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Nehammer: Evakuierung von Österreichern in Vorbereitung

Nach der Hamas-Attacke und Israels Antwort warten rund 200 Österreicher im Krisengebiet auf die Ausreise.

Die Evakuierung von Österreichern aus Israel wird derzeit laut Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) vorbereitet. Österreich unternehme nach der Attacke der islamistischen Hamas auf Israel alles, damit Staatsbürger, die das Land verlassen wollten, dies auch könnten, sagte Nehammer Dienstagfrüh bei einem Pressebriefing anlässlich seines Arbeitsbesuchs in der türkischen Hauptstadt Ankara. Der Regierungschef verurteilte den Terror "auf das Schärfste".

Unter den in Israel vermissten Personen sollen sich auch österreichische Doppelstaatsbürger befinden, eine Bestätigung Israels dafür gebe es derzeit aber keine, so der Kanzler weiter. Derzeit werde die "Außerlandesbringung" vorbereitet, am Mittwoch wird ein Transportflugzeug des Bundesheeres nach Zypern verlegt und nach der Erteilung von Überfluggenehmigungen Richtung Israel abheben. Ausreisewillige Österreicher werden dann mit der "Hercules"-Maschine nach Zypern geflogen, von dort gehe es mit Linienflügen weiter.

Bundeskanzler Karl Nehammer verurteilt den Terror der Hamas "auf das Schärfste" und erklärte bei einem Türkeibesuch die Vorbereitungen einer Rückholaktion für Österreicher:innen im Krisengebiet. Foto: APA

Rund 200 Österreicher warten derzeit in dem Krisengebiet auf die Ausreise. Sie sollen sich mit der Österreichischen Botschaft in Tel Aviv per Email an tel-aviv-ob@bmeia.gv.at in Verbindung setzen. Das Außenministerium erklärte Dienstagfrüh, dass drei österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger, die sich unabhängig voneinander im Süden Israels aufgehalten hatten, vermisst werden. Ziel sei es, die Geiseln von der Hamas frei zu bekommen, dazu solle auch auf die Terrororganisation "eingewirkt" werden, sagte Nehammer.

Die Attacke auf Israel werde auch Thema beim Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Nachmittag sein, sei doch die Türkei "ein wichtiges und militärisch starkes Land in der Region". Ziel sei Deeskalation, um einen "Flächenbrand" zu vermeiden. Beim Thema EU-Beitritt möchte Nehammer Ankara keine "leeren Versprechungen" machen. Weitere Themen des Arbeitsbesuchs werden die Themen Migration, die Visapolitik der Türkei und der Ukraine-Krieg sein.

Für Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), der den Kanzler begleitet und am Dienstag sein knapp vier Monate im Amt befindliches türkisches Pendant Ali Yerlikaya trifft, ist die Türkei "ein wichtiger Gesprächspartner im Kampf gegen die illegale Migration". Denn laut Karner haben rund 80 Prozent der in Österreich ankommenden Migranten einen "direkten oder indirekten Bezug" zur Türkei. Außerdem würden immer mehr Türken Asyl in Österreich beantragen, bis Ende August wären dies knapp 3.000 Menschen gewesen, erzählte der Innenminister bei einem Pressebriefing Dienstagvormittag.

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