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266.000 Euro Landesförderung für Verein „Mannsbilder“

2023 wurden 831 Klienten beraten. Knapp 20 Prozent absolvierten ein verpflichtendes Anti-Gewalt-Training.

Der Tiroler Verein „Mannsbilder“ bietet Männern und Burschen kostenlose und vertrauliche Beratungen – zu Gewalt, bei Lebenskrisen oder zum Thema Partnerschaft. Zugleich stellt „Mannsbilder“ ein Zentrum für Bildung und Begegnung in der Männer- und Väterarbeit dar. Im Vorjahr führten die Mitarbeiter insgesamt über 5.100 Beratungsgespräche. Rund ein Drittel der Beratungen bestand aus Anti-Gewalt-Trainings. Für das Jahr 2024 erhöht das Land Tirol die Fördersumme für „Mannsbilder“ um rund 60.000 Euro auf insgesamt 266.000 Euro. Damit sollen die insgesamt sechs Beratungsstellen in Innsbruck, Wörgl, Reutte, Landeck, Lienz und Kitzbühel abgesichert und insbesondere der Bereich der Gewaltprävention gestärkt werden.

„Im Rahmen der Gewaltprävention legen wir den Fokus dieses Jahr speziell auf die Männer- und Burschenarbeit. Die Arbeit mit Tätern sowie mit jungen Männern und Burschen ist ein essentieller Teil des Gewaltschutzes, die parallel zu Maßnahmen im Bereich des Opferschutzes sowie speziellen Programmen für Frauen und Mädchen forciert werden muss“, erklärt LRin Pawlata. Die steigende Nachfrage nach Beratungen zeige, dass die Männer- und Burschenberatung sehr gut angenommen werde. „Mit den zusätzlichen Fördermitteln wollen wir dieser Bilanz Rechnung tragen und dafür sorgen, dass künftig noch mehr Männer und Burschen mit diesem Angebot erreicht werden können.“

Die Tiroler Landesrätin Eva Pawlata in der Beratungsstelle von „Mannsbilder“ in Innsbruck, flankiert von Gotthard Bertsch, Pädagoge und Psychotherapeut (links) und Vereinsobmann Martin Christandl. Foto: Land Tirol/Dorfmann

Das Team der Männerberatung besteht aus Psychotherapeuten, Psychologen, Pädagogen, Juristen und Sozialarbeitern. Den Weg in die Männerberatung finden die Klienten entweder aus eigener Motivation oder über behördliche Auflagen und gerichtliche Zuweisungen. Im Jahr 2023 verzeichneten die Beratungsstellen der „Männerberatung“ insgesamt 831 Klienten. Knapp 20 Prozent davon absolvierten ein verpflichtendes Anti-Gewalt-Training. Neben der Einzel- und Gruppenberatung von Männern und Burschen ab zwölf Jahren bieten die Beratungsstellen auch bezirksweite Schulworkshops für männliche Jugendliche an – mit dem Ziel, Burschen im Hinblick auf die eigene Geschlechterrolle zu sensibilisieren.

„Bei ‚Mannsbilder‘ arbeiten wir nach dem Motto ‚offen, ehrlich und von Mann zu Mann‘. Wir bieten Beratungen bei Schwierigkeiten in allen Lebenssituationen an und möchten zu einem ‚vielseitigem Mannsein‘ ermutigen, das gewaltfrei und solidarisch mit allen Geschlechtern ist. Das Thema Gewalt wird in jedem Beratungsprozess aktiv angesprochen. Wir sind nämlich davon überzeugt, dass Gewalt eine Entscheidung ist. Unsere Mitarbeiter bieten professionelle Unterstützung, damit sich die Klienten gegen dieses Handeln entscheiden und suchen mit den Klienten alternative Möglichkeiten der Konfliktbewältigung“, berichtet Obmann Martin Christandl.

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