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GemNova-Pleite: Gesellschaft „KIB“ startet mit 1. September

Hunderte Freizeitpädagog:innen und Schulassistenzkräfte übersiedeln vom ehemaligen Bildungspool zum Land.

In der Causa rund um die Pleite des Dienstleistungsunternehmens des Tiroler Gemeindeverbandes, GemNova, wird die vom Land gegründete gemeinnützige Gesellschaft, die einen Großteil der Mitarbeiter der GemNova-Tochter Bildungspool Tirol GmbH auffängt, mit Schulbeginn am 1. September ihre Arbeit aufnehmen, teilte das Land mit. Die "KIB - Kinder Bildung gem. GesmbH" bündelt künftig Agenden rund um Freizeitbetreuung, Schulassistenz und administrative Assistenz an Tiroler Schulen.

Über 550 Personen hätten sich auf den Personalaufruf des Landes hin bereits gemeldet, hieß es. 580 Mitarbeiter der Bildungspool Tirol GmbH waren von der GemNova-Pleite betroffen gewesen. Diese galt es, aufzufangen. Bisher hatte das Land Tirol keine Freizeitpädagogen und Schulassistenzkräfte beschäftigt. Nun wurde die bestehende Tiroler Kinder und Jugend GmbH, die sich im Eigentum des Landes befindet, um eben jene gemeinnützige Tochter "KIB" erweitert. Die Landesregierung aus ÖVP und SPÖ hatte in der Vorwoche per Umlaufbeschluss die Gründung der Tochtergesellschaft beauftragt.

"Freizeitpädagoginnen und -pädagogen sowie Schulassistenzen, aber auch administrative Assistenzkräfte, spielen im Lebensraum Schule eine unverzichtbare Rolle", betonte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP). Mit der "KIB" habe man die durch den Wegfall des GemNova Bildungspools entstandene Lücke schließen können. "Insbesondere die ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bildungspools erhalten nun Gewissheit: Mit 1. September können sie in der KIB beschäftigt werden", so Mattle.

Cornelia Hagele, Petra Sansone und Eva Pawlata zeichnen für das Konzept der KIB verantwortlich. Sansone wird interimistisch die Geschäfte leiten. Foto: Land Tirol/Dorfmann

Ausgearbeitet wurde das Konzept von der als Eigentümervertreterin des Landes entsandten und damit als Generalversammlung zuständigen Soziallandesrätin Eva Pawlata, Bildungslandesrätin Cornelia Hagele und der Geschäftsführerin der Tiroler Kinder und Jugend GmbH Petra Sansone, welche interimistisch auch die Geschäftsführung in der neu gegründeten Tochtergesellschaft übernehmen wird.

Die Causa GemNova beschäftigt die Tiroler Landespolitik bereits monatelang. Endgültig besiegelt hatte die Pleite eine Bürgermeisterkonferenz des Tiroler Gemeindeverbandes Mitte Juli. Dort war die geforderte Zustimmung von 90 Prozent der 276 Ortchefs für die Anhebung der Mitgliedsbeiträge um 1,1 Mio. Euro nicht erreicht worden und damit die von Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf (ÖVP) angestrebte Sanierung gescheitert. Die vom Landtag wenige Tage zuvor in einer Sitzung freigegebene Millionen-Hilfe war somit auch hinfällig.

Erst diesen Mittwoch wurde bekannt, dass auch über die letzten noch verbliebenen Tochtergesellschaften ein Insolvenzverfahren eröffnet worden ist. Damit waren das Gemeindeverbands-Dienstleistungsunternehmen und fünf Tochtergesellschaften insolvent. Die Verbindlichkeiten der Tochtergesellschaften betrugen rund 4,3 Mio. Euro. Die Muttergesellschaft eingerechnet beliefen sich die Passiva insgesamt auf bis zu 10 Mio. Euro.

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Nun sind alle Tochterfirmen der GemNova insolvent

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4 Postings

juchehh
vor 9 Monaten

Klientelpolitik So läuft das eben in unserem Land,wenn eine Firma Pleite geht nennt man das Marktbereinigung.In dieser Angelegenheit zeigen sich Politiker aller Farben leider sehr mutlos.

 
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iseline
vor 9 Monaten

Am 6.8. 2020 titelte die TT: "GemNOVA beliebte Andockstelle für Politiker" (unter anderem Georg Keuschnigg, Klaus Gasteiger...). Es ist schon eigenartig: jetzt ist keiner der Herren mehr am Bild und die Landesrätinnen dürfen die Nachsorgearbeit leisten.

 
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    steuerzahler
    vor 9 Monaten

    Die G'scheitesten waren da wohl nicht am Ruder....

     
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Osti
vor 9 Monaten

Die Politik zeigt es uns vor. Schulden machen bis zur Zahlungsunfähigkeit, Insolvenzantrag stellen, und dann nur mehr einen Bruchteil zurückzahlen. Bin schon neugirig welcher Prozentsatz am 13.09.ausgehandelt wird. Vom Volkswirtschaftlichen Schaden spricht eigentlich keiner Auf der anderen Seite wird vielen Häuslbauern das Leben schwer gemacht, Sie bekommen keinen Kredit von der Bank , das hat Auswirkungen auf die Baubranch,und diese Insolvenzwelle kommt in den nächsten Jahren.

Möchte gerne wissen was sich so manch anderer denkt der von der Bank keinen Kredit bekommen hat, weil er die Kriterien nicht erfüllt hat.

 
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