesen, um den Ausbruch der Krankheit samt ihren Langzeitfolgen tunlichst zu vermeiden. 2022 stellte eine groß angelegte Studie in den USA fest, dass Personen, die an Covid-19 erkrankt waren, in der Folge häufiger von Gürtelrose betroffen waren. Als möglicher Grund wurde die Corona-bedingte Schwächung des Immunsystems genannt.

Vorbeugende Maßnahmen – zu denen Impfungen nun einmal zählen – stellen aber keine Leistung der ÖGK dar, heißt es auf Anfrage von dolomitenstadt.at. „Es ist verständlich, dass mittlerweile bei stark beworbenen Produkten der öffentliche Druck steigt, dass Sozialversicherungen die Kosten übernehmen. Es handelt sich jedoch um medizinische Entscheidungen, die zwischen den Betroffenen und behandelnden Ärzt:innen zu klären sind“, teilt die Pressestelle der ÖGK dazu mit.

Diese Entscheidungen könnten aufgrund des Versorgungsauftrages und der gesetzlichen Finanzierungsgrundlage derzeit „eben nicht oder nur in ganz speziellen Fällen“ von den Sozialversicherungsträgern übernommen werden. Dort wo die Finanzierung präventiver Maßnahmen durch das Gesundheitsministerium geklärt ist, beteilige sich die Sozialversicherung im vorgesehenen Ausmaß.

Landärztin Cornelia Trojer senkt den Preis für Gürtelrose-Impfungen mit größeren Bestellmengen. Foto: Brunner Images

In Osttirol hat Landärztin Cornelia Trojer bisher zwölf Betroffene vollständig gegen Herpes Zoster immunisiert. Begonnen hat sie mit den Impfungen Ende 2020. Durch die Corona-Pandemie habe das Interesse an Impfungen zugenommen. Trojer berichtet von spürbaren Erfolgen: „Die zwölf Geimpften haben allesamt von positiven Effekten berichtet.“ Doch auch Trojer weiß, dass eine rund 400 Euro teure Impfung nicht für jedermann und jedefrau zu stemmen ist.

Die Ärztin hat sich deshalb mit dem Matreier Ortsapotheker, Stefan Pickl, zusammengetan und gemeinsam Impfdosen bestellt. „Die einzelne Dosis ist teuer, doch beim Kauf einer großen Menge sinkt der Preis auf ein verträglicheres Maß“, so Trojer. Rund 200 bis 300 Euro habe der Pieks bei ihr zuletzt gekostet. Von der Großbestellung hat Trojer noch ein paar Dosen auf Lager. Auch dem genannten Niederösterreicher wurde rückwirkend ein Zuschuss von 242 Euro gewährt, nachdem er sich an die Medien gewandt hatte.

Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

17 Postings

Godmensch
vor einem Jahr

@der Clown Ich bin der böse Clown , Klima Aktivist , Sozialist und Menschenfreund , für viele der blanke Horror und besonders für Postboten .

...... und für mich !!!

 
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Obelisk
vor einem Jahr

Ich bin kein grundsätzl. Impfgegner, aber die Strategie sich gegen alles impfen zu lassen, wird scheitern. Gürtelrose bekommt man, wenn das Immunsystem gestört ist. Das hat die Bundesregierung über die letzten 3 Jahre mit ihren "Maßnahmen" und den mRNA-Kampagnen erfolgreich gefördert. Woher kommt sonst der plötzliche Anstieg von Gürtelrose?

 
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    zirbele
    vor einem Jahr

    Da ich in den letzten 2 Jahren schon mehrmals Gürtelrose hatte, war ich froh, dass es eine Impfung gibt und habe mir die 2 "Jaukerl" verpassen lassen. Die Kosten knapp € 500,00 musste ich ja selbst berappen, aber wenn ich dann endlich vor der Gürtelrose Ruhe hatte, war mir diese Ausgabe wert. Leider bekam ich 3 Monate nach dem 2. Stich erneuert Gürtelrose. Fazit: ausser Spesen nichts qewesen😢

     
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unholdenbank
vor einem Jahr

Da haben Impfunwillige halt immer eine Freude, wenn die Medien zeigen, wie klass so ein Impfstich ist. Wasser auf die Mühlen der Impfgegner. Zur Optimierung könnte man noch das Eindringen und Herausziehen der Nadel zeigen !!! Das muss ja offensichtlich so manchem Journalisten ein Berufsorgasmus sein, wenn er eine Spritzennadel kurz vor dem Einstich in die Haut zeigen kann.

 
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    Bewohner
    vor einem Jahr

    @unholdenbank: ich verstehe seit Corona die Welt nicht mehr! Nur weil sich einige Mitbürger den Maßnahmen unserer Regierung erfolgreich nicht gebeugt haben, ist jeder ein Impfgegner, Impfunwilliger und was sonst immer! Ich persönlich habe mir auch nie eines dieser "Jauckerln" der letzten zwei Jahre geholt, gehe aber in wenigen Wochen mir das Zeckenjauckerl holen. Mich persönlich stört das in der Headline gezeigte "Nadel in die Haut eindring Bild" in keinster Weise!! Es werden in anderen österr. Medien ganz andere und verstörendere Bilder veröffentlicht als hier auf dolomitenstadt.at! Wenn Sie mit der Berichterstattung von dolomitenstadt.at und deren Journalisten bzw. der Auswahl ihrer Bilder mit Spritzen usw. nicht zu Rande kommen, dann würde ich Ihnen raten, sich mit anderen Medien zufrieden zustellen und nicht herumzupöbeln! Meine Kinder lesen noch die Spatzenpost, wenn Sie sehr geehrte:r @ unholdenbank Bedarf haben, ich kann Ihnen gerne einige Exemplare schenken.

     
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      unholdenbank
      vor einem Jahr

      ====> @Bewohner: Wenn einer Impfgegner ist, ist mir das herzlich wurscht. Nur: es gibt Menschen, die eine Angst vor Spritzennadeln haben. Und der eine oder die andere wird von solchen Bildern eventuell davon abgehalten, sich impfen zu lassen, obwohl er/sie das eigentlich das möchte. Das ist das, was ich meinte. Aber, wie schon hier oft gesagt: Wenn einer nichts zur Sache zu sagen hat, verfällt er ins Persönliche. Er möchte den Nagel auf den Kopf treffen, klopft sich aber auf die Finger.

       
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      Bewohner
      vor einem Jahr

      @ unholdenbank: Ich verstehe Ihren Vergleich mit Spritzennadeln nicht ganz! Wenn jemand Angst vor was hat, dann hat er nach dem sehen eines Bildes noch mehr Angst? Dann müssten viele Autofahrer Angst haben ins Auto zusteigen und zu fahren, wenn man in diversen Medien bis zur Unkenntlichkeit und Schrott gefahrene Autos präsentiert! Oder gar die Schifahrer und Bergsteiger, denn sie könnten ja mit Rettungshubschrauber geborgen werden aber unter Höhenangst leiden! Wenn jemand Angst vor Spritzennadeln hat, dann geht er auch ohne das "verstörende" Bild von diesem Artikel nicht impfen!

       
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    Senf
    vor einem Jahr

    ja unholder, Bilder von Spritzen in einen knackigen Po wären vielen lieber, gel.

     
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      unholdenbank
      vor einem Jahr

      ====> @senf: Ausnahmsweise mal eine Antwort an Sie (Dieser, Ihr Beitrag hat diesmal eine wohltuende Kürze). Wenn einer in der Sache nix zu sagen hat, wird er persönlich - schlechter Stil, wie nicht anders zu erwarten.

