Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören

Fischotter, Feldhamster oder Alpensteinbock?

Wer wird „Tier des Jahres 2024“? Bis 30. Oktober kann man auf naturschutzbund.at abstimmen.

Der Naturschutzbund Österreich lädt bei der Ernennung zum „Tier des Jahres“ heuer erstmals zur öffentlichen Wahl. Dieses Jahr nominiert sind der Alpensteinbock, der Feldhamster und der Fischotter. Jedes Tier steht für einen gefährdeten Lebensraum und ist damit Stellvertreter für viele weitere, oft bedrohte, Arten. Bis 30. Oktober kann man auf naturschutzbund.at abstimmen. Unter allen abgegebenen Stimmen werden kleine Sachpreise verlost.

Der Alpensteinbock (Capra ibex). Foto: Hans Glader

Der Alpensteinbock ist eine hervorragend kletternde Wildziege mit mächtigen, nach hinten gebogenen Hörnern. Heimisch ist er im alpinen Lebensraum und dort vor allem in steilem und unwegsamem Gelände zu sehen. Seine gespaltenen Hufe mit harten Schalenkanten und weichen Sohlenballen machen ihn zu einem hervorragenden Kletterer, der selbst steile Felswände bezwingen kann. Im 18. Jahrhundert war der Steinbock durch starke Bejagung fast gänzlich aus dem Alpenraum verschwunden. Erst 1893 erfolgten erste Wiederansiedelungen und das mit Erfolg: Heute ist der Steinbock auf der „Roten Liste der gefährdeten Arten“ als „nicht gefährdet“ eingestuft. Die Veränderungen seines Lebensraumes aufgrund der Klimakrise machen aber auch ihm bereits zu schaffen.

Der Feldhamster (Cricetus cricetus). Foto: Hans Glader

Der Feldhamster ist die einzige in unseren Breiten vorkommende Hamsterart und zählt zu den am meisten gefährdeten Tierarten Österreichs. Die Tiere leben, abgesehen von der Paarungszeit, weitgehend alleine, sind zumeist dämmerungs- und nachtaktiv und halten etwa für sechs Monate Winterschlaf. Während der Feldhamster anfangs von der landwirtschaftlichen Intensivierung noch profitierte, leiden die Tiere heute durch die moderne, hocheffiziente Art der Ernte unter Nahrungsknappheit. Bewässerungen setzen zudem vielerorts die Hamsterbaue unter Wasser. Aber auch die Verfolgung des Feldhamsters als Ernteschädling sowie der Verlust seines Lebensraums durch die zunehmende Bebauung der Landschaft setzen ihm zu.

Der Fischotter (Lutra lutra). Foto: Robert Hofrichter

Der Fischotter ist als nachtaktiver Räuber in Gewässern aller Art anzutreffen. An Land nutzt er vor allem den Uferstreifen der Gewässer, wo er auch seine sowohl oberirdischen als auch unterirdischen Verstecke findet. Er ernährt sich von Fischen, Amphibien und Krebsen, aber auch Insekten und kleinen Säugetieren. Früher wurde der Fischotter wegen seines wertvollen Fells, als Nahrungskonkurrent um Fische und auch als geschätzte Fastenspeise bejagt. Die Verschmutzung, starke Verbauung und Trockenlegung unserer Gewässer trugen ebenfalls dazu bei, dass der Fischotter in Mitteleuropa an den Rand des Aussterbens gedrängt wurde. Aufgrund eines starken EU-weiten Schutzes erholen sich seine Bestände, was oft zu Problemen mit der Fischerei führt.

Das könnte Sie auch interessieren

Bartgeier-Zähltage: Ausschau halten und dokumentieren

Das internationale Bartgeier-Monitoring findet dieses Jahr vom 14. bis zum 21. Oktober statt.

Keine Postings

Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren