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Zuschuss für Haushalte mit hohem Stromverbrauch

Wer mit Strom heizt bekommt bis zu 500 Euro. Haushalte mit Wärmepumpe bis zu 350 Euro.

Mehr als 25.000 Tiroler Haushalte heizen mit Strom oder besitzen eine Wärmepumpe. Damit ist ihr Stromverbrauch deutlich höher als jene 2.900 kWh für die man aufgrund der „Strompreisbremse“ nicht mehr als 10 Cent pro kWh netto bezahlen muss. Die von Politikern – zuletzt vom Landeshauptmann selbst – immer wieder vorgerechnete Minimalerhöhung pro Haushalt um nur wenige Euro trotz massiv steigender Strompreise bleibt bei einem Verbrauch von 5.000 kWh pure Illusion.

Deshalb beschloss der Tiroler „Anti-Teuerungsrat“ gestern in Innsbruck einen Zuschuss, der 25.000 betroffene Tiroler Haushalte entlasten soll. Antragstellungen sind ab 17. Juli möglich. Bis zu 500 Euro Unterstützung erhalten Haushalte mit Stromheizung, bis zu 350 Euro Haushalte mit Wärmepumpe. Bei beiden Zuschüssen, sowohl dem Wärmepumpen- als auch dem Stromheizungszuschuss, gelten die Einkommensgrenzen der Wohnbauförderung. In Summe werden für dieses Hilfspaket 10 Millionen Euro kalkuliert.

Wärmepumpen helfen Energie sparen, brauchen aber Strom. Und der ist teuer. Daher wird subventioniert. Foto: iDM

Gebi Mair, Klubobmann der Grünen, sieht die Maßnahme als strategischen Fehler: „Die schwarzrote Landesregierung hat wohl ihre Aufgabe missverstanden: Sie soll Menschen in der Teuerung entlasten und nicht für zusätzliche Tiwag-Einnahmen sorgen.“ Mair verweist darauf, dass auch eine andere Möglichkeit bestanden hätte: „Die Tiwag könnte den Strompreis für Nutzer*innen von Wärmpepumpen oder Stromheizungen um 10 Millionen Euro senken. Oder das Land Tirol kann den erhöhten Strompreis mit Steuergeld stützen. Die Landesregierung hat sich bewusst für die falsche der beiden Möglichkeiten entschieden.“

Es sei technisch problemlos möglich, anhand der unterschiedlichen Lastprofile eigene Strompreisprodukte für Wärmepumpen und Strom-Direktheizer anzubieten. „Allerdings benötigt es dazu einen TIWAG-Eigentümervertreter, der dem Unternehmen klare Vorgaben macht. Tatsächlich passiert nun das Gegenteil und die Landesregierung hechelt hinterher“, kritisiert Mair, der noch einen weiteren Nachteil der Förderstrategie findet: „Subvention der Steuerzahler für die Tiwag-Preise fachen die Teuerung weiter an. Eine Preissenkung der Tiwag für Wärmepumpen und Stromheizer würde stattdessen gegen die Inflation wirken.“

10 Postings

Rollo
vor 10 Monaten

Ein sehr fragwürdiges "Hilfspaket"... Wieso werden Personen mit viel Stromverbrauch unterstützt mit Strompreisgrenze und Bonus - zudem Einpersonenhaushalte mit bis zu 3.600,- EUR/netto, 2-Persn., mit 6.000,- EUR netto etc... Allgemein wäre mal energiesparen angesagt, statt Energieverbrauch stupide zu subvensionieren. Aus meiner Sicht sind das absolut falsche Impulse aus der Politik. Als 4 Personenhaushalt erreichen wir bei weitem nicht die 2.900 kW/Jahr. Wenn Hilfspakete, dann bitte an die, die es nötig haben. Da sind die Grenzen aus der Wohnbauförderung reiner Hohn.

 
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so ist es vielleicht
vor 10 Monaten

Die Tiwag kassiert fest, kann dann den Überschuss an das Land überweisen und der Herr Landeshauptmann dieses Geld wieder großzügig als Förderung verteilen.

Was für ein perverses Spiel, viel Aufwand für Nichts!

Wenn die Politik glaubt, man durchschaut dieses perfide Spiel nicht, dann werdens dies bei den nächsten Wahlen bemerken. Die FPÖ freut sich jetzt schon!!!! ☹👿

 
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irina
vor 10 Monaten

Ich heize teilweise mit Strom. Den Rest mit Stadtwärme. Krieg ich auch was?

 
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    Senf
    vor 10 Monaten

    ja, wärme!

    ich heize mit sonne, wind, strom, holz, sägemehl, heizöl leicht, dieselaggregat, gas, kohle, briketts, karton, tetrapack und verschiedene ablassöle und komm so ganz gut über den kalten und feuchten winter.

    krieg ich auch was?

     
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      iwases@
      vor 10 Monaten

      Ja, eine Anzeige: Karton und vor allem Tetrapack und Ablassöle sind meines Wissens nach keine zulässigen Heizmaterialien.

       
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      Senf
      vor 10 Monaten

      iwases@, da hast du recht.

      dieselaggregat, karton, tetrapack, altöle und pressplatte kommt natürlich nicht in frage, scheint aber auch noch heutzutage bei einigen leuten noch gang und gebe zu sein, wenn man ein wenig hineinhorcht. manchmal riecht man es sogar.

      mir ging es mehr um die frage "krieg ich auch was?"

