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Er habe die Tragweite der Jagd-Causa „völlig unterschätzt“, gesteht Georg Dornauer. Foto: Expa/Spiess

Er habe die Tragweite der Jagd-Causa „völlig unterschätzt“, gesteht Georg Dornauer. Foto: Expa/Spiess

Dornauer will sich über Weihnachten besinnen

Der SPÖ-Politiker will „in aller Ruhe“ über seine Zukunft nachdenken. Seine „Mission“ sei vorerst unterbrochen.

Georg Dornauer fällt für sich eine Weihnachtsentscheidung. Der über einen Jagdausflug mit dem insolventen Signa-Gründer René Benko gestolperte Tiroler Noch-Landeshauptmannstellvertreter und SPÖ-Chef wird über die Feiertage in „aller Ruhe, Besonnenheit und Gelassenheit“ überlegen, wie „mein politischer Weg weitergeht“. Dies sagte Dornauer Dienstagabend nach einer Sitzung des Bezirksausschusses „seiner“ SPÖ Innsbruck-Land im APA-Gespräch.

Bei ebendieser Sitzung wurde nach einstündiger Beratung einstimmig beschlossen, dass Anfang Februar eine vorgezogene Bezirkskonferenz mit Neuwahl der Bezirksparteispitze durchgeführt wird. Ob er dabei erneut für den Vorsitz der stärksten Bezirksorganisation der Tiroler SPÖ kandidieren wird, ließ Dornauer offen: „Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt“. Ebendies werde er über Weihnachten überlegen und später eine Entscheidung bekanntgeben. Der Antrag auf eine vorgezogene Bezirkskonferenz samt Neuwahl sei übrigens von ihm selbst eingebracht worden, erklärte der Tiroler Noch-SPÖ-Chef.

Auch kritische Stimmen in Innsbruck-Land

Die rote Bezirksorganisation Innsbruck-Land galt bisher als Dornauers unmittelbare Machtbasis. Hier hat der 41-Jährige zwar nach wie vor auch Rückhalt, zuletzt wurden aber auch einige Stimmen publik, die deutliche Distanz zu ihm infolge der Jagd-Causa erkennen ließen. Der bisher stets vermutete Rückhalt schien da und dort zu bröckeln. Es habe sich jedenfalls um eine sehr sachliche Sitzung gehandelt, bei der auch „wertschätzende Stimmen“ laut geworden seien, die ihn zu einem „Verbleib aufgefordert“ hätten, sagte Dornauer nach der Unterredung in der Innsbrucker Landesparteizentrale: „Was mich sehr gefreut hat.“

Dornauer hatte vorvergangene Woche im Zuge seines angekündigten Rückzugs aus seinen beiden Spitzenpositionen mit 19. Dezember angekündigt, als Landtagsabgeordneter politisch weiterzumachen. Auf die Frage, ob es dabei bleibe, bejahte er dies. Er werde sich auf sein Direktmandat zurückziehen, das er bei der Landtagswahl 2022 errungen hatte. Rund 10.000 Tiroler gaben ihm damals ihre Vorzugsstimme. Wie lange er dieses Mandat ausüben wird - dazu wollte sich Dornauer am Dienstag aber nicht äußern. SPÖ-Landtagsklub und Parteispitze waren alles andere als erfreut gewesen, dass der Noch-Chef in den Landtag wechseln will. Man ging davon aus, dass er dies lediglich bis zu einer beruflichen Neuorientierung gedenke zu tun. Dies habe Dornauer versprochen. Der Landeshauptmannstellvertreter wollte hingegen vergangene Woche nichts von einem solchen Versprechen wissen und stellte in Aussicht, auf vorerst unbestimmte Zeit im Landesparlament zu bleiben.

„Ich war immer ein Vollblutpolitiker und auch ein Berufspolitiker. Und stolz darauf.

