Die Blauzungenkrankheit (syn. Bluetongue Disease, BT) ist eine Viruserkrankung der Rinder, Schafe, Ziegen, Kamelartiger und wildlebender Wiederkäuer. Für den Menschen ist diese Krankheit völlig ungefährlich, eine Übertragung ist weder durch Kontakt mit erkrankten Tieren noch über Lebensmittel möglich.
Rinder, Schafe, Ziegen und Wildtiere können jedoch schwer erkranken, teils mit letalen Folgen. Nun wurde der erste Fall in Kärnten bestätigt. Es handelt sich um einen Rinder haltenden Betrieb im Bezirk Klagenfurt-Land mit einem erkrankten Tier.
In Österreich ist im September 2024 erstmalig seit 2016 die Blauzungenkrankheit wieder aufgetreten. Bei zwei gesunden Rindern in der Steiermark wurde im Rahmen von Routineuntersuchungen der Serotyp 4 festgestellt. Bei einem weiteren Rind in Vorarlberg wurde erstmals auch der Serotyp 3 nachgewiesen, dieses Tier zeigte eine deutliche klinische Symptomatik.
Nun hat die Seuche erstmals auf Kärnten übergegriffen. Die Erkrankung wurde im Rahmen der derzeit notwendigen Präventivuntersuchungen in ganz Kärnten festgestellt und umgehend gemeldet. Der betroffene Betrieb wurde sofort amtlich gesperrt und wird nun vom Betreuungstierarzt begleitet. Auch alle umliegenden Betriebe werden nun vorsorglich untersucht.
Tiere mit Blauzungenkrankheit bekommen Fieber und eine geschwollene, hervortretende „blaue“ Zunge, sowie geschwollene Gliedmaßen. Meist erkranken Schafe schwerer als Rinder. Bei Rindern und bei Ziegen kommen häufig auch symptomlose Verläufe vor. Bei erkrankten Rindern kommt es häufig zu einem deutlichen Milchleistungsrückgang.
Zum Schutz der Tierbestände hat das Land Kärnten 12.000 Impfdosen angekauft, die den Landwirten über die jeweiligen Betreuungstierärzte zur Verfügung gestellt werden. Weiterer Impfstoff wird derzeit über die Landesveterinärdirektion organisiert.
Aufgrund der dynamischen Seuchensituation rechnet die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) mit weiteren Fällen. Für ganz Österreich ist der Status „frei von Blauzungenkrankheit“ ausgesetzt. Näheres zur Krankheit und der aktuellen Entwicklung in Österreich bietet die AGES auf ihrer Website an.
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