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Die Feuerwehr rückte aus, um die Straße zu reinigen und jene Personen zu befreien, die sich auf die Fahrbahn "betoniert" hatten. Foto: FF Wiener Neustadt

Die Feuerwehr rückte aus, um die Straße zu reinigen und jene Personen zu befreien, die sich auf die Fahrbahn "betoniert" hatten. Foto: FF Wiener Neustadt

Fast 60 Festnahmen nach Blockaden in und um Wien

Klimaktivist:innen blockierten ab 7.45 Uhr mehrere neuralgische Punkte und sorgten für umfangreiche Staus.

Protestaktionen gegen die Klimapolitik haben Montagfrüh den Verkehr in und um Wien über weite Strecken lahmgelegt. Aktivistinnen und Aktivisten blockierten ab 7.45 Uhr mehrere neuralgische Punkte und sorgten für umfangreiche Staus mit stundenlangem Zeitverlust. Betroffen war unter anderem die Südautobahn (A2) beim Knoten Vösendorf (Bezirk Mödling). Autofahrer reagierten laut Videoaufnahmen aggressiv. Insgesamt 57 Aktivisten wurden in Wien und Niederösterreich festgenommen.

Auf der A2 gab es laut ÖAMTC rasch mehr als zehn Kilometer Stau, auch auf den Ausweichstrecken B16 und B17 stockte der Verkehr. Ebenso blockiert war die Westeinfahrt auf Höhe Auhof. Das führte auch auf der Ausweichstrecke Hauptstraße/Linzer Straße zu umfangreichen Staus von etwa vier Kilometern stadteinwärts. Blockadeaktionen gab es zudem auf der Südosttangente (A23) beim Altmannsdorfer Ast vor dem Kreuzungsbereich Altmannsdorfer Straße und bei den Abfahrten Handelskai in beiden Richtungen. Dazu war auf der Raffineriestraße die Abfahrt von der A23 und der Donauuferautobahn (A22) in Richtung Lobau gesperrt, was zu Staus auf allen umliegenden Straßen führte.

"Wir sind dem Verkehr und der Wut der Menschen entgegengetreten, um auf die eskalierende Klimakrise aufmerksam zu machen", erläuterte die "Letzte Generation Österreich" auf der Plattform X. Mehr als 70 Personen beteiligten sich demnach an den Protesten. Die Aktivisten sprachen von "massiven Aggressionen" gegen sich und stellten auch ein Video davon online, wie Teilnehmer angefahren, getreten, weggezerrt und mit Wasser überschüttet wurden. "Wir verstehen den Frust der Autofahrerinnen und Autofahrer. Gewalt ist keine Antwort. Wie werden sie reagieren, wenn Straßen überflutet sind oder es kein Trinkwasser gibt?", fragten die Aktivisten auf X.

Weil die Attacken laut niederösterreichischer Exekutive nicht von Protestierenden angezeigt wurden, waren Ermittlungen zu den Vorfällen anhand von Videoaufnahmen im Laufen. In Niederösterreich gab es Blockaden im Bezirk Mödling in Vösendorf, zwischen den Abfahrten Wiener Neudorf und Shopping City Süd (SCS) sowie zwischen Guntramsdorf und Traiskirchen (Bezirk Baden). "Alle 30 Teilnehmer wurden festgenommen", sagte Stefan Loidl, Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich, auf Anfrage. Davon stehen 18 Personen, die sich an der Straße festbetoniert haben sollen, unter dem Verdacht der schweren Sachbeschädigung. Weiteren zwölf Teilnehmern, die sich festgeklebt haben sollen, drohen Anzeigen nach dem Verwaltungsstrafgesetz. Bei einer Frau setzten Wehen ein, wie auch der ORF berichtete. Ihr wurde der Weg von der A2 ins Krankenhaus laut Polizei rasch freigemacht.

Die Feuerwehr rückte aus, um die Straße von Farbe zu reinigen und jene Personen zu befreien, die sich mit Hilfe einer speziellen Mischung auf die Fahrbahn "betoniert" hatten - "eine besondere und neuartige Herausforderung in Österreich", hieß es von der FF Wiener Neudorf, die mit sieben Fahrzeugen und 20 Mitgliedern im Einsatz stand. "Nachdem die Aktivisten zum Schutz vor Splittern abgedeckt wurden, musste mit Hilfe von Trennschleifern der Fahrbahnbelag aufgeschnitten werden, um anschließend die mit dem Untergrund verbundenen Hände freizulegen", sagte der Einsatzleiter, Feuerwehrkommandant Walter Wistermayer. Nach zweieinhalb Stunden waren alle Personen freigestemmt. Um die angeklebten Aktivisten zu befreien, brachte die Berufsfeuerwehr Wien auch Lösungsmittel zur Einsatzstelle. Die Blockaden waren um 11.15 Uhr vorbei, berichtete Loidl.

