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Goldener Herbst für die Osttiroler Unterligisten

Nach der Hinrunde ziehen die Trainer eine Zwischenbilanz. Bernd Feil wird neuer Assling-Trainer.

Mit einer knappen 0:1-Heimniederlage hat sich Unterligist Nußdorf-Debant am vergangenen Wochenende in die Winterpause verabschiedet. Die Adventstimmung wird dieses Resultat nicht trüben, unter dem neuen Coach Sven Lovric hat die Mannschaft zurück auf die Erfolgsspur gefunden. Mit satten neun Siegen aus 15 Spielen haben die Debanter den Herbst und bereits die beiden vorgezogenen Rückrundenspiele als drittbeste Mannschaft abgeschlossen.

„Zum Schluss hat uns ein Stück weit das Glück gefehlt, ich bin aber mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden. Die Pause haben wir uns verdient, im Frühjahr wollen wir dann wieder vorne mitspielen“, betont Lovric. Für den ehemaligen Lienz-Kicker sei das Niveau in der Unterliga aufgrund der neuen Teams heuer „deutlich höher“ als vor einem Jahr.

In der Rückrunde will Lovric seinem Team zu mehr Stabilität verhelfen, um das Saisonziel zu erreichen: „Nußdorf-Debant gehört in die Top-Fünf.“ Hoffnungen setzt er dabei auch auf die Rückkehrer: Abwehrhüne Niclas Brandner und Aleksandar Radonjic werden nach langwierigen Verletzungen in der Winterpause zurückerwartet.

Sven Lovric hat die Herbstrunde mit Nußdorf-Debant als bestes Osttiroler Team beendet. Fotos: EXPA/Huter

Assling erlebt goldenen Spätherbst

Eine turbulente erste Saisonhälfte hat Thal/Assling hinter sich gebracht. Die Oberländer haben sich im Laufe der Hinrunde von ihrem langjährigen Coach Ibel Alempic getrennt. Nach dem Trainerwechsel trat die URC wieder entschlossener auf. Unter Interimscoach Michael Jungmann nahmen die Leistungsschwankungen ab und Assling mauserte sich zur besten Osttiroler Heimelf.

15 von 21 möglichen Punkten holten die Oberländer in der heimischen Theurl-Arena. In der Tabelle überwintert man drei Zähler hinter Nußdorf-Debant auf Rang sechs. „Ich bin sehr glücklich über diesen Abschluss und danke der Mannschaft, dass sie unsere Vorgaben so gut angenommen hat“, freut sich Jungmann. Er forderte von seiner Truppe unter anderem mehr Laufbereitschaft und die Rückbesinnung auf verlorene Tugenden ein. In der Rückrunde wird sich Jungmann – wie geplant – wieder der Jugendarbeit widmen, mit Bernd Feil übernimmt ein erfahrener Coach die URC.

Mehr Stabilität und mehr Leidenschaft hat Michael Jungmann seiner Mannschaft eingeimpft.

Wie lautet die Vorgabe für den neuen Mann, der sich zuletzt bei Kötschach-Mauthen einen Namen gemacht hat? „Er soll besser abschließen als ich“, lacht Jungmann. Neuzugänge seien vorerst nicht eingeplant: „Höchstens eine Defensivkraft, falls sich etwas ergibt.“ Mit Blaz Bosic und Tobias Trojer kehren zwei genesene Leistungsträger zurück.

Dölsach hat sich in der Unterliga etabliert

„Wir haben den nächsten Entwicklungsschritt gemacht“, sagt Andreas Wenger. Der Spielertrainer des FC Dölsach spielt mit seiner Truppe die beste Saison seit dem Aufstieg in die Unterliga West und ist verständlicherweise „mehr als zufrieden. Dabei haben wir uns kadertechnisch sogar verschlechtert.“ Fallen mehrere Stammkräfte aus, wird die Luft dünn. Im Winter wollen sich die Dölsacher deshalb breiter aufstellen.

Keine Abstiegssorgen: Der FC Dölsach will mit Trainer Andreas Wenger im Frühjahr befreit aufspielen.

