Den Spaß an der eigenen Sprache wiederentdecken

Klassische deutsche Sprache und das Schreiben von literarischen Texten sind out? Markus Koschuh bewies am Mittwoch, 3. April, mit einem spannenden Workshop das Gegenteil. Die 2ck- und 4ck-Klasse der HAK Lienz kamen an diesem Tag in den Genuss eines Vortrages des zweifachen österreichischen Poetry-Slam-Meisters, Vize-Europameisters im Poetry-Slam und Kabarettisten Markus Koschuh.

In zwei Schulstunden vermittelte Koschuh den Schüler:innen seine große Leidenschaft, den Poetry-Slam. Mit pointierten Wortparolen, Tipps und Tricks sowie praktischer Arbeit und interaktiver Ideenfindung gewann der Sprachkünstler die Aufmerksamkeit der Jugendlichen. Es zeigte sich, dass einige Schreibtalente nur darauf gewartet hatten, in diesem Workshop geweckt zu werden.

Poetry-Slam – sinngemäß „Dichter-Wettkampf“ – ist ein moderner literarischer Wettstreit, bei dem selbstverfasste Texte innerhalb einer bestimmten Zeit vorgetragen werden. Die Zuhörer küren anschließend einen Sieger. Erlaubt ist alles, was selbst verfasst wurde und ohne Einsatz von Requisiten in etwa fünf Minuten zu Gehör gebracht wird. Was zählt, sind Text und Vorlese- bzw. Vortragsart - ansonsten sind während des Auftrittes keine Grenzen hinsichtlich Textgattung und Co. gesetzt. Poetry-Slam ist überraschend, rasant, spaßig, bewegend und vor allem spannend! Die Veranstaltungsform entstand 1986 in Chicago und verbreitete sich seit den 1990er-Jahren weltweit.

Mit diesem Hintergrundwissen hatten die anwesenden Schülerinnen und Schüler am Ende der beiden Stunden die Gelegenheit, ihre selbst verfassten Texte vor versammeltem Publikum vorzutragen, inklusive eines professionellen Feedbacks von Markus Koschuh. Von klassischer Politik-Satire bis hin zu einem Gedicht über die Wichtigkeit von Freundschaft war alles dabei. „Wir wissen nun, dass Markus Koschuh den Titel ‚Poetry-Slam-Meister' nicht ohne Grund trägt. Außerdem gehen wir mit einer großen Portion neuer Erfahrungen und Ideen aus dem Workshop“, betonen die Jugendlichen.

Dieser Artikel wurde von den HAK-Schülerreportern Alexander Troger und Samuel Grimm verfasst.