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Seit heute verzichtet Österreich auf russisches Gas

Karl Nehammer beruhigt: „Niemand wird frieren.“ – Leonore Gewessler betont: „Russland ist kein Partner.“

Der russische Gazprom-Konzern wird seine Gaslieferungen an die OMV am Samstag in der Früh einstellen - darüber sei er am Nachmittag informiert worden, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Freitagabend bei einem Pressestatement in Wien. Man sei darauf gut vorbereitet. „Ich kann Ihnen versprechen, niemand wird in Österreich aufgrund einer Gasmangellage frieren und keine Wohnung wird in Österreich kalt bleiben“, sagte Nehammer. Die Republik Österreich sei nicht erpressbar.

Gazprom habe immer wieder zugesagtes Gas nicht geliefert, um Druck auf Österreich dahingehend auszuüben, die Sanktionspolitik innerhalb der EU gegen die russische Föderation zurückzunehmen, sagte der Bundeskanzler. Österreichs Gasspeicher seien aber zu 93 Prozent gefüllt. Mit der strategischen Gasreserve seien in den Speichern 94,5 Terawattstunden Gas. „Das ist mehr als ein Jahresbedarf für ganz Österreich. Dieser lag 2023 bei 75,6 Terawattstunden.“ „Wir lassen uns von niemandem erpressen. Auch nicht vom russischen Präsidenten“, sagte Nehammer. „Wir lassen uns von der putinschen Regierung, von Putin selbst nicht in die Knie zwingen.“

„Wir lassen uns von niemandem erpressen. Auch nicht vom russischen Präsidenten“, erklärt Kanzler Karl Nehammer angesichts voller Gasspeicher. Foto: APA/BKA

Schon ab heute, Samstag, 6.00 Uhr Früh, sollte kein Gas mehr zur OMV nach Österreich kommen, berichtet die Plattform Central European Gas Hub (CEGH Remit). Von Gazprom selbst war dafür auf Anfrage der APA zunächst keine Bestätigung zu bekommen. Davor hatte die OMV angekündigt, die Zahlungen an die Gazprom einzustellen, um sich eine in einem Schiedsverfahren zugesprochene Millionensumme zurückzuholen.

Am Mittwoch waren dem teilstaatlichen Unternehmen im Streit mit dem russischen Gaslieferanten mehr als 230 Mio. Euro Schadensersatz unter den Regeln der Internationalen Handelskammer für ausgebliebene Gaslieferungen in Deutschland zugesprochen worden - die OMV will den Anspruch mit Zahlungsverpflichtungen an den russischen Gaslieferanten, der bisher 178 GWh pro Tag lieferte, aufrechnen.

Auswirkungen auf den Gaspreis seien nicht zu erwarten, sagte Nehammer, weil die Gasspeicher gefüllt seien und Österreichs Verbrauch gemessen an der gesamten EU nicht marktrelevant sei. Man werde aber auch gegenüber Spekulation wachsam sein.

Allerdings ging laut der Finanznachrichtenagentur „Bloomberg“ der Preis gleich nach der heutigen Ankündigung seitens der Gazprom steil nach oben. In Österreich haben einige Haushaltskundinnen und -kunden sogenannte Floater-Tarife, die sich an den aktuellen Marktpreisen orientieren, wie ein Marktteilnehmer mitteilte. Aber auch für Industriekunden könnte es teurer werden: Diese zahlten oft den aktuellen Marktpreis.

Der europäische Gaspreis kletterte jedenfalls am Freitagabend in die Höhe - der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat legte an der Börse in Amsterdam auf über 46 Euro je Megawattstunde (MWh) zu. Das entspricht dem höchsten Stand seit gut einem Jahr.

Die Auswirkungen für die österreichische Gasversorgung sollen sich jedenfalls in Grenzen halten, wie OMV-Chef Alfred Stern erst am Donnerstag gegenüber der APA versichert hatte. Denn der Konzern bereite sich seit drei Jahren auf dieses Szenario vor. Das alternative Gas komme aus Norwegen, aus eigener Produktion oder in Form von Flüssigerdgas per Schiff über Deutschland oder Italien. Und die Gasspeicher würden mit 95 Terawattstunden den heimischen Bedarf für mehrere Monate decken.

Die OMV bekräftigte am Freitagabend auf APA-Anfrage, dass man Kunden weiter mit Gas versorge. Das Unternehmen werde „als zuverlässiger Lieferant und Partner die OMV-Kunden sicher und ohne Unterbrechung beliefern“, hieß es in einer Stellungnahme.

Auch ohne die Entscheidung des Schiedsgerichtes wäre die seit über 56 Jahren bestehende Kooperation wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres beendet worden: Denn Ende 2024 wäre der Transitvertrag zur Lieferung von russischem Erdgas über die Pipeline durch die Ukraine und die Slowakei nach aktuellem Stand ausgelaufen.

Durch alternative Bezugsquellen sei die Gasversorgung jedenfalls sichergestellt, bestätigte auch die E-Control in einer Aussendung Freitagabend. Die Versorgungslage werde von den zuständigen Stellen engmaschig beobachtet, ergänzte die Behörde.

„Das Vorgehen der russischen Gazprom beweist heute einmal mehr: Russland ist kein Partner“, teilte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Freitag in einer ersten Stellungnahme mit. „Mit dem morgigen Tag endet aber auch eine Gefahr. Wenn wir keine russischen Lieferungen mehr beziehen, sind wir nicht mehr erpressbar“, ergänzte die Ministerin.

22 Postings

wolf_C
vor 3 Wochen

''Seit heute verzichtet Österreich auf russisches Gas'' das ist schön, endlich ist Österreich freier, bis halt die Blauen putinhörigen die Macht übernehmen

 
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lia
vor 4 Wochen

unsere zampanos sind so oder so unglaubwürdig. hat man schon vergessen, dass sie unsere wasserkraftwerke an die amis verscherbelt haben.

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor 4 Wochen

    Hab gar nicht gewusst , das die USA das Land Tirol aufgekauft haben .

     
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    Hannes Schwarzer
    vor 4 Wochen

    @lia: diese Geschichte hat aber einen ganz schön langen Bart!! Das wurde schon vor ca. 20 Jahren rückabgewickelt! Glaube, es war unterm Strich ein Nullsummenspiel! 'Unsere Zampanos' aktuell waren damals wohl kaum dabei....also: unzulässiger Vergleich !

     
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Ist es so
vor 4 Wochen

Ich sag nur, umrüsten, Gas weg, Strom her, dazu eine Photovoltaik aufs Dach, schon kann uns dieser Massenmörder im Osten egal sein, zumindest für alle Privathaushalte wär das möglich. Aber dass man sich grundsätzlich an ein totalitäres System fesselt, mit fallweise 90% Gesamtzuliefermengen ist wohl wahrlich verrückt. Und dafür beziehen diese Manager Millionengehälter, jetzt will halt wieder niemand schuld an dieser Abhängigkeit sein.

Was mich nur wundert, dass diese ewig gestrigen Klimaverweigerer (wohl wieder mal FPÖ'ler) immer noch glauben, Gewessler ist jetzt wieder Schuld, dass der Gasfluss reduziert wurde. Der OMV wurde Schadenersatz zugesprochen, da dieser nicht beglichen wurde, hat man halt OMV-seitig die Zahlungen eingestellt. Wie soll man sonst zu seinem Geld kommen, wenn der Vertragspartner grundsätzlich macht, was er will. Ich finds nur erschreckend, wieviele Millarden immer noch (allein von Österreich) nach Russland überwiesen werden (müssen), und der Mörder Putin lacht sich eines und produziert Waffen damit, um seine Nachbarländer weiter terrorisieren zu können. 🤢

 
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    Colombo
    vor 4 Wochen

    Wenn du selber nicht hast was du brauchst, bist immer abhängig von jemanden. Und die PV am Dach ist ganz brauchbar bei Sonnenschein, die letzte Nebelwoche hat aber wohl jedem gezeigt, daß damit kein wirklicher Ersatz zu Gas/Kohle/Atom-Strom vorhanden ist. Stromspeicher sind derzeit überhaupt noch kein Thema, die Batterie für max. 2 Tage ist umwelttechnisch sowieso eine Katastrophe, auch die in jedem so "sauberen" E-Auto. Das steigert die Kosten enorm, da zu den alternativen Energien ständig die oben genannten Gewehr bei Fuß stehen müssen, bei Wind und Sonne wird nur der Treibstoff(Gas-Kohle) eingespart, nicht die Betriebskosten, alle Kohle/Gas/Atom Kraftwerke müssen trotzdem vorhanden bleiben, gewartet werden, Löhne, Investitionen......und bei zu viel Sonnenstrom muß dieser zu negativen Preisen verscherbelt werden, die vielen privaten Einspeiser erhalten aber trotzdem ihre vertraglich festgelegte Einspeisvergütung......und wir alle zahlen dafür einen sehr sehr hohen Preis. Wenn die Lösung dann Fracking-Gas aus den USA die Lösung sein soll, dann gute Nacht......dort werden genauso Waffen produziert und gegen fremde Völker eingesetzt, aber ja, die USA sind ja die guten......🤦‍♂️🤦‍♀️

     
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      Hannes Schwarzer
      vor 4 Wochen

      @Colombo: nettes Plädoyer für Gas/Kohle/Atom, aber halt falsch! Schon mal zB überlegt, die Batterie des E-Autos als Speicher zu verwenden: 60-80 kw Speicher dürften für 1 Woche für die Wohnung reichen (durchschnittlich 8 kw/d). Bidirektionale Verwendung ist möglich, die Energieversorger müssen's demnächst auch zulassen. Darüberhinaus gäbe es noch Wasserkraft und Windenergie! Es spricht also nichts, überhaupt nichts gegen einen Ausstieg aus Gas. Die Einspeisvergütung (eh zu niedrig) kannst mit Energiegeminschaften umgehen ( einer braucht immer Strom...)......usw..

       
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      ruhigblut
      vor 4 Wochen

      @ Hannes...das mit den Akkus, die sowohl fürs Auto als auch fürs Einfamilienhaus genutzt werden können, habe ich schon vor Jahren hier im Forum angeregt. Mit dem Erfolg....x Daumen nach unten. Wie`s ausschaut sind wir noch nicht soweit. Ich persönlich finds für eine zumindest gut überlegenswerte Strategie!

       
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      Hannes Schwarzer
      vor 4 Wochen

      @ruhigblut: In diesem Forum - obwohl moderiert - nehmen leider die 'ideologischen' Besserwisser überhand: nach dem Motto: was xy behauptet ist das einzig Gültige! Viel Meinung und keinen Plan! Manchmal ist's schon sehr mühsam und macht wenig Spass!

       
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      ruhigblut
      vor 3 Wochen

      @Hannes....ja is oft wirklich mühsam, damit können, müssen wir halt leben. Hie und da ist man auch selber nicht soweit. Der Mensch ist allerdings lernfähig, zumindest bei gutem Willen. :-)

       
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TW-WU
vor 4 Wochen

Gazprom wurde von einem ordentlichen Gericht verurteilt.

Gazprom, ebenso wie andere staatliche und "private" Firmen und Institutionen in RUS akzeptieren keine rechtsstaatlichen, internationalen Entscheidungen sondern nur ihr eigenes " Recht". Das sollten sich alle die glauben man könnte sich mit Putin auf rationaler Basis verständigen merken. Je mehr jemand von RUS abhängig ist desto erpressbarer ist er...

Noch mal vielen Dank an die schwarz-blauen Regierung unter kurz, dass sie die Knebelverträge mit einem massenmörder und kriegsverbrecher bis 2040 unterschrieben haben, ohne zu diversifizieren...

 
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    Colombo
    vor 4 Wochen

    Nehammer: „Ich kann Ihnen versprechen, niemand wird in Österreich aufgrund einer Gasmangellage frieren und keine Wohnung wird in Österreich kalt bleiben“ Erinnert mich an Walter Ulbricht(DDR) im Juni 1961 : "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen."