Der Klassenerhalt – vor der Saison als Ziel ausgegeben – ist den Osttirolern kaum noch zu nehmen. „Das wollen wir im Frühjahr rasch fixieren und uns dann ohne Druck auf das Spielerische konzentrieren“, so Wenger. Die Neuzugänge Raphael Wibmer und Yannick Brandner haben sich rasch integriert und Leistung gebracht. „Das hat uns geholfen. Im Tor haben wir mit Julian Fürhapter einen der besten Unterliga-Goalies“, betont der Coach. Im Frühjahr will er nur noch bei Bedarf selbst die Schuhe schnüren.

Aufbruchsstimmung im Iseltal

Das Spiel der Union Matrei trägt in dieser Saison ganz klar die Handschrift von Coach Rupert Marko. Der ehemalige Bundesligakicker hat ein Auge für Juwelen. Marko war beim Österreichischen Fußballbund (ÖFB) als Nachwuchsteamchef für die Talenteentwicklung zuständig.

Seine Erfahrungen bringt er seit Anfang des Jahres in Matrei ein. Mit Erfolg: In der vergangenen Spielzeit schafften die Iseltaler in der Rückrunde noch den Klassenerhalt, in der laufenden Spielzeit hat sich die Union bereits zwölf Zähler von der Abstiegszone abgesetzt.

„Die Richtung stimmt. Wir bleiben dran und wollen uns auch im Frühjahr weiterentwickeln“, so Marko. Neue externe Spieler sind in Matrei kein Thema, unter dem Ex-Profi setzen die Iseltaler auf die eigene Jugend. Mit Fabio Presslaber, Anton Steiner, Matteo Mattersberger und Samuel Berger hat das Team einige verheißungsvolle Talente in seinen Reihen. „Mit den Jungen werden wir extra trainieren“, kündigt Marko an.

Rupert Marko hat die Matreier Probleme größtenteils in den Griff bekommen –„Schritt für Schritt“ lautet seine Devise.

Größte Stärke der Matreier war im Herbst die – größtenteils – sattelfeste Abwehr. 20 Gegentore hat die Union kassiert, nur Tabellenführer Dellach ließ weniger Gegentreffer zu. Sorgen bereitet Marko jedoch die Offensive, in den bisherigen 15 Spielen schlug der Ball nur 19 Mal im gegnerischen Netz ein. Marko: „Das ist definitiv ein Thema, an dem wir arbeiten werden.“

Mehr Schatten als Licht in Lienz

„Sehr durchwachsen“ – treffender hätte Günter Tabernig die bisherigen Leistungen von Rapid Lienz nicht beschreiben können. Der stolze Verein aus der Dolomitenstadt hinkte im Herbst seinen Erwartungen hinterher. Gründe für das überschaubare Abschneiden sieht Trainer Tabernig im verpatzten Auftakt und dem Verletzungspech, das hartnäckig an den Schuhen der Grünweißen haftet.

Der vermeintliche Königstransfer der Rapidler, Oliver Gomig, fällt seit der Anfangsphase mit einem Kreuzbandriss aus, Abwehrspieler Aziz Ajodeji plagten Entzündungen der Achillessehnen und zuletzt vergrößerte sich das Lazarett, weil sich Flügelspieler Antonel Cabraja das Seitenband lädierte. Dabei hätte Rapid Offensivschwung bitter nötig.

Nach dem Höhenflug im Vorjahr stottert heuer der Motor von Rapid Lienz. Trainer Günter Tabernig bleibt zuversichtlich.

„Platz sechs bis acht lautet das Ziel. Wir haben die Qualität dafür.“

Günter Tabernig, Lienz-Coach

Mit nur 14 erzielten Treffern stellten die Lienzer im Herbst die zweitschwächste Offensive der Liga. „Das ist Thema bei uns. Deshalb werden wir versuchen, im Winter neue Offensivkräfte zu finden“, erklärt Tabernig. Eine solide Wintervorbereitung sei der Schlüssel, um in der Rückrunde die Trendwende herbeizuführen: „In den letzten Spielen hat man gesehen, dass die Richtung stimmt.“ Bis Anfang April müssen die Grünweißen mit der Tabellenkonstellation leben: Lienz rangiert abgeschlagen auf Platz elf. Das Ziel liegt „zwischen Platz sechs und acht“.

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6 Postings

michael68
vor 6 Monaten

Alles gut und recht, wenn junge Spieler debütieren und zum Einsatz kommen. Aber mit 16-17 Jahren sollten gute junge Spieler in der Unterliga schon zum Stammpersonal gehören. Und auch 1b Mannschaften sollten sich im Vorderfeld aufhalten und nicht im Niemandsland von der 2. Klasse mitspielen. Vorausgesetzt die Nachwuchsarbeit bzw. die Vereinsarbeit stimmt.

 
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Her Anonym
vor 6 Monaten

"Das Ziel liegt ziwschen Platz 6-8" Lienz hat einen der besten Kader in der UL. Lienz könnte locker unter den top 5 wenn nicht top 3 landen. Aber bevor wieder unnötig teure Spieler gekauft werden sollte man unbedingt mehr Geld für die Nachwuchsausbildung zu verfügung stellen den diese ist in ganz Osttirol nicht wirklich gut.

 
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    Spitzkofel
    vor 6 Monaten

    Das sehe ich nicht so! Schau mal nach Nußdorf/Debant - da gibt es lt. Homepage KM, KM1b, U17, U15, U13, U12, U11, U10, U9, U9B, U8A, U8B, U7A, U7B, Fussball Kiga Und das alles mit sehr engagierten Trainern! Also nachwuchstechnisch sicherlich super aufgestellt!

     
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      Her Anonym
      vor 6 Monaten

      Was hat die anzahl von Mannschaften mit der Ausbildung bzw Nachwuchsarbeit zu tun? Vergleicht man Kärnten alleine schon von den Trainingsplätzen dan sieht man welche Vereine sich um den Nachwuch kümmern . Lendorf sollte man sich mal anschauen aber eine gerade Linie in Osttirol wird es nicht geben fängt ja schon im LAZ an

       
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    Motre
    vor 6 Monaten

    Ich bin der Meinung von Kritisch. So schlecht ist der Nachwuchs nicht aufgestellt! Auch Matrei hat von der U7 bis zur Kampfmannschaft 12 Mannschaften mit ca. 25 engagierten, ausgebildeten Trainern. Der Nachwuchsleiter, Mathias Schneeberger, hat erst vor kurzem die UEFA B Lizenz erhalten und KM-Trainer Rupert Marko ist es ein Anliegen, den eigenen Nachwuchs zu fördern. Weiters gibt es in Matrei die LAZ Vorstufe, für die bis 12-jährigen. Damit müssen die Deferegger und Iseltaler Kinder nicht bis nach Lienz ins LAZ fahren. Die Nachwuchsarbeit trägt schön langsam Früchte, das zeigt sich insofern, dass die Nachwuchshoffnungen Matteo Mattersberger und Samuel Berger den Sprung von der U17 in die Kampfmannschaft schaften und mit Anton Steiner sogar ein gerade erst 15-jähriger schon in der Unterliga debütierte. Die Unterliga ist, wie Sven Lovric schon ausführte, besser als letztes Jahr. Osttirol stellt mit 5 Vereinen ein Drittel der Liga und Sillian klopft als nächster in der UL an. Lienz, Dölsach und Matrei spielen zudem ohne Legionäre, nur mit einheimischen Spielern. Das Ganze gilt genauso für die 1. und 2. Klassen. Also reden wir Osttirol nicht schlecht, die Richtung stimmt bei allen!

     
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      Her Anonym
      vor 6 Monaten

      Dann schau nur mal welcher bei Dölsach wirklich von Dölsach kommt . Und nochmal nur weil weil och genug Kinder für die Mannschaften habe heißt es nicht das die Nachwuchsarbeit gut ist . Und das LAZ ist auch nur fürn hugo sieht man ja ganz gut bei den Ergebnisse der wenige Spiel die sie haben . Da können sich die einzelnen guten halt auch nicht entwickeln .

       
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