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Zillertaler fordern weiter teures „Jahrhundertprojekt“

Die „Wasserstoffbahn“ bleibt für Franz Hörl & Co. auf der Agenda. Andreas Lackner folgt Helmut Schreiner.

 Nach dem Aus für den Vorstand der Zillertaler Verkehrsbetriebe AG, Helmut Schreiner, wegen einer abgeschriebenen Doktorarbeit und des unrechtmäßigen Führens eines Doktortitels sowie heftiger Diskussionen über die Sinnhaftigkeit des Projektes Zillertaler „Wasserstoffbahn“ übt man im Tal nun den Befreiungsschlag. Der Aufsichtsrat der Verkehrsbetriebe ernannte am Montag den bisherigen Controlling-Leiter, Andreas Lackner, einstimmig zum interimistischen Vorstand.

Außerdem wurde eine Resolution aller Zillertaler Bürgermeister und Funktionäre der dortigen Tourismusverbände für eine künftig mit Wasserstoff betriebene Schmalspurbahn veröffentlicht. „Die Turbulenzen rund um die große Zillertaler Vision der Wasserstoffbahn haben manche verunsichert, zugleich aber letztlich eines gezeigt: Abseits persönlicher Verfehlungen, die keinerlei Auswirkungen auf die Vision hatten, bleibt das Projekt auf Kurs“, betonte Aufsichtsratschef und ÖVP-Nationalratsabgeordneter Franz Hörl. Man wolle ein „gut durchdachtes und umfangreich geprüftes Jahrhundertprojekt für Tirol umsetzen und damit eine Vorreiterrolle einnehmen“.

Mehrkosten von bis zu 180 Mio. Euro? Da vergeht Franz Hörl noch lange nicht das Lachen. Foto: Expa/Groder

Zudem wurden Lackner sowie der bisherige zweite Vorstand, Wolfgang Stöhr, beauftragt, eine Geschäftsordnung zur Neuausrichtung des Betriebes zu erarbeiten. Schreiner hatte nach Bekanntwerden einer offenbar abgeschriebenen, an der Universität Riga in Lettland eingereichten, Doktorarbeit in der vergangenen Woche seinen Hut nehmen müssen. Zuvor war er bereits wegen des unrechtmäßigen Führens eines Doktortitels, angeblich "erworben" an der Universität Innsbruck, unter Beschuss geraten.

Die Landes-Opposition nahm die Causa - schließlich war Schreiner einer der wesentlichen Proponenten der „Wasserstoffbahn“ - einmal mehr zum Anlass, das „Wasserstoffbahn“-Projekt, infrage zu stellen. Dafür war kürzlich von der ÖVP/SPÖ-Landesregierung ein Grundsatzbeschluss gefallen. Man verwies unter anderem auch auf eklatante Mehrkosten. Zupass kam der Opposition auch, dass erneut Zweifel an der Sinnhaftigkeit der beabsichtigten Umrüstung der Schmalspurbahn auf Wasserstoff laut wurden - und das angeblich von einem Proponenten der Schweizer Herstellerfirma Stadler, bei dem das Land für das Zillertal die Wasserstoffgarnituren bestellen will.

Am Tag darauf kam dann aber das Dementi: Stadler betonte, dass man eindeutig hinter dem Projekt stehe. „Wir waren immer der Überzeugung, dass der Wasserstoffzug für das Zillertal im Rahmen der Wasserstoffmodellregion die richtige Lösung ist“, teilte Marketing- und Vertriebschef Ansgar Brockmeyer mit, der vorher noch ganz anders zitiert worden war. Anderslautende Medienberichte würden „generalisierte Aussagen im falschen Kontext“ wiedergeben, weshalb man sich nun zu einer Klarstellung veranlasst gesehen habe, so das Unternehmen.

Zuletzt war von geschätzten Mehrkosten bis zu 180 Mio. Euro, gerechnet auf 30 Jahre, im Vergleich zu einer Bahn mit Oberleitung, die Rede gewesen. Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) ließ wissen, dass man die Mehrkosten bewusst in Kauf nehme und sprach von einer „bewussten Entscheidung für Innovation und Fortschritt“. Tirol müsse beim Thema Wasserstoff Vorreiter werden. Die Mehrkosten würden 2,7 Mio. Euro pro Jahr betragen.