Im Wiener Stadtgebiet gab es bei den Blockaden an vier Örtlichkeiten insgesamt 27 Festnahmen, sagte Polizeisprecher Markus Dittrich. Zu einem ebenfalls auf X zu sehenden Video, das einen langsam gegen Aktivisten fahrenden und schließlich flüchtenden Lenker mit seinem Fahrzeug zeigt, würden Ermittlungen geprüft, betonte er.

"Wie viele andere Menschen auch, habe ich kein Verständnis für die Blockade von Autobahnen durch Klimakleber. Durch solche Aktionen entsteht nicht nur erheblicher wirtschaftlicher Schaden, sie vergiften auch das gesellschaftliche Klima", reagierte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) auf X. "Die Polizei wird sich künftig mit einer neuen Vorgangsweise und schwerem Gerät rüsten, damit diesen Blockadeaktionen mit aller Konsequenz entgegnet werden kann", kündigte er zudem gegenüber der "Krone" online an.

Laut Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) rüstet sich die Polizei derzeit mit schwerem Baugerät gegen die Klimakleber auf, um diese von der Fahrbahn zu lösen. Das Gerät ist bereits in Beschaffung, die entsprechende Vorgehensweise der Exekutive werde bundesweit einheitlich geregelt.

"Ich bleibe dabei: Diese Form des Protests ist nicht normal. Das ist radikal, rücksichtslos und leider auch lebensgefährlich. Es braucht von Frau Zadic (Justizministerin Alma Zadić, Grüne, Anm.) endlich härtere Strafen", sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in einer Stellungnahme. Ihr LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) sah indes ein "völliges Versagen" von Innenminister Gerald Karner (ÖVP). Dieser sei mit seiner "Kleben-lassen"-Politik grandios gescheitert.

"Letzten Endes haben diese Situation nicht die Klima-, sondern die Sesselkleber in der Landesregierung mitzuverantworten. Denn abseits heißer Luft hat die verantwortliche ÖVP-Landespolitik wenig für den Klimaschutz unternommen", reagierte dagegen die NEOS-Landesparteivorsitzende in Niederösterreich, Indra Collini. Die Wiener Landesparteien von FPÖ und ÖVP sparten in Aussendungen nicht mit Kritik an den Aktivisten und forderten härtere Strafen.

19 Postings

bergfex
vor 5 Monaten

Schütter als Nestbeschmutzer beschimpft

ÖSV-Läufer und Speed-Spezialist Julian Schütter (26) ist Klima-Aktivist. Doch mit seiner Einstellung, den Planeten zu retten, stößt er nicht überall auf Gegenliebe. Besonders nicht im eigenen Team.

Schütters Aktionen sollen für Unmut im Team sorgen

Herrenchef Brunner stellt Schütter die Rute ins Fenster Den Sommer nach der Operation nützte Schütter für Reha und Klimaschutz. In Innsbruck unterstützte er die «Letzte Generation» bei einer ihrer Aktionen. Aus Brunners Sicht keine gute Kombination: «Anstatt eine seriöse Reha zu machen, hat er das Thema Klimaschutz in meinen Augen zu stark forciert. Meines Wissens ist er für einen Vortrag über den Umweltschutz viermal nach Paris gefahren. So hat er mindestens einen Monat Zeit verloren, welche für seine Zukunft als Skirennfahrer so wichtig gewesen wäre.»

Soviel zu unserem "Ski-Star". Ist er mit dem Rad nach Paries gefahren ? Oder doch mit dem Flieger?

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor 5 Monaten

    Wenn jemand wie er für Konzerte per Autostop bis Berlin unterwegs ist , ist es ein leichtes bis München zu kommen , dort in den TGV einsteigen und entspannt nach Paris zu reisen . Für die Flüge mit dem Verband zahlt er freiwillig eine Klimasteuer . Ich finde es gut wenn sich jemand öffentlich mit dem Thema Umwelt auseinandersetzt .

     
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Nickname
vor 5 Monaten

Der einzige Ort wo man an der österreichischen Klimapolitik etwas ändern kann ist das Parlament in Wien. Die nächste Gelegenheit dort zumindest mitreden zu können wären die Nationalratswahlen im nächsten Jahr.

 
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Bergtirol1
vor 5 Monaten

Der Ursprungsgedanke der Klima kleber "das Klima zu verbessern, verändern oder positiv zu beeinflussen" - - ist, zumindest real gesehen, ja richtig - - - - nur bringt die Vorgehensweise, immer mehr eine abweisende und verstaendnisslose Reaktion der Bevölkerung mit sich!! Ein Lob an die Polizei/Rettung und Feuerwehr aber ich glaube fest daran das alle Einheiten wichtigere Arbeiten zu erledigen hätten, als einbetonierte Personen von der Autobahn zu entfernen!! Der einzig wahre Weg solche Situationen in Zukunft zu vermeiden ist das sich die Obrigen, zuständigen Politiker echt mal selbst an der Nase nehmen und ihre selbstgesteckten Klima und Umwelt Ziele ernst nehmen und auch umsetzen!!!! Ein blablabla wird in Zukunft nicht mehr reichen - - - es wird Zeit zum Handeln!!!

 
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gunzu
vor 5 Monaten

Frechheit! Die dadurch entstehenden Staus mit allen finanziellen Folgeschäden sind durch Studien belegbar. Auf all diese Spinner aufgeteilt, sind die Klimakleber finanziell ausgeblutet und das Theater hört schnell auf!

 
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    F_Z
    vor 5 Monaten

    verlink mir doch bitte mal so eine Studie - würde mich interessieren

     
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      gunzu
      vor 5 Monaten

      bitte gerne .... https://www.wiwo.de/politik/deutschland/staukosten-der-stillstand-kostet-milliarden/23977168.html

       
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      wolf_C
      vor 5 Monaten

      naja, diese Studie ist aber soweit vom Fußgänger und Menschen entfernt wie der ÖAMTC vom VCÖ

       
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    MVP
    vor 5 Monaten

    dem gegenüber zitier ich jetzt einen wiener freund von mir! der hat gestern das hier gepostet:

    "Heute haben Klimaaktivisten alle großen Einfahrten nach Wien gesperrt. Das hatte zur Folge, dass Tausende Pendler vor den Toren Wiens im Stau standen. Es zeigte aber auch, wie sich der Verkehr verhält, wenn nur Wiener in Wien fahren. Und siehe da, ich habe für einen Weg 20 Minuten weniger gebraucht, weil einfach nix los war. Am Zielort nahm ich einen der gefühlt 100 Parkplätze. Ich suchte mir den vor der Türe des Kunden aus. Radfahrer konnten so entspannt fahren wie sonst nie. Es war schlichtweg genug Platz. Klar war zu erkennen, wie eine hohe City-Maut in Kombination mit effizienten park&ride-Lösungen wirken könnten."

    zitat ende

     
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      bergfex
      vor 5 Monaten

      Und wenn die "von ausen" nicht nach Wien arbeiten gehen würden (müssten), wäre Wien tot. Sag deinem Freund unbekannterweise schöne Grüße. :-)

       
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      wolf_C
      vor 5 Monaten

      ... wenn die von außen nit die Opfer einer katastrophalen RO und Verkehrspolitik wären, ja dann ...

       
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Godmensch
vor 5 Monaten

wieso werden die immer und immer wieder befreit? kleben lassen und gut ist!!!

 
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    wolf_C
    vor 5 Monaten

    ... genau, laut Schnedlitz sind das 'KlimaTERRORISTEN', fragt sich nur, wer da wirklich ein TERRORIST ist, der, der einfach auf der Straße hockt?? Die gute Botschaft für alle Entrüsteten: Die FPÖ führt mit über 30%, der Autokanzler hechelt hinterher, fürchtet euch nicht, ihr dürft weiter Gas geben und die Welt zerstören!

     
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      Claudia Moser
      vor 5 Monaten

      Lieber wolf_C, es ist leider Terrorismus, wenn auch linker. Mich als liberaler Mensch, der eher links als rechts wählt, betrueben solche Aktionen sehr, weil sie nichts, aber auch wirklich NICHTS bringen, außer das Hass und Ablehnung auf beiden Seiten größer werden. Ich kenne die Lösung leider auch nicht, aber das scheint mir nicht der richtige Weg zu sein.

       
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      Godmensch
      vor 5 Monaten

      danke, das ist die 1. gute Nachricht von Ihnen 👌

       
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      F_Z
      vor 5 Monaten

      @Claudia: Nach welcher Definiton soll denn das Terrorismus sein?

       
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      karlheinz
      vor 5 Monaten

      @F_Z: Terrorismus denke ich ist, wenn man mit psychischer oder physischer Gewalt etwas erreichen will. In welche "Gewaltspirale" ordnen Sie diese Spinner ein? Für mich ist deren Verhalten sicher keine Trotzhandlung.

       
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      F_Z
      vor 5 Monaten

      nach der Definition ist jeder Autofahrer der einen Fußgänger bei einem Zebrastreifen nicht drüber lässt ein Terrorist 🤔

       
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      chiller336
      vor 5 Monaten

      ich bin auch dagegen, jene klimaterroristen zu nennen - ich nenn sie lieber klimaidioten. ein terrorist weiss was er anrichtet, ein idiot nicht

       
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