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Eine Tote und viele Verletzte bei Brand in Grazer Bar

Identität der verstorbenen jungen Frau noch nicht geklärt. 21 Personen mussten ins Spital.

In einem Lokal in der Grazer Sporgasse ist in der Silvesternacht gegen 4.00 Uhr ein Brand ausgebrochen. Nach aktuellsten Informationen der Polizei wurden 21 Gäste so schwer verletzt, dass sie in ein Spital kamen. Drei Personen mussten intensivmedizinisch betreut werden, eine junge Frau starb bei dem Brand. Ihre Identität war noch nicht geklärt, sie dürfte laut Einschätzung der Polizei 20 bis 25 Jahre alt gewesen sein.

Der Brand war im Eingangsbereichs der Bar ausgebrochen und breitete sich auf die Einrichtung und Dekoration aus. Die Rauchentwicklung dürfte stark gewesen sein und für die vielen Verletzten gesorgt haben, hieß es in einer weiteren Polizei-Aussendung am Montagnachmittag. Die Verletzten hatten Rauchgasvergiftungen und Verbrennungen erlitten.

Eine technische Brandursache wurde nun ausgeschlossen. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Feuer eine "subjektive Ursache" hatte, also gelegt wurde - vorsätzlich oder fahrlässig. Ein pyrotechnischer Gegenstand als Auslöser der Tragödie kommt somit infrage. Die Ermittlungen dazu laufen noch. Die Polizei bittet mögliche Zeugen sich zu melden. Erste Befragungen haben keine neuen Erkenntnisse gebracht, sagte Polizeisprecher Fritz Grundnig auf APA-Anfrage.

Das Feuer brach beim Eingang des Lokals in der Sporgasse aus. Die Gäste flüchteten durch einen Hinterausgang, über den auch die Feuerwehr ins Innere gelangte.

Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion der Leiche der getöteten jungen Frau angeordnet. Diese wird in den kommenden Tagen durchgeführt. Geprüft wird von den Ermittlern weiters, ob Vorschriften für Fluchtwege eingehalten wurden. Nachdem das Feuer beim Eingang ausgebrochen war, flüchteten die Gäste über einen Hinterausgang des Lokals, über den dann auch die Feuerwehr ins Innere gelangte. Wie viele Menschen in dem Lokal waren, als das Feuer ausbrach, war der Polizei nicht bekannt.

Insgesamt war die steirische Polizei in der Silvesternacht "stark gefordert", hieß es in einer vorläufigen Bilanz am Montagvormittag. Innerhalb von 24 Stunden waren knapp 1.600 Notrufe eingelangt, fast 700 Einsätze wurden im ganzen Bundesland abgearbeitet. Hotspots waren der Ballungsraum Graz und die Bezirkshauptstädte. Vor allem ging es um das Abfeuern pyrotechnischer Gegenstände und Lärmerregung. 360 Mal stellten die steirischen Polizistinnen und Polizisten Feuerwerkskörper und Böller sicher, bei rund 150 Amtshandlungen. Für die Betroffenen gab es Anzeigen und Organmandate, denn das Abfeuern ist im Ortsgebiet verboten. Mehrere Brände wurden in der Silvesternacht durch Feuerwerkskörper und Böller ausgelöst. Müllcontainer und eine Hecke mussten gelöscht werden. Verletzte wurden hier vorerst keine gemeldet.

Die offiziell organisierten Silvesterfeierlichkeiten in der Grazer Innenstadt mit Licht-Shows waren mit rund 50.000 Besuchern über den ganzen Abend (Angabe des Veranstalters, Anm.) gut besucht. Die Kapazität des Hauptplatzes wurde laut Polizei jedoch nicht voll ausgeschöpft. Amtshandlungen größeren Ausmaßes gab es keine, ebenso keine nennenswerten Auseinandersetzungen unter den Besuchern oder Angriffe auf die Polizei.

Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) reagierte zu Mittag mit einer Aussendung auf die Tragödie in der Grazer Bar. Sie dankte den Einsatzkräften und sagte: "Nach diesem Schock kann ich den Angehörigen und Freunden der Unglücksopfer nur mein tiefes Mitgefühl ausdrücken und darauf hoffen, dass alle Verletzten wieder gesund werden."

Wegen Silvester standen die Rettungsorganisationen in Bereitschaft, sagte ein Polizeisprecher zur APA, deshalb waren die Einsatzkräfte innerhalb weniger Minuten nach dem ersten Notruf bei der Bar. Das Rote Kreuz stand mit zehn Rettungswagen, drei Notarzteinsatzfahrzeugen, zwei Notfallwagen und einem Kommandofahrzeug im Einsatz. Am Karmeliterplatz wurde kurzfristig eine Erstversorgungsstelle eingerichtet. Von dort wurden die Verletzten in die umliegenden Krankenhäuser gebracht.

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