       
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      Village Pizza
      vor einem Jahr

      Seltsam dass Leute die sich vor einem harmlosen Stichlein fast zu Tode fürchten und deren Leben durch den "Impfterror" der Regierung geradezu zerstört wurde oft kein Problem mit den Fotos auf den Zigarettenschachteln haben.

       
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    Village Pizza
    vor einem Jahr

    Und was soll an einem kleinen Impfstich schlimm sein, dass man ihn nicht zeigen darf? Sind wir wirklich schon so eine absolute Weicheigesellschaft? Wie gehen wir dann mit wirklichen Problemen um?

     
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Post_ler
vor einem Jahr

Dieser Artikel beschreibt eindrucksvoll eine ZweiKlassenMedizin. Dass "anscheinend so wichtige" Medikamente sogar einen Mengenrabatt haben können spricht Bände. Hoch lebe die Pharmaindustrie, gell ?

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor einem Jahr

    Das sogenannte Medikament ist ein Impfstoff und kein Medikament,ich hoffe soweit geht der gerühmte Hausverstand der Impfgegner . Die Pharmaindustrie wird in Österreich nicht den großen Schnitt machen , eher in Deutschland . Dort sind all die genannten Gruppen , für die eine Impfung Empfehlenswert ist , „for Free“ ( kostenlos ). Für alle anderen Bürger der BRD 136€ .

     
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      Post_ler
      vor einem Jahr

      Lieeeeeber Enrico! Bist du eigentlich der Clown aus Am Dam Des ? Ich liebte ihn und seine Kasperlsprache! Aber, kannst du mir bitte noch erklären, was ein "gerühmter Hausverstand" und der große Schnitt " ist ? Danke 🤣 !

       
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      Enrico Andreas Menozzi
      vor einem Jahr

      Ich bin der böse Clown , Klima Aktivist , Sozialist und Menschenfreund , für viele der blanke Horror und besonders für Postboten .

      Was ist der große /ein guter Schnitt ?

      umgangssprachlich: einen beträchtlichen Gewinn machen, ein gutes Geschäft machen. Sinnverwandte Wörter: Reibach machen; eine schnelle Mark machen; einen schnellen Euro machen.

      Warum? Wenn die Krankenkasse in Deutschland alles übernimmt und so a hohe Qupte an Impfung in der BRD . Für die wo nicht die Kasse übernimmt , ist 136€ zu stemmen . Wer macht jetzt an guten Gewinn ? Der ist aber auch ok , es wurde ja etwas geleistet und die Bürger haben etwas bekommen .

      Der erwähnte Hausverstand, wird immer wieder von FPÖ und Kumpanen ( heute eh Feiertag bei ihnen ) verwendet .

      Zum Thema Mengenrabatt, ich bestelle mir alle paar Monate Feinkost Produkte aus der Toskana , durch die Menge und Verpackungseingeiten ( Olivenöl Kanister ) bekomme ich natürlich an guten Preis .

      Bei hochsensible Produkte wie Impfstoff, werd einiges gehen bei entsprechender Menge .

       
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      Enrico Andreas Menozzi
      vor einem Jahr

      Zum Thema Clown , der eine ist Österreicher und hat mehrere pseudo italienischen Künstler Namen . Heutzutage fast schon Kulturelle Aneignung . Habe aber googeln müssen ,da ich nie ORF geschaut habe , es zu meiner Kindheit auch nicht bei mir empfangen wurde . Schaue auch jetzt nicht , da ich kein TV benötige.

      Mein Name ist echt ,bin in Gegensatz zu ihren Namen stolz auf meinen Namen und habe Eier für alles gerade zu stehen . Sie kapieren ja nichtmal den Unterschied zwischen Impfstoff und Medikamente. Setzen 6 Und M… halten

       
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      Post_ler
      vor einem Jahr

      Uppps, da schein ich unseren Enrico ganz schön erwischt zu haben, gell ? 🤣🤣

       
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