     
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Colombo
vor 4 Wochen

genau genommen stimmt das doch alles nicht. Wir werden nicht auf russisches Gas verzichten müssen. Wir werden das russische Gas über osteurop./asiatische Umwege weiterhin in gleicher bzw. gewünschter Menge erhalten. Mit 80 % Preisaufschlag .........Nehammer/Gewesslers Politik halt. Aber wir sind nicht erpressbar......🤦‍♂️🤣🤣

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor 4 Wochen

    Selbst wenn sich Österreich sehr groß fühlt , ist Österreich zu klein um den Handels Preis von Erdgas zu beeinflussen . An dem Preis hat sich nicht viel Geändert, er geht seit Herbst 2022( Sehr hoch ) runter . Der Preis war im Sommer 24 teilweise höher wie jetzt , kann mir vorstellen weil die Speicher voll sind in Europa, geht der Preis nicht hoch. Österreich hat genügend Partner und Freunde , Italien , Deutschland, Norwegen und wenn ich mich nicht täusche sind die Kroaten auch etwas am bauen .

    Die Pipeline gehört ja nicht Österreich, deswegen fließt noch Gas .

    Ich würde Gazprom gleich noch mal verklagen , für jeden Tag bis Vertragende . Österreich wird das Geld auch bekommen , es ist genug Russisches Geld eingefroren in Europa .

    Ja , wahrscheinlich wird russisches Gas wo anders landen und auf Umwege auch nach Österreich . Europa kann sich inzwischen gut versorgen, ohne russisches Gas , und auf Dauer verschwendet man auch kein Gas zum heizen . Andere Länder haben innerhalb von Tagen , kein russisches Gas mehr bezogen. Die existieren immer noch und sind in vielen Dingen vorbildlich .

     
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    defregger
    vor 4 Wochen

    Eine Quellenangabe dieser, Ihrer Behauptung ist mehr als wünschenswert und unabdingbar! Ansonstet ist Ihre Post für die Tonne!

     
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juchehh
vor 4 Wochen

Ministerin Gewessler sagte heute im Mittagsjournal ,es kommt nach wie vor Gas aus Russland nach Österreich, aber dieses Gas "muss"über die Börse gehandelt werden . Meine Empfehlung dazu wäre diejenigen die solche Verträge aushandeln, zum Schadensersatz zu verpflichten.

 
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Gertrude
vor 4 Wochen

Seit heute verzichtet Österreich auf russisches Gas. Es müsste heißen: seit heute müssen wir auf russ. Gas verzichten.

Freiwillig machen wir das nicht.

 
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Maik Eva
vor 4 Wochen

Heizt du noch oder verzichtest du schon ? 🤣🤣🤣

 
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Interessierter
vor 4 Wochen

Österreich verzichtet nicht auf russisches Gas - es wird von Russland, nach Österreichs geistreicher Klage, nicht mehr beliefert!!!! Es kann schon sein dass wir genug Gas haben werden aber Herr Nehammer und Frau Gewessler verraten uns halt noch nicht zu welchem Preis 😉🙈 Ich sag zu dem Thema nur: Die Hand die einen füttert soll man nicht beissen 😉🤷‍♂️ Ps:Die Überschrift dieses Dolomitenstadt Artikels ist schon ein bisschen mainstreammedienmäßig angehaucht wenn ich das so frech sagen darf 😉🤔

 
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    Maik Eva
    vor 4 Wochen

    Wie meinst du das - ist dolomitenstadt.at nicht Mainstream ???

     
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      Interessierter
      vor 4 Wochen

      doch ....leider mainstream🤷‍♂️🙈

       
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor 4 Wochen

    Wenn du bei mit mir an Vertrag hast , ich dein einziger Lieferant bin , immer wieder Lieferungen nicht voll erfülle oder teilweise ganz aussetze , du das alles zulässt und mich nicht im Interesse deiner Firma , Aktionäre und Mitarbeiter verklagst , dann kann ich nur Danke sagen . Denke mir noch dabei , was du für ein Opfer bist und erzähle es anderen Partnern , die dich mit andere wichtige Rohstoffe beliefern , was du für ein Opfer bist .

     
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