Die scheidende Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) soll mit 2. Juli das Amt der Salzburger Landeshauptfrau übernehmen und damit Wilfried Haslauer nachfolgen. Das hat der Parteivorstand der Salzburger Volkspartei am Donnerstag beschlossen. Bereits mit 1. Februar soll die 43-Jährige geschäftsführende Parteivorsitzende werden. Lange Zeit galt Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll als „Kronprinz“ Haslauers. Er hat aber vor wenigen Tagen abgesagt.
Schnöll (36) hat nach der Wahl 2023 schon zentrale Agenden und Ressorts von Haslauer übernommen. Wie er am Donnerstag erklärte aber wegen der hohen Arbeitsbelastung und wegen seiner Familie davon Abstand genommen, Haslauer nachzufolgen. Schnöll hat einen kleinen Sohn und eine kleine Tochter, er wird aber weiter LH-Stellvertreter bleiben. Edtstadler hatte zuletzt bereits ihren Rückzug aus der Bundespolitik angekündigt, um – so zunächst die offizielle Sprachregelung – als Rechtsanwältin in Salzburg tätig zu sein.
Sie soll nun beim Landeskongress der ÖVP am 13. Juni offiziell zur Parteivorsitzenden gewählt werden. Dann wird sich Edtstadler einem Hearing im Landtag stellen. Salzburg hat mit 1. Jänner für ein halbes Jahr den