Während man vielerorts voraussichtlich noch lange mit den Auswirkungen des Extremregens der vergangenen Tage zu tun haben wird, ist die Ursache der Verheerungen vorerst „überstanden“, so der Meteorologe Leopold Haimberger zur APA. Erreichen aber die Meere um Europa weiter Rekordwerte in den Sommern, steigt das Potenzial für derartige Kapriolen. Letztlich müsse man den Klimawandel verstärkt in der Planung berücksichtigen. Ein „Kleinreden“ helfe niemandem, so der Experte.
In den kommenden Tagen sind keine nennenswerten Niederschläge in den heimischen Hochwassergebieten zu erwarten, so der Wissenschafter vom Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien. Alles in allem hätten die meteorologischen Prognosen zur sich schon ein paar Tage vor dem vergangenen Wochenende anbahnenden Extremsituation „bemerkenswert“ genau gepasst. Dass es in den Voralpen und im Wienerwald bis zu 400 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter werden könnten, haben manche Modelle schon fast eine Woche davor vorhergesagt.
„Überraschend war, dass es im Flach- oder Hügelland - also in Tulln oder St. Pölten - die maximalen Niederschläge gegeben hat. Man würde das eher in den Voralpen erwarten, wo Stauniederschläge in der Regel stärker sind“, sagte Haimberger. Leider auch gut vorhergesagt wurden „die enormen Niederschläge in Tschechien und Polen“.
Der Mit-Verursacher dieser Entwicklung waren die teils im Vergleich zu den Vorjahren um bis zu fünf Grad Celsius wärmeren Meere um Europa. Die Temperaturen in der Adria „haben jetzt tatsächlich beachtlich abgenommen“, Ähnliches gilt auch für das westliche Mittelmeer und die Ostsee - nicht aber für das Schwarze Meer. Das heißt, dass durch die starken Winde und die Verdunstung dort enorm viel Energie entnommen wurde, „und diese dann zum Starkregen bei uns beigetragen hat“. Das ähnle mittlerweile der Situation vor und nach einem Hurrikan in der Karibik.
Dieses Übermaß an Energie in den Meeren, das von stärkeren Wettersystemen, wie dem aktuellen Tief abgezapft und woanders abgeladen werden kann, zeige, dass „das Potenzial für Starkniederschläge steigt. Das führt letztlich dazu, dass Hochwasserereignisse, die früher alle 100 Jahre aufgetreten sind, möglicherweise alle 20 bis 30 Jahre auftreten“, so Haimberger: „Die Ereignisse werden eben tendenziell stärker. Darauf müssen wir uns einstellen.“
Sehe man sich an, welche Immobilien nun geflutet werden, dann stehen diese dort meistens schon seit 50 bis 200 Jahren. Damals lagen die Raumplaner richtig, wenn solche Bereiche mit Dämmen geschützt und zur Besiedelung freigegeben wurden. Wenn sich jetzt das Klima so stark verändert, werde man andere Maßstäbe anlegen und stärkere Hochwässer mitbedenken müssen, so der Meteorologe: „Wenn man Bauvorhaben plant, sollte man wirklich den Klimawandel mitberücksichtigen, so gut es geht. Alles andere ist fahrlässig.“ Mit einem „Kleinreden“ könne man „vielleicht Wahlen gewinnen“, letztlich schade man aber der Gesellschaft damit.
12 Postings
Wir haben vernommen, daß Pressl trotz allem weiter wie bisher machen will, er sieht es als gut und richtig an, wenn alle die Kosten für falsche Entscheidungen zahlen; und die paar Leichen dazu tragt es auch noch locker ...