Georg Dornauer

Die Ereignisse der vergangenen Wochen scheinen den stets selbstbewusst auftretenden Dornauer, der sich bis zum Schluss gegen seinen erzwungenen Rückzug wehrte, jedenfalls auch mitgenommen zu haben. Er habe eine „Zäsur erlebt“, so der 41-Jährige zur APA Dienstagabend. In der innerparteilichen Kritik an ihm habe er sowohl Enttäuschendes als auch Gerechtfertigtes erfahren. Die Tragweite der Causa habe er jedenfalls „völlig unterschätzt“. Gleichzeitig erwachte aber auch sein Kampfgeist: „Ich war immer ein Vollblutpolitiker und auch ein Berufspolitiker. Und stolz darauf. Ich habe immer eine Mission gehabt und habe sie nach wie vor. Diese Mission ist nun vorerst einmal unterbrochen“.

Nun werde er zunächst einmal seine Spitzenämter im Dezember ordentlich übergeben, dann in sich gehen und letztlich eine Entscheidung über den weiteren Weg fällen. Tirols ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth folgt Dornauer in Land und Partei. Der 37-Jährige wurde bereits vom Parteivorstand einstimmig als geschäftsführender Vorsitzender bestimmt, zuletzt votierte der Landesparteirat für ihn als Dornauer-Nachfolger in der Regierung.

Der Jagdausflug mit Benko und einem befreundeten Tiroler Hotelier hatte Dornauer vor rund zwei Wochen zu Fall gebracht. Die „Kronen Zeitung“ hatte zuvor ein entsprechendes Foto auf die Titelseite gehievt, auf dem auch ein erlegter Hirsch zu sehen war. Der SPÖ-Spitzenpolitiker, gegen den seit 2019 ein Waffenverbot besteht, trug dabei einen Hut, der ihn aufgrund des „Beutebruchs“ als Schützen auswies. Dornauer beteuerte bisher stets, den Hirsch nicht selbst erlegt zu haben. Der Hut sei nicht der seine. Der Hotelier bestätigte, selbst geschossen zu haben. Trotz vorgelegter Dokumente ermittelt mittlerweile die Innsbrucker Staatsanwaltschaft gegen den Noch-Landeshauptmannstellvertreter wegen des Verdachts der Verletzung des Waffenverbotes. Der Jagdausflug fand in der Luxusjagd Stüblergut in der Steiermark statt, die zu einer Privatstiftung von Benko gehört.

Das Bekanntwerden der Causa, die bundesweit tagelang die innenpolitische Nachrichtenlage dominierte, führte jedenfalls zu heftigen Turbulenzen in der SPÖ-Landespartei. Letztlich gab Dornauer nach massivem parteiinternen Druck den Rückzug bekannt. Er trete aber „nicht zurück, sondern zur Seite“, betonte der frühere Sellrainer Bürgermeister.

19 Postings

Maik Eva
vor 5 Tagen

Lieber wolf_c, vielleicht hab ich mehr Ahnung als sie glauben können. 😉

 
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A oschtirolerin
vor 6 Tagen

"Die Tragweite unterschätzt"… Ein vollgeblasener Narzisst, so dumm kann er nett sein daß er "die Tragweite unterschätzt" hat, das trau ich ihm gar nicht zu, eher arrogante und überhebliche Denkweise... so einen Politiker brauchen wir nicht! Ciao bello!

 
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rony
vor 6 Tagen

Ich vermisse da eine klare Linie bei der SPÖ. Bei Nachhaltig Parteischädlichem Verhalten kann es nur eine Lösung geben,nämlich Ausschuss.

 
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Koal
vor 6 Tagen

Da gib's nicht viel zu überlegen ! Auch raus aus dem Landtag und nie wieder rein !!!

 
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    Irene
    vor 6 Tagen

    Warum soll er gehen, er hat doch ein Direktmandat? Warum bleibt Nehammer, der doch abgewählt wurde?

     
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      wolf_C
      vor 6 Tagen

      ... von wem bitte wurde Nehammer abgewählt??? Man sieht an diesem Beispiel: Die Rechten haben ein merkwürdiges Rechtsverständnis, das schaut nit gut aus für den Rechtsstaat in der Festung; wird dann eher der Drüberfahrstaat und Verdummungsstaat, grad recht auch für Doskos und Dornauers

       
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    wolf_C
    vor 6 Tagen

    ... wieso? bei der FPÖ(oder gar den FRATELLI)wär er doch gut aufgehoben? ...