      ... abgesehen von der derzeitigen preispolitik mit wirksamer umverteilung, die den minderbemittelten tatsächlich sorgen macht.

       
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      Freizeit
      vor 10 Monaten

      Wenn der "Depp" eh sowieso für ALLES zahlen muss, dann soll er wenigstens heizen dürfen, was er will.

       
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      miraculix
      vor 10 Monaten

      da kann ich "iwases@" nur zustimmen

       
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    miraculix
    vor 10 Monaten

    Strom oder Stadtwärme ist eigentlich "Wurscht" ... Beides kommt von TIWAG, Stadtwärme sicher, Strom vielleicht auch nicht, wenn Sie von einem anderen Anbieter beliefert werden.

    Letztlich lassen wir uns alle miteinander "in den Sack lügen"! Die nicht zu Ende gedachte Strompreisbremse des Bundes hilft nicht wirklich den Stromkunden, sondern in erste Linie den Energielieferanten, die derzeit Phantasiepreise verrechnen dürfen: Der Staat friert ja bekanntlich den Preis für die ersten 2900 kWh / Jahresverbrauch / Haushalt bei 10 Cent ein. Dabei sollten wir aber nicht ausblenden, dass das mit unserem Steuergeld passiert. Stromkosten bis 40 Cent / kWh ( also bis zu 30 Cent / kWh) werden den Stromlieferanten von uns allen zusätzlich bezahlt.

    Wer einmal den Tarifkalkulator der E-Control öffnet, kann sich einen recht guten Überblick über die derzeit verfügbaren Angebote für Haushaltskunden verschaffen. Auch, wenn das nur angeschaut wird, ohne die Absicht zu haben, den Stromlieferanten zu wechseln, ist das recht aufschlussreich...

    Wer genug hat von der aktuellen Abzocke von TIWAG & Co, kann auch schnell und einfach den Lieferanten wechseln. Es gibt eine Reihe von Anbietern (auch mit Fixpreis für ein Jahr!) die günstiger sind als Tiwag. Deren Preise sind dann auch bei einem Jahresverbrauch über 2900 kWh hinaus günstiger und helfen zusätzlich dem Staat sparen, weil die übernommene Preisdifferenz niedriger ist.

    Wer noch ein bisschen tiefer blicken will, sollte sich einmal auf der Website der EEX Strombörse die Strompreis - Futures für die kommenden Monate anschauen. Für den Monat Juli liegt der Preis bei ziemlich genau 10 Cent und steigt bis Dezember gegen etwa 17 Cent an ( Mittelwerte aus Base- und Peakpreisen) Danach ist der Preis nach den Quartalsfutures wieder deutlich sinkend. Die Strompreise an der Börse erreichen damit voraussichtlich nicht einmal im üblicherweise teuersten Monat Dezember jenen Preis, den die Tiroler*innen das ganze kommende Jahr bezahlen sollen. Dabei stellt aber TIWAG nach eigenen Aussagen 70 % des Stroms in eigenen Anlagen her, in denen die Gestehungskosten nur einen Bruchteil der Börsenpreise betragen ... https://www.eex.com/de/marktdaten/strom/futures

     
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      Senf
      vor 10 Monaten

      miraculix, logo wenn du meinst, "Strom oder Stadtwärme ist eigentlich "Wurscht" ... Beides kommt von TIWAG ..."

      was mich aber irritiert, ist der zuschuss für wärmepumpen. hier dient ja elektrische energie dazu, um wärme aus der luft, aus der tiefe oder aus dem erdreich zu gewinnen. diese ist ja ohnehin kostenlos (mal abgesehen von der anlageinvestition und dem betrieb).

      bei heizenergie aus dem fernheizwerk wird die wärmegewinnung aus holz mitsamt den netzkosten verrechnet. die dafür erforderliche stromkostenverteuerung ist längst einkalkuliert. insofern hat @irina recht, denn sie muss ja diese teuerung hinnehmen. zudem hat sie ja bereits eine satte anschlussgebühr hinlättern müssen, die umstellungskosten getragen und ihre alte heizanlage teuer entsorgt. sie hat aber keinen anspruch auf einen "heiz- oder stromkostenzuschuss".

      warum kommen also wärmepumpenbetreiber nach und trotz der relativ hohen anlageförderung in den genuss, einen "betriebskostenzuschuß" seitens des landes zu ergattern?

      sie werden zu umverteilungsgünstlinge! auf der anderen seite wird aber die bevölkerung durch willkür der tiwag mit der nicht begründbarer stromverteuerung und indirekt über steuerbelastung abgezockt. wo bleiben da eigentlich die politischen vertreter und verantwortlichen im lande?

      frau hysek-unterweger kümmert sich angeblich um die anliegen der wirtschaft in unserem bezirk, aber sie stimmte dem spektakel auch im tiwaggremieum bisher wortlos zu. ebenso der sonst so gerne plaudernde ak-präsident zangerle. er will mit seiner klagehow zeit gewinnen, anstatt mit dem herr landeshauptmann tacheles zu reden. aber dieser scheint als unser volksvertreter mit seiner umverteilungmaschinerie immer noch punkten zu wollen.

      alles in allem ist es wieder einmal ein gag unter politisch gleichgesinnten, die bevölkerung bei laune zu halten um kapital daraus zu schlagen. eh klar!

      dass so manche zu verbotenen und krass umweltschädigenden heizungsmittel greifen, ist daher nicht verwunderlich!

       
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