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Starker Anstieg der Internetkriminalität in Osttirol

Zahl der Cyberdelikte stieg im Vorjahr von 120 auf 193. Vermehrt IT-Spezialisten der Polizei im Einsatz.

In Osttirol ist im Jahr 2023 die Zahl der Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr um 124 auf 1.773 gemeldete Delikte gestiegen (7,5 Prozent) – zuvor gab es einen leichten Rückgang der angezeigten Delikte in den Jahren 2021 und 2022. „61,8 Prozent der im Bezirk angezeigten Straftaten wurden aufgeklärt, in Tirol waren es 59,6 Prozent“, erklärt Osttirols Bezirkspolizeikommandant Michael Jaufer.

Die strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben nahmen von 387 Delikten im Jahr 2022 auf 385 Delikte im Jahr 2023 um 0,5 Prozent ab. Im Bereich der Körperverletzungen wurde ein Rückgang von 161 auf 155 Delikte verzeichnet. Dieser Wert entspricht in etwa dem Jahr 2016 (157 Delikte) und zeigt einen gegenläufigen Trend im tirolweiten Vergleich, der ein Plus von 9,5 Prozent ergibt. 

Die Anzahl der Nötigungen stieg von 30 auf 31 Delikte. Die gefährlichen Drohungen gingen in den Vergleichsjahren von 69 (2022) auf 45 Fälle (2023) zurück. Die strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität sind von 25 (2022) auf 42 Delikte (2023) gestiegen. Die Aufklärungsquote beträgt 95,2 Prozent.

Die Zahl der Einbruchsdiebstähle in Wohnhäuser stieg von fünf (2022) auf sieben Fälle im Jahr 2023. Die Zahl der Einbruchsdiebstähle in Keller ist hingegen von 15 auf elf angezeigte Delikte gesunken. Die leichten Sachbeschädigungen nahmen ebenfalls ab – von 185 auf 177 Delikte. Die Anzahl der schweren Sachbeschädigungen stieg von fünf auf neun Delikte. 

„Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Schwerpunktthemen richtig gesetzt wurden“, betont Bezirkspolizeikommandant Michael Jaufer. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Deutlich zugenommen haben die angezeigten Delikte nach dem Suchtmittelgesetz. Hier stieg die Zahl der Fälle von 152 auf 209, was einem Plus von 37,5 Prozent entspricht. 2023 wurden im Bereich des Internetbetrugs 193 Delikte angezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen gravierenden Anstieg um 60,8 Prozent, 2022 waren es 120 Delikte. Die Aufklärungsquote betrug 35,8 Prozent.

„Im Bereich Cybercrime im engeren Sinne geht es unter anderem um 'Money Mules'. Das sind Personen, die im Internet rekrutiert werden und sich durch die Weiterleitung illegaler Gelder der Geldwäscherei schuldig machen“, erklärt Jaufer. In diesem Bereich wurden in Osttirol im Vorjahr 52 Delikte registriert.

„Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Schwerpunktthemen richtig gesetzt wurden. Mit Blick auf die Steigerungen der Delikte im Internet steht auf jeder Dienststelle im Bezirk Lienz ein IT-Spezialist für qualitativ hochwertige Ermittlungen zur Verfügung“, erklärt Jaufer. Das Bezirkspolizeikommando will 2024 insbesondere begleitende Präventionsmaßnahmen im Bereich Cybercrime in den Fokus rücken.

„Es bleibt eine wichtige Aufgabe, dass Jugendkriminalität durch gezielte Präventions- und Kooperationsmaßnahmen, insbesondere auch im Bereich der Suchtmittelkonsumation, eingedämmt wird“, so Jaufer, der in diesem Zusammenhang auf Streifendienst setzt. Bei Gewalt in der Privatsphäre stünden bei der Polizei „kompetente Ansprechpartner“ zur Verfügung.

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