     
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      karlheinz
      vor 6 Tagen

      Vielleicht klingt statt abgewählt ABGESTRAFT besser. Bin aber kein Rechter und schon gar kein "dummer" Linker in Ihrem vermeintlichen Verdummungsstaat. Man soll auch die Meinungen Andersdenkender respektieren.

       
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      wolf_C
      vor 5 Tagen

      ... 'abgestraft' ist wahrlich richtig; und 'Meinung' ist ok, halt eine Meinung; wenn jedoch Argumente wie -kommunistische Tarnorganisation- -Fahndungsliste- -Volksverräter- - Einheitspartei- -EU Verräter- -mainstream Medien- -Eurokraten- -Kriegstreiber- -Kinder statt Inder- verwendet werden, die AfD und Identitäre als NGO bezeichnet werden, und es sich über Klimawandel lustig und Wissenschft lächerlich gemacht wird, ja dann gibt es dafür kein Verständnis, da handelt es sich nämlich um das Recht des Stärkeren, das Konstruieren von Feindbildern und Politik durch Vernichtung fernab vom Rechtsstaat

       
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      Maik Eva
      vor 5 Tagen

      Rechts ist schlecht und links ist gut - so einfach ist das. Unser lieber wolf_c kennt da keine Abstufungen - er ist halt noch ein bisschen guter, wahrscheinlich sogar der AllerGuteste 😉!

       
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      wolf_C
      vor 5 Tagen

      ... leider scheinen Sie keine Ahnung zu haben auf welchen Ritt Sie sich mit den Rechtsextremen einlassen, außer Sie sind f ü r dieses gewaltsame Drüberfahren ...

       
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LaraLektora
vor 7 Tagen

Eventueller Tipp zur Lektüre oder einen Filmabend: “No space of regret can make amends for one life's opportunity misused” ― Charles Dickens, A Christmas Carol

 
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    lia
    vor 7 Tagen

    was der durchschnittsmensch nicht versteht, interessiert ihn nicht. die intellektuellen werden immer scheitern, wenn sie ihre botschaft nicht verständlich rüberbringen.

     
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      LaraLektora
      vor 7 Tagen

      Ich würde hoffen, dass Dornauer so viel Englisch kann, so intelektuell ist das ja auch nicht. Oder meinen Sie sich? Das Zitat ist aus Eine Weihnachtsgeschichte von Dickens, ein super Film und Buch – DeepL oder Google kann sicher helfen.

       
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      Ist es so
      vor 6 Tagen

      "Kein Raum des Bedauerns kann die verpasste Chance eines Lebens wiedergutmachen."

      Georg, winke und geh einfach, das Vertrauen ist gebrochen und es wird nie mehr so sein, wie es zu Beginn wohl war.....sorry

       
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      A oschtirolerin
      vor 6 Tagen

      ?????

       
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      Village Pizza
      vor 6 Tagen

      Wenn derartige Binsenweisheiten schon "intellektuell" sind haben wir es wirklich weit gebracht.

       
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      LaraLektora
      vor 6 Tagen

      Ich war der Auffassung "Eine Weihnachtgeschichte“ von Dickens sei weitgehend bekannt. Um die Verwirrung zum Zitat vielleicht etwas aufzuklären, die Vorgeschichte dazu: Der Protagonist Ebenezer Scrooge, ein gieriger und machtbesessener Geschäftsmann, wird am Weihnachtsabend von Geistern besucht. Einer der Geister ist Marley, ein ehemaliger Geschäftspartner, der auf ewig verdammt ist in den Ketten zu wandern, die er sich duch seine Gier selbst geschmiedet hat. Im Laufe seines Besuchs bei Scrooge sagt er ihm oben genanntes Zitat. Im Endeffekt kann man es interpretieren wie man möchte! Eine davon könnte sein, dass jeder im Leben immer wieder die Möglichkeit hat den richtigen Weg einzuschlagen. Wenn das nicht passiert ist die Reue am Ende nutzlos..

      Schaut euch den Film an oder lest das Buch, es ist wirklich sehr interessant und immer noch von Belang.

       
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defregger
vor 7 Tagen

Vollblutpolitiker.....cool......politisch Vollsozialvorteilabsicherndsuchender passt m.E. besser.

 
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