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Hat sich der Radwegverein zum „Sparverein“ entwickelt?

Lienz zahlt einen Löwenanteil in die Vereinskasse und will auf Vorschlag von Franz Theurl den Betrag künftig staffeln.

Einigkeit demonstrierten Team-Lienz-Frontmann Franz Theurl und Bürgermeisterin Elisabeth Blanik beim Thema Förderung für den Verein Radwege Osttirol, das auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am 20. Februar stand. In die Radweg-Plattform, die sich bislang vorwiegend um überörtliche Radwege kümmerte und hier vor allem um den Drauradweg von Innichen nach Lienz, zahlen alle Gemeinden und der TVB Osttirol ein. 

Mit je 34.500 Euro legen die Stadt Lienz und der Tourismusverband den Löwenanteil in die Kasse des von Ex-Bauamtsleiter Harald Haider geführten Vereins, der das Geld zumindest der Papierform nach gar nicht braucht. Laut Franz Theurl befinden sich nämlich 287.000 Euro auf dem Konto des Vereins, der überdies jährlich einen Überschuss von rund 40.000 Euro ausweise. Theurl: „Das hat sich zu einem Sparverein entwickelt.“ Der Ex-Banker schlug deshalb eine Akonto-Zahlung von vorerst 10.000 Euro vor. Weitere 25.000 Euro könne man dann überweisen, wenn entsprechende Projekte und damit auch ein Bedarf nachgewiesen würden. Dem stimmte der Gemeinderat zu. 

Im Zuge der Diskussion kam auch zur Sprache, dass der Verein Radwege Osttirol aktuell an einem 4-Millionen-Euro-Projekt zur Entwicklung von „Alltagsradwegen“ im Bezirk arbeitet. Gemeint sind Radwege, die nicht primär touristischen Nutzen haben, sondern eben im mobilen Alltag der heimischen Bevölkerung eine Rolle spielen. Die Hälfte der Finanzierung – also zwei Millionen Euro – werden über eine Bundesförderung abgedeckt. Konkrete Details sollen demnächst präsentiert werden.

Zum Teil touristisch genutzt und zum Teil auch ein Alltagsradweg ist die Radstrecke durch Matrei, die über Feld, Huben und St. Johann entlang der Isel bis nach Lienz geführt wird. Um den Abschnitt auf Höhe der neuen Unterführung zum Parkhaus der Firma iDM gibt es aktuell Zoff. Zwei Grundstückseigentümer sind dort mit einem Enteignungsbescheid konfrontiert, weil sie ihre Gründe für den Radweg nicht verkaufen wollen. Franz Theurl: „Mit dieser Enteignung sind wir nicht glücklich.“ Ein Hintergrundbericht folgt. 

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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