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Tunnelanschlag für das Kraftwerk am Tauernbach

Nächster Bauschritt beim umstrittenen Kraftwerk. 160 Millionen investiert die TIWAG in Matrei-Gruben.

Die Arbeiten am Kraftwerk Tauernbach-Gruben schreiten voran. Kürzlich erfolgte der Anschlag des Druckstollens. Im Rahmen einer kleinen Feier erteilte Dekan Ferdinand Pittl den Segen für sichere und unfallfreie Bauarbeiten. Im Anschluss durfte Tunnelpatin Elfriede Steiner, Gattin des Matreier Bürgermeisters Raimund Steiner, in Anwesenheit von TIWAG-Aufsichtsrätin Michaela Hysek-Unterweger und Bauvorstand Alexander Speckle die symbolische erste Sprengung auslösen.

„Es freut uns, dass wir nun plangemäß den nächsten wichtigen Bauschritt beginnen können“, so TIWAG-Vorstandsdirektor Alexander Speckle. „Projekte wie diese sind die Basis der Umsetzung einer erfolgreichen Energiewende. In den Regionen stark verankert, produzieren sie jenen Strom, der im Bezirk unmittelbar benötigt wird.“

Der Druckstollen ist Teil des Triebwasserweges und weist eine Länge von ca. 2.300 Metern auf. Er wird bergmännisch von Raneburg in Richtung Norden bis zur Wasserfassung im Bereich der Schildalmen vorgetrieben. Der Ausbruch des Druckstollens soll noch heuer fertiggestellt werden, anschließend erfolgt der Einbau der Innenschale. Die weiteren Bauarbeiten für die Errichtung der Wasserfassung bei den Schildalmen, des Krafthauses in Gruben sowie der erdverlegten Druckrohrleitung südlich des Druckstollens sollen im Frühjahr beginnen.

V.l.: Bauleiter Martin Pirker, Projektleiter Harald Kogler, TIWAG-Projektleiter Klaus Mitteregger, TIWAG-Aufsichtsrätin Michaela Hysek-Unterweger, Bürgermeister Raimund Steiner, Tunnelpatin Elfriede Steiner, Dekan Ferdinand Pittl, Bernhard Egger (TIWAG-Ausführungsmanagement) und Vorstandsdirektor Alexander Speckle. Foto: TIWAG/Steiner

Im Oktober 2023 fiel der Startschuss für das Kraftwerk am Tauernbach, mit dem die TIWAG die Versorgungssicherheit für den Bezirk Lienz „nachhaltig erhöhen“ will. Das Projekt ist als Ausleitungskraftwerk mit einer Wasserfassung im Bereich der Schildalmen und einem Krafthaus direkt unterhalb der Pumpstation der Transalpine Ölleitung (TAL) konzipiert. Der Triebwasserweg untergliedert sich in zwei Teilbereiche – den Druckstollen im oberen Streckenabschnitt sowie eine rund sechs Kilometer lange Druckrohrleitung vom Stollenende bis zum Krafthaus.

Nach Fertigstellung wird die neue Anlage, in die die TIWAG rund 160 Millionen Euro investiert, rund 85 Gigawattstunden (GWh) Strom produzieren. Das entspricht rund 1,4 Prozent des Tiroler Strombedarfs oder umgerechnet dem Verbrauch von 20.000 Haushalten, rechnet die TIWAG vor.

7 Postings

Detektor
vor 3 Monaten

Ich kann es nur wiederholen, was ich schon nach dem Spatenstich feststellte: Die Äußerungen aus TIWAG und Politik zu diesem Kraftwerk zeigen, in welcher Blase sich die Verantwortlichen dort (und naive Politiker) befinden, wenn sie womöglich gar ihre eigenen dümmlichen Werbesprüche glauben. Allerdings: Man sollte andere nicht für dümmer verkaufen als man selber ist. Oder kennen die Phrasendrescher der TIWAG nicht die Berechnungen ihres eigenen Konzerns, dass im gesamten Winterhalbjahr von Oktober bis März maximal 11 Prozent der Gesamterzeugung anfallen – also etwa ein Zehntel? Da müssten also von diesen so großspurig zitierten zwanzigtausend Haushalten– wenn sie tatsächlich mit diesem Strom versorgt werden sollten - nahezu achzehntausend sechs lange Monate ohne TIWAG-Strom auskommen. Man muss nicht einmal im Einreichungskonvolut der TIWAG nachlesen - ein einfacher Blick in den Tauernbach zu verschiedenen Jahreszeiten macht einem dieses Manko klar.

Oder aber ist es vielleicht doch ganz anders: Liegt etwa eine besondere Schläue der TIWAG-Verantwortlichen im Bau dieses Sommerkraftwerkes? Insofern nämlich, als diese exorbitante Winterlücke in der Stromerzeugung künftig als wohlfeile Argumentation verwendet werden kann, ebenso enorme Strompreiserhöhungen zu rechtfertigen, da man ja entsprechend viel Ausgleichsenergie aus z.B. teurem Gas erzeugen müsse?

Mit jeder durchschnittlichen Photovoltaikanlage lassen sich im Winterhalbjahr 20 bis 30 Prozent der Jahreserzeugung gewinnen. Allerdings ist die reichliche Sonne Tirols augenscheinlich noch längst nicht in alle dunklen Köpfe der Verantwortichen in TIWAG und absegnender Politik vorgedrungen….

 
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    Senf
    vor 3 Monaten

    Grundsätzlich ist jeder einzelne Eingriff in die Natur einer zu viel. Während ich unter Millionen anderer den PC plage, sieht man es als selbstverständlich an, dass jederzeit übers Jahr an jedem Ort weit über die Notwendigkeit und für jedwege Annehmlichkeiten hinaus ausreichend Elektroenergie zur Verfügung steht. Wie das geschieht, ist den Stromkunden wurscht, aufgemuckst und gemault wird dann, wenn es finster wird, die Mikrowelle streikt und die Heizung abkühlt. Schonungsloser Verzicht auf alle Bequemlichkeiten, es herrscht Panik, Schuldige müssen her!

    @Detektor, es gibt an die 800 kleine Ausleitungskraftwerke allein in Tirol, die dieselbe Leistungskurve übers Jahr erreichen, wir das im Bau befindliche am Tauernbach. In den Sommermonaten um die 90%, über Winter etwa 10%. Interessanterweise herrscht dazu Meinungsarmut, kein meckern zu hören, alles scheint paletti. Ähnlich bei der Stromerzeugung mittels unzähliger Photovoltaikanlagen in unserem Gebirgsland, die ja nur zur Tageszeit bei günstiger Witterung Strom übers Netz liefern. In den Wintermonaten lediglich 20 bis 30% der Jahreserzeugung, schreiben Sie. Der Einspeistarif ist unter jeder Würde, meinen die Kleinlieferanten. Sie wissen aber, dass sie Energie zur ungünstigen Zeit und unkonstant liefern, die zum Teil nicht marktpassend verbraucht werden kann, weshalb viel davon leider verloren geht. Jedes produzierte KW/h muß aber bezahlt werden. Für die Netzbetreiber und auch den Großproduzenten kein leichtes Unterfangen.

    Die Frage, woher der Strom über die kalte Jahreszeit kommt, stellt sich interessanterweise nicht. Auch in Ihrer Argumentation kommt sie nicht vor, was ich schade finde, auch im Wissen, dass es einfacher ist, nicht gesamtheitlich zu argumentieren.

    Das KW Tauernbach und hunderte Kleinwasserkraftwerke in Tirol liefern über die Sommermonate bei reichlicher Energieausbeute auch Pumpstrom zur Speicherbefüllung, mit dessen Wasser jederzeit Energie zur Abdeckung der Spitzenlast und Winterenergie hergestellt werden kann. Inzwischen dient dafür im geringen Maße auch PV-Strom, was aber sehr komplex passiert.