Damit die „Wasserstoffbahn“ endgültig auf Schiene kommt, soll nun ein „gesamthaftes Konzept“ ausgearbeitet und Verhandlungen mit dem Bund hinsichtlich der Mitfinanzierung aufgenommen werden. Auf der 32 Kilometer langen Strecke der Zillertalbahn sollen jährlich 900.000 Liter Diesel eingespart werden. Als Startjahr visierte man im Tal zuletzt das Jahr 2027 an.

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„Wasserstoff ist nur sinnvoll, wenn es keine Alternative in Form von Elektrifizierung oder Batterie gibt“.

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26 Postings

so ist es vielleicht
vor 10 Monaten

Dieser Hörl ist doch auch schon viel zu mächtig geworden! Alleine sein Gepoltere geht mir schon am Nerv, da hast immer das Gefühl, er bekommt bald keine Luft mehr, so schnell sprudelt allerlei Unsinniges aus seinem Kopf. Und alle ÖVP Bürgermeister rennen ihm hinterher. Dass man das Zillertal nicht auch ans offizielle Bahnnetz anschließt, Schienen einwenig breiter verlegen, Oberleitungen aufstellen, schon können alle Garnituren rein fahren ins schöne Talele.

 
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Chronos
vor 10 Monaten

Denken war nie Hörls Stärke! Zudem kommt die Kombination, dass Hörls Sturheit die Gesamtheit aller Tiroler Esel bei Weitem übertrifft.

 
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karlheinz
vor 10 Monaten

@GOLDMARIE, für Hörl ist Mattle viel (!) zu schwach. Zudem brauchen die Osttiroler über das Vorgehen dieser Truppe sich nicht wundern weil sie stehen bei den Wahlen trotzdem hinter dieser.

 
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    multi 1
    vor 10 Monaten

    Viele profitieren halt von diesem System. Förderung etc.

     
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    unholdenbank
    vor 10 Monaten

    Gerade das wollen ja die Würrrtschaftler: Schwache Politiker, die sie durch Spenden gefügig gemacht haben.

     
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      wolf_C
      vor 10 Monaten

      genau, viele Bürgermeister fordern zB neue Kraftwerke, sie kriegen Geld dafür und sagen das sei super

       
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bergfex
vor 10 Monaten

>>> „Wasserstoff ist nur sinnvoll, wenn es keine Alternative in Form von Elektrifizierung oder Batterie gibt“, erklärte der Verkaufs- und Marketingchef des Schweizer Herstellers Stadler, Ansgar Brockmeyer, laut einem Bericht des St. Galler Tagblatts. <<>> Am Tag darauf kam dann aber das Dementi: Stadler betonte, dass man eindeutig hinter dem Projekt stehe. „Wir waren immer der Überzeugung, dass der Wasserstoffzug für das Zillertal im Rahmen der Wasserstoffmodellregion die richtige Lösung ist“, teilte Marketing- und Vertriebschef Ansgar Brockmeyer mit, <<>> Anderslautende Medienberichte würden „generalisierte Aussagen im falschen Kontext“ wiedergeben, <<

Immer muss dieser Kontex die Schuld auf sich nehmen. Hat ihm der Hörl vielleicht gar angedroht die Ohren lang-zu-ziehen ?

 
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    steuerzahler
    vor 10 Monaten

    Wieviele Fachleute sind eigentlich an der Entscheidung beteiligt? Sogar die Herstellerfirma ist ablehnend eingestellt. Die Wasserstoffbahn wird der totale technische und wirtschaftliche Flop. Aber was kümmert das unwissende, korrupte und machtgeile Politiker? Ist eh nicht deren Geld und Verantwortung gibts auch nicht.

     
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Edi1913
vor 10 Monaten

Olleweil wenne moansch, nou deppeta gehts nemma, oft kimmb da Hörl. - seit güat 4 Joahr.

 
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spitzeFeder
vor 10 Monaten

Dieser Herr Hörl hat doch schon längst nicht mehr alle Latten am Zaun. Sorry to say - aber irgendwann ist gut.

 
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GOLDMARIE
vor 10 Monaten

wie kemmend die Osttiroler dazua, in die Zillertola Tourismusmillionäre a sou a unsinnigs Bahnl (lt.Hersteller) mite zu zohln !!!

 
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    MVP
    vor 10 Monaten

    da geb ich dir absolut recht!

    andereseit... wie kommen alle tiroler dazu dem köll seine misswirtschaft in matrei zu bezahlen?!? grundsätzlich funktionierts halt so!

     
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steuerzahler
vor 10 Monaten

Das hartnäckige Beharren schürt den Verdacht, daß es um andere Interessen geht.

 
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    Bewohner
    vor 10 Monaten

    @Steuerzahler: Das ist sicher eind Mutmaßung! Bei der ÖVP geht es doch NIIIIIIEEEEE um andere Interessen, als um die eigenen! IRONIE OFF!!!!! Wie @Bergan richtig schreibt: "Wo liegt das öffentliche Interesse, ausser bei den Zillertalern? Wo bleibt der Nutzen für alle Tiroler Steuerzahler?" Aber als "Familie" halt da zsam, weil mir san ja Tirouler und habm bis jietz ja alles richtig gmacht!!

     
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      bergfex
      vor 10 Monaten

      Da hat der Hörl die Zillertaler Bürgermeister aber anständig ins Gebet genommen.

       
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      steuerzahler
      vor 10 Monaten

      Es erinnert an eine vergangene Marteier Ära....

       
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Bergan
vor 10 Monaten

Die Strecke gehört auf Normalspur umgebaut und elektrifiziert! Die Gäste von Nah und Fern können mit dem Zug, ohne umsteigen, bis zum Endbahnhof im Zillertal fahren! Die Zillertaler Bürgermeister und Funktionäre der dortigen Tourismusverbände sollen ihr Spielzeug selber zahlen und kein Groschen Steuergeld darf für solche utopischen Forderungen ausgegeben werden.

 
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isnitwahr
vor 10 Monaten

bitte entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber angesichts diese Aussagen bleibt einem nur mehr eines zu sagen: Vollidioten, die auf Kosten der Steuerzahler ihre Hirnngespinste gemäß dem Motto "koste es was es wolle" verwirklichen, während eine Vielzahl der Österreicher nicht mehr weiß, woher sie das Geld für das tägliche Leben nehmen sollen. Mir ist grad zum Kotzen....

 
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    bergfex
    vor 10 Monaten

    @isnitwahr, reiche dir eine Spucktütte :-)

     
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      isnitwahr
      vor 10 Monaten

      lieber Bergfex, das ist aber nett, danke - ich habs mir grad noch verkniffen.....

       
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    multi 1
    vor 10 Monaten

    Hirn einschalten in der Wahlzelle. Dk.

     
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      steuerzahler
      vor 10 Monaten

      Es müssten endlich die ungültigen Stimmen bewertet werden. Sollten die in der Mehrzahl sein, wurden alle Kandidaten abgelehnt. Daher wäre die Wahl mit neuen Kandidaten zu wiederholen.

       
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      Hannes Schwarzer
      vor 10 Monaten

      @steuerzahler: Die ungültigen Stimmen sind in einer Grössenordnung von 1 bis 2 Prozent der abgegebenen! Die machen den Braten nicht mehr fett !!

       
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      steuerzahler
      vor 10 Monaten

      @Schwarzer: wenn es eine Möglichkeit zur Ablehnung von Kandidaten gäbe, würden sich einige wundern. Wenn es zur Wahl geht, dann wählen viele nicht deswegen, weil sie mit dem Programm einverstanden sind, sondern um andere, noch schlimmere Ideen zu verhindern. Die niedrige Wahlbeteiligung ist ein Zeichen für die Verdrossenheit. Der Bürger hat viel zu wenig echten Einfluß. Eine Partei zu wählen, die sich dann als kaiserlicher Hofstaat in aller Überheblichkeit einrichtet, lehnen viele ab. Vielleicht habe ich es nicht klar genug ausgedrückt. Nicht nur die ungültigen, sondern auch noch die Nichtwähler müssen gezählt werden, denn beide Gruppen sind mit diesen politischen Akteuren nicht einverstanden. Mit direkter Demokratie wäre so mancher Unsinn zu verhindern gewesen und die Zufriedenheit mit dem System höher.

       
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      Hannes Schwarzer
      vor 10 Monaten

      @steuerzahler: nein, ungültige Stimmen sind nicht zwangsläufig Ablehnung, ca. 90% davon sind schlichtweg Fehler, Unklarheiten. Was die direkte Demokratie (was immer da gemeint ist). besser macht, entzieht sich meiner Kenntnis. Das ist in diesem Forum immer dasselbe, viele reden davon und keiner will's erklären. (und nein, die Schweiz ist keine -absolute- direkte Demokratie!!.. auch da entscheiden Volksvertreter indirekt)

       
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      isnitwahr
      vor 10 Monaten

      ja schon wärs, leider profitieren offensichtlich zu Viele von dem Haufen!

       
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