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In Orange: Tursky präsentiert „das Neue Innsbruck“

Der ÖVP-Staatssekretär will ohne ÖVP im Listennamen Bürgermeister der Landeshauptstadt werden.

Noch-ÖVP-Staatssekretär Florian Tursky wird orange. Der designierte Bürgermeisterkandidat des neuen bürgerlichen Bündnisses aus ÖVP, Für Innsbruck (FI) und Seniorenbund für die Innsbrucker Gemeinderatswahl im kommenden April tritt mit ebenjener Farbe und dem Listennamen "das Neue Innsbruck" an. Dies erklärte Tursky am Freitag im Rahmen eines Fototermins in der Landeshauptstadt. Man wolle "stärkste Kraft werden und den Bürgermeister stellen", bekundete der 35-Jährige erneut.

Wie bereits zuvor angekündigt, werden weder der Name "ÖVP" noch jene der beiden anderen Bündnis-Partner auf der Listenbezeichnung am Wahlzettel zu finden sein. Damit solle auch der politische "Neustart" in Innsbruck signalisiert werden, so Tursky: "Wir sind die konstruktive bürgerliche Kraft." Es brauche ein neues "Miteinander" in der Stadtpolitik.

Steht da irgendwo ÖVP? Nein, erklärt Florian Tursky und präsentiert eine Sammelliste als „das neue Innsbruck“. Foto: Fitsch

Auch sonst präsentierte sich der frühere Büroleiter von Altlandeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei dem Fototermin - gemäß des neuen Listennamens - ganz als der Mann von außen, der mit dem stadtpolitischen Streitereien der vergangenen Jahre nichts zu tun habe und nun Aufbruch verspreche. "Innsbruck braucht Erneuerung. Die Menschen haben genug vom Chaos und Stillstand der letzten Jahre. Ich stehe für einen neuen politischen Stil. Und gemeinsam können wir mit dieser bürgerlichen Allianz Großes umsetzen", rührte er schon einmal ordentlich die Werbetrommel. Es gebe nun die "historische Chance für einen echten politischen Stilwechsel." Offiziell aus der Taufe heben werden ÖVP, FI und Seniorenbund ihr Baby übrigens bei einer gemeinsamen Veranstaltung am 29. November.

Auf die Frage, ob er mit der Listenfarbe orange Anleihe an Ex-FPÖ-Chef Jörg Haider nehmen wolle, der seinerzeit das BZÖ mit derselben Farbe ins Leben rief, meinte Tursky: "Ich nehme prinzipiell keine Anleihe, schon gar nicht bei Jörg Haider." Orange habe eine "gute Signalwirkung", die Farbe sei "frisch und modern."

Im bürgerlichen Lager respektive in der Innsbrucker ÖVP ging es zuletzt drunter und drüber. Vorvergangene Woche kündigte der bisherige ÖVP-Vizebürgermeister Johannes Anzengruber an, mit einer eigenen Liste bei der Wahl anzutreten. Zwischen Anzengruber und der Volkspartei war es zuvor zu heftigen Turbulenzen gekommen. Die Partei wollte den früheren Almpächter nicht als Willi-Herausforderer. Das Antreten des Vizestadtchefs bereitet Tursky laut eigenen Angaben keine Sorgen. Das Ziel wäre gewesen, "den Weg gemeinsam zu gehen", aber Anzengruber habe diesen Weg einseitig verlassen, merkte er am Freitag dazu knapp an.

Kommenden Freitag steht für den Staatssekretär indes ein weiterer wichtiger Termin an: Denn wenngleich die Innsbrucker ÖVP bei dieser Wahl in der neuen Liste aufgeht, "aufgelöst" wird sie nicht. Tursky stellt sich daher bei einem Stadtparteitag der Wahl zum Stadtparteiobmann. Der bisherige Stadtparteichef, Landtagsabgeordneter Christoph Appler, kandidiert nicht mehr und macht Platz für den neuen schwarzen Hoffnungsträger. Ein prozentuelles Ziel für die Obmannwahl wollte sich Turky nicht legen. Ziel sei es, als gesamtes Bündnis gestärkt aus dem Parteitag hervorzugehen.

Ende September hatte der Staatssekretär angekündigt, in Innsbruck in den Ring zu steigen. Und auf jeden Fall danach in der Landeshauptstadt zu bleiben, egal wie die Wahl ausgeht. Damit verbunden war die Verkündung der "Wiedervereinigung" zwischen der Innsbrucker ÖVP und Für Innsbruck. Fast 30 Jahre lang hatte die bürgerliche "Trennung" angehalten. Für Innsbruck war im Jahr 1994 vom späteren Stadtchef und ÖVP-Landeshauptmann Herwig van Staa aus der Taufe gehoben worden. Nun wollen die beiden Gruppierungen, die zwischenzeitlich alles andere als gut aufeinander zu sprechen waren, gemeinsam zuschlagen und die Amtszeit Willis nach nur einer Periode beenden.

8 Postings

defregger
vor 6 Monaten

Immer wieder schön die Kommentare, Meinungen zu lesen..... Es ist wahrlich ein Pracht, wie einfälltig das Wahlvolk zum Kreuzerl -jetzt orange- machen versucht wird zu täuschen. Der "Verein" ist nur durch einen Quantensprung an Erneuerung aller Art zu retten.

Der Schuss geht sowas nach hinten los, das ich mich sogar darauf freuen darf. Oder sind die Tiroler:innen alle so von vorvorgestern und checken es nicht?

 
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steinbeisserei
vor 6 Monaten

jösas Maria...do wird ah rabenschwarzer Staatssekretär plötzlich orange. Also wenn do niemand an Parteiausschluss fordert dann wissen wir das die ÖVP ah Malkasten is wia für die Kinder.......

 
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karlheinz
vor 6 Monaten

Traurig schon wenn eine ursprünglich so stolze Partei aus Angst ihren Name leugnen bzw. so verschmähen muss. Der "mündige" Wähler kennt aber bereits diesen Trick. Also dürfte dieser nicht viel oder gar nichts bringen.

 
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Chronos
vor 6 Monaten

Metamorphose im Umkehrsinn. Vom Schmetterling zur Raupe! Wie eine Wundertüte. Leider weiß nicht jeder was drinsteckt, nämlich, was sonst wie ÖVP mit all ihren Facetten! Beim Listenname "das Neue Innsbruck" wird die ÖVP einfach nicht erwähnen! Selbst Tursky als aktiver ÖVP-Staatssekretär scheut den Namen seiner Partei. Den Trick kennt man von Gemeinde- u. Landtagswahlen. Der Name der Partei (ÖVP) wird geleugnet, weil mit ihr (der ÖVP) keine Wahlen zu gewinnen sind. Aus schwarz wird orange. Nach der Wahl spring die alte, schwarze ÖVP wieder aus dem Sack. So wie der LH im letzten Jahr mit der Kurzbezeichnung "MATTLE" kandidierte. Was tut man nicht alles mit ein paar Tricks, um bei Wahlen ein paar Prozentpunkte mehr zu erhaschen.

 
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Hannes Schwarzer
vor 6 Monaten

Jetzt hat dann die ÖVP bald das Farbenspektrum aufgebraucht; auch eine Möglichkeit, Mitbewerber zu verhindern, wenn keine Farben mehr übrig sind!

 
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    Senf
    vor 6 Monaten

    wieder einer mit an Oberachmäh um Wähler zu täuschen. aalglatt der Hofrat, armes Innsbrugg!

     
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      Senf
      vor 6 Monaten

      ... Oberschmäh ... sollte es heissen!

      Wie kann ein ÖVP Parteisoldat aus dem LH-Büro und dem ÖVP-Ministerium von heut auf morgen eine andere Ideologie, bzw. andere Grundwerte vertreten, vor allem wenn sie so tief sitzten, wie bei diesem Herrn, der nur von der Parteigunst nach oben gehieft wurde? Ein orangefarbener Mantelaufschlag wird sicher zu keinen neunen politischen Stil führen, sondern im Täuschungsversuch enden.

      Die Inschbrugger werdens (hoffentlich) früh genug überreissen.

       
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      Hannes Schwarzer
      vor 6 Monaten

      Farbvorschlag: 'Dalmatiner': weiss(nichtssagend) mit vielen schwarzer Punkten...

       
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