    Nachdem ja kaum jemand Elektroenergie spart (oder will) und der Bedarf für jeglichen Luxus weiter zunimmt, werden wir nicht umher kommen, alle naturverträglichen Möglichkeiten zur Energieproduktion zu nutzen. Was wir brauchen, sind weitere kleine Speicher in den Bergen, die ich im Vergleich zur chemischen Methode am umweltverträglichsten halte. Was wir noch brauchen, sind möglichst viele private PV Anlagen zur Eigenversorgung. Das beginnt mit vielen kleinen Balkonkraftwerken für Wohneinheiten in Wohnblöcken oder Hochhäusern und endet auf den Dächern und Zäunen von Privathäusern und selbstverständlich öffentlichen Gebäuden. Allerdings überlegt und nicht nur irgendwie als Feigenblatt hinaufgeklescht!

    Ich kann mir denken, dass sie das alles nicht hören/lesen wollen!

     
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      Franz Brugger
      vor 3 Monaten

      Es soll aber auch festgehalten werden, dass jedes Ausleitungskraftwerk das Ökosystem des Flusses, Baches deutlich stört. Somit verschafft sich ein Einzelner Vorteile zu Lasten der Allgemeinheit.

      Dies gilt auch für die TIWAG, die ja nur sloganmäßig Strom für UNS TIROLER macht.

       
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      Senf
      vor 3 Monaten

      @franz brugger, schön dass du das erkannt hast, bei vielen herrscht meinungsarmut, ausser bei den anlagen der tiwag, da gibts immer was zu meckern. einige oschtiroler scheinen da zwei besondere maßeinheiten anzuwenden.

      ich finds lustig, nein irgendwie typisch!

      ps: die fünf daumenschrauben nach unten stammen sicher von ganz tiefgründigen faktenchecker unter uns ;-)

       
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      Senf
      vor 3 Monaten

      ein kleiner nachtrag, herr brugger:

      sie wissen ja, das kleinwasserkraftwerk im bretterwandgraben in matrei ist der beginn einer ganzen kraftwerkskette an den seitenzubringern des tauernbaches, die dem(n) betreiber(n) durch steuertricks jährlich hohe gewinnsummen ins haus spielen sollen. die bäche dort sind öffentliches gut, sie gehören uns allen und werden uns für viele generationen mit hilfe des untauglichen wasserrechtsgessetzes gestohlen.

      aber nicht nur in matrei, auch in den anderen tälern der tourismusdestination osttirol sind planer und betreiber scharf darauf, jedes noch so kleine rinnsaal zu barer münze zu machen. die schwarzach, der debantbach, der kalserbach, der petersbach, der froßnitzbach ...

      klar, deine festhaltung in gottes ohren sie wird aber trotzdem nichts helfen, denn wo sind hier die bürgermeister und gemeinderäte, die ehrenhaft aufstehen und sich stark machen um endlich eine sinnvolle und ausgewogene raumordnung für eine lebenswerte und enkeltaugliche nachwelt zu betreiben?

      wo bleiben die naturschützer osttirols? komisch, dass hier überall stillschweigen herrscht, es geht hier nicht nur um ein paar alte apfelsorten!

       
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Senf
vor 3 Monaten

Warum es die abgebildeten Menschen super finden, den Managern Kohle in den Arsch zu schieben, kann ich beim obigen Foto beim besten Willen nicht erkennen. Mir fällt nur auf, dass manche den Schutzhelm nicht übergestülpt haben, was eigentlich gegen die Sicherheitsvorschriften spricht.

Mit ein bisschen Photoshopübung hätte man dieses Manko locker vertuscht - wie bei so manchen Architekturfotografen, die das fertige Produkt verkünstelt und verlogen in Szene setzen. So wie von kreativer Ader geleitet und vom Auftraggeber erwartet, lieber Wolfi.

 
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wolf_C
vor 3 Monaten

... und wieder ein Foto mit Menschen die es super finden den Managern Kohle in den A... zu schieben ...

 
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