magdalenenflut 1342 in deutschland ... über geschätzt 10000 tote. auch damals gabs eine klimaerwärmung, ganz ohne industrielle revolution und mit viel weniger menschen als heute - und auch mit viel weniger bodenversiegelung als heute. senf hat schon recht, das klima ist keine konstante, es gibt erwärmungen und es gibt abkühlungen, es gibt trockene winter und es gibt extreme winter, es gibt heisse sommer und es gibt kühle sommer - und das wird es immer geben. unsere aufgabe sollte sich dahin stellen, mit den gegebenheiten klarzukommen und nicht zu verändern versuchen, was nicht zu ändern ist
Am Ende des Trias, vor ca. 250 Mio Jahren, gab es ein massives Artensterben (70-80%). Ursache waren ein hoher CO2 Gehalt in der Athmosphäre, ausgelöst durch vulkanische Aktivität, begleitet von Waldbränden und Übersäuerung der Weltmeere. Dies geschah in einem Zeitraum von ca. 10000 Jahren. Die heutige Entwicklung des vom Menschen gemachten Klimawandels schafft, bei ungebremstem CO2 Ausstoß, diese Verhältnisse in weniger als 200 Jahren. Für die Regeneration benötigte die Erde damals 4 Mio Jahre.
Abgesehen davon, dass das von tantmarie geschilderte Ereignis am Übergang vom Perm zur Trias stattgefunden hat, entsprechen die angegebenen Zahlen und Fakten den heutigen Erkenntnissen der Wissenschaft.
10000 Jahre sind in der Erdgeschichte ein Nix und trotzdem 50 Mal länger als 200 Jahre. Allein daran ist zu sehen, was den Klimawandel mit und ohne den Menschen ausmacht. Jetzt stellt sich die Frage, welchen von beiden Sie und @senf meinen.
Stimmt r.ingruber, danke für den Hinweis!
Hochwasser: Dramatische Situation in Niederösterreich
Unter diesem Bericht hab ich meine Ansicht gepostet, viel Spass beim Lesen Herr Ingruber.
1342: "auch damals gabs eine klimaerwärmung..." Was? Wie? Wo?
einfach recherchieren r.ingruber. im digitalen zeitalter lässt sich sehr viel unvermutetes finden - selbst dass 1342 alle anzeichen einer klimaerwärmung als gegeben zu betrachten sind
Stand 2022: 7 316 719 Lohnsteuerpflichtig, davon 4 801 776 unselbständig Erwerbstätige sowie 2 514 943 Pensionisten. Und natürlich bezahlen die Selbstständigen auch Steuer. 4 Mio ist halt weit weg von allem...
https://www.statistik.at/statistiken/volkswirtschaft-und-oeffentliche-finanzen/oeffentliche-finanzen/steuerstatistiken/lohnsteuerstatistik
Die ahrkatastrophe hat Deutschland ca. € 40mrd gekostet. Davon waren € 8 mrd von Versicherungen gedeckt. Wenn man jetzt nur die Hälfte der Kosten annimmt, kostet diese Flutkatastrophe jeden der ca. 4 Mio österreichischen Steuerzahler € 4.000,-!
Die ursache - fossile Verbrennung - ist bekannt. Die Kosten sollten in diesem Geschäftsmodell eingepreist werden...
https://www.fr.de/wirtschaft/klimawandel-kosten-schaeden-ahrtal-versicherungen-steuern-umwelt-oekonomie-studie-deutschland-zr-92191904.html
wie kommst du denn auf 4 Mio österreichische Steuerzahler?
"Knapp 6,3 Millionen Österreicherinnen und Österreicher sind lohnsteuerpflichtig - 4 Millionen Arbeitnehmer und 2,3 Millionen Pensionisten.... Etwa 2,7 Millionen Menschen zahlen für ihr Einkommen gar keine Steuern. Sie verdienen nämlich weniger als 11 000 Euro pro Jahr... "
https://oe1.orf.at/artikel/295248/Steuerdebatte-Wer-zahlt-wie-viel
Aktuell Erwerbstätige 2023: Jahr 2023 waren in Österreich durchschnittlich rund 4,48 Millionen Personen erwerbstätig. Damit stieg die Erwerbstätigenzahl das zweite Jahr in Folge und auf einen neuen Höchststand. Was sind Erwerbstätige?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/217682/umfrage/erwerbstaetige-in-oesterreich/
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren