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Ermittlungsverfahren gegen Georg Willi eingestellt

Verdachtsmomente der WKStA rund um Sondervertrag für die Ex-Personalamtsleiterin erhärteten sich nicht.

Georg Willi kann juristisch aufatmen: Die Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen Innsbrucks Grünen-Bürgermeister wegen des Verdachts der Untreue und des Amtsmissbrauchs rund um einen Sondervertrag für die Ex-Personalamtsleiterin der Stadt wurden eingestellt. Es habe keine gerichtlich strafbare Handlung nachgewiesen werden können, sagte ein Behördensprecher zur APA am Donnerstag. Die Ermittlungen waren Ende März eingeleitet worden. Ende Mai wurde schließlich ein Vorhabensbericht an die Oberstaatsanwaltschaft Wien erstattet, der schließlich bis ins Justizministerium ging. Der grüne Bürgermeister hatte mit der Frau, als sie "nur mehr" als Sachbearbeiterin im Rathaus tätig war, ohne Einbindung der Verwaltung einen Sondervertrag abgeschlossen, der ihr bis zur Pensionierung das Top-Gehalt einer Führungskraft zugesichert hatte. Nach heftiger Kritik, ausgehend vom Kontrollausschuss, verhandelte er nach und legte erneut in Eigenregie einen Vertrag auf, der eine Reduktion der Überstundenpauschale und eine Befristung bis 2025 (bis zu diesem Zeitpunkt war sie eigentlich als Amtsvorständin bestellt) enthielt.
Georg Willi freut sich, „dass alle Vorwürfe gegen mich entkräftet wurden.“ Im kommenden April bewirbt er sich wieder um das Amt des Innsbrucker Bürgermeisters. Foto: APA/Expa/Groder
"Mir war wichtig, dass die WKStA hier konsequent und in Ruhe arbeiten und zu einem unabhängigen Ergebnis gelangen kann - zu diesem ist sie nach langer, ausführlicher und strenger Prüfung gelangt", zeigte sich Willi gegenüber der APA erleichtert. Er freue sich, dass nun "alle Vorwürfe gegen mich entkräftet wurden und ich mich unbelastet weiterhin auf die Arbeit für die Stadt und ihre Bürger:innen konzentrieren kann", meinte das Grünen-Urgestein, das im kommenden Jahr eine Gemeinderatswahl unter schwierigen Voraussetzungen zu schlagen hat. Dem Ganzen vorausgegangen war ein kritischer Bericht des Kontrollamtes, der unter anderem hohe Zulagen, Sonderbehandlungen und -verträge für einzelne Mitarbeiter in Willis Umfeld und Sondervereinbarungen für die damalige Personalchefin hinterfragt bzw. kritisiert hatte. Dies hatte zur Abberufung der Frau durch den Stadtsenat geführt, wobei Willi dies kurzerhand durch die Auflösung des Personalamts und die Schaffung einer Stabsstelle "Personalmanagement" zu verhindern versuchte. Dies ging allerdings nicht durch und die Betroffene wurde schließlich "nur mehr" Sachbearbeiterin im Rathaus - was letztlich dazu führte, dass der Bürgermeister mit ihr ebenjene Sondervereinbarung schloss. In Innsbruck steht im kommenden April die Gemeinderats- und Bürgermeisterdirektwahl an. Der seit dem Jahr 2018 im Amt befindliche Willi geht dabei erneut ins Rennen. Im Jahr 2021 war seine Viererkoalition aus Grünen, SPÖ, ÖVP und Für Innsbruck auseinandergebrochen. Seitdem herrscht das "freie Spiel der Kräfte", mit oftmaligen Konflikten und Grabenkämpfen.

2 Postings

beobachter52
vor 8 Monaten

Die WKStA kann auch schnell arbeiten?! Da dem Steuerzahler durch die überhöhten Bezüge der Mitarbeiterin ein finanzieller "Schaden" entstanden ist, kann man das Verfahren innerhalb von 3 Monaten einstellen. Ob jemand im Untersuchungsausschuss "Na" gesagt hat und ob er damit "Nein" oder "Na sowieso" gemeint hat, braucht mindestens 3 Jahre Ermittlungen und dann eine Anklage! Und wenn der Innsbrucker Vizebürgermeister Gutscheine verteilt, die niemanden etwas kosten, aber damit vielleicht Werbung für sich machen könnte, braucht auch eine genaue Untersuchung! Ob vielleicht doch nicht die Parteizugehörigkeit den Unterschied macht?

 
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    Herr_Ethiker
    vor 8 Monaten

    ..Na!

     
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