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Als hätte der „kleine Mann“ nicht schon genug zu tragen. Jetzt steigen auch noch die Sollzinsen auf Rekordniveau. Foto: iStock/NiseriN

Als hätte der „kleine Mann“ nicht schon genug zu tragen. Jetzt steigen auch noch die Sollzinsen auf Rekordniveau. Foto: iStock/NiseriN

Teilweise über 14 Prozent Sollzinsen bei Girokonten 

AK-Tirol übt massive Kritik an Zinspolitik der Banken und erinnert an die milliardenschwere „Bankenrettung“.

Beinahe jede(r) Erwachsene in Tirol nutzt ein Girokonto für die Abwicklung des täglichen Zahlungsverkehrs. Gerade angesichts stark steigender Lebenshaltungskosten sind kurzfristige Überziehungen auf solchen Konten eigentlich Normalität, schließlich macht es wenig Sinn, hier größere Mengen Geld zu bunkern, weil es dafür praktisch keine Zinsen gibt. 

Aktuell zahlt man aber bei einer Kontoüberziehung in Tirol bis zu 14,58 Prozent Überziehungszinsen. Diesen Satz hat die Arbeiterkammer für die landeseigene Hypo-Tirol ermittelt. Die BTV mit bis zu 14,5 und die Bawag mit 14,275 Prozent liegen auf ähnlichem Niveau, die Raiffeisen Landesbank mit 11,125 Prozent und die Tiroler Sparkasse mit 11,250 Prozent etwas darunter. Doch damit nicht genug. Sprengt man bei der Überziehung den vereinbarten Rahmen, kommen bei einigen Banken noch einmal 3,5 bis 4,5 Prozent Überschreitungszinsen dazu. 

Wer nun penibel darauf schaut, ja nicht zu überziehen ist dennoch der Gelackte, weil man dafür etwas mehr Geld auf dem Girokonto liegen lassen muss und für dieses Geld von Hypo und Bawag schlicht gar keine Zinsen bekommt, von Sparkasse und Raiffeisenbank so gut wie nichts, nämlich 0,010 Prozent. Lediglich bei der BTV gibt es magere 0,375 Prozent Habenzinsen. 

„Es ist untragbar, dass Menschen mit solchen Überziehungszinssätzen gerade jetzt immer tiefer in die Schuldenfalle gerissen werden“, findet AK-Präsident Erwin Zangerl und fordert einen Zinsdeckel. Foto: Land Tirol

Für AK Präsident Erwin Zangerl ist die derzeitige Zinspraxis bei den Banken inakzeptabel. „Es ist untragbar, dass Menschen mit solchen Überziehungszinssätzen gerade jetzt immer tiefer in die Schuldenfalle gerissen werden. Die Banken sind jetzt aufgefordert, jene Solidarität zu zeigen, welche Ihnen die Bevölkerung nach der Finanzkrise entgegengebracht hat, als mit Milliarden Steuergeld viele davon gerettet wurden. Jetzt sind die Banken an der Reihe ihren Beitrag zu leisten und jene zu unterstützen die es am härtesten trifft, nämlich jene Konsument:innen die ihr Konto überziehen müssen um das Nötigste zum Leben zu kaufen“, so Zangerl.

Die AK Tirol hat bereits in der Vergangenheit mehrfach die Zinspolitik von Banken massiv kritisiert und ein angemessenes Verhältnis zwischen Guthabenzinsen und Sollzinsen am Girokonto verlangt. Ebenso wurde bereits in der Vergangenheit der Bundesgesetzgeber aufgefordert, durch entsprechende gesetzliche Regelungen die Überziehungszinsen am Girokonto für Verbraucher:innen nach oben zu deckeln.

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Wie Banken mit EZB-Zinsen Milliarden verdienen

Geprellt werden dadurch nicht nur die kleinen Sparer, sondern auch die Republik Österreich.

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8 Postings

Freizeit
vor 9 Monaten

Modernes Raubrittertum.

 
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aktuell
vor 9 Monaten

Offensichtlich spielen die Politiker dieses üble Spiel mit. Warum müssen die Banken die Milliarden Staatshilfen nicht zurück zahlen? Nach dem neuerlichen Bekanntwerden von korrupten EU-Spitzenbeamten, die ohne größere Konsequenzen weiterarbeiten dürfen, gilt wohl das Motto: Eine Hand wäscht die andere, oder sind es die Krähen?

 
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    Senf
    vor 9 Monaten

    klar, sie spielen mit, oder denkst du, das die hypo, reiffeisen und alle andèren schwarzen bankenmanager auf die satten gewinne aus dem volksvermögen verzichten, wenn hohe bonis winken. das liegt in der natur dieser menschen, sie sind ständig auf beutezug, auch wenn sie satt sind. das kennt man ja auch in der politik nicht anders.

     
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e-mission
vor 9 Monaten

der niedergang der banken begann mit der abschaffung des weltspartage, also mit der abschaffung des spargedankens. es wird noch ein bitteres erwachen geben.

 
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steuerzahler
vor 9 Monaten

Damals, als ich begonnen hatte zu arbeiten, war das Girokonto selbstverständlich kostenlos. Damit hat man erfolgreich einen Großteil der heutigen Kunden gewonnen und den Firmen Argumente geliefert, um das Lohnsackerl abzuschaffen. Einige Jahre später war es noch immer kostenlos und ich habe in der Spitzenzeit ganze 7% ( sieben Prozent !! ) Zinsen bekommen. Was da heute abgeht ist nur mehr als Verbrechen einzustufen.

 
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    unholdenbank
    vor 9 Monaten

    Ja, der alte Satz stimmt: Besser als eine Bank auszurauben ist eine zu gründen.

     
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PlusPol
vor 9 Monaten

bevor die Banken uns (der Bevölkerung) entgegenkommen wird wohl eher der Fall eintreten, daß wir (das Volk) sie erneut retten werden müssen. Wir selber haben das aber eh nicht in der Hand, das machen "Expert:innen" der EU und EZB bzw. deren (vorbestrafte !!!) Chefin Lagarde.

 
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    unholdenbank
    vor 9 Monaten

    Unglaublich, was da abgeht bei diesen Wuchereren.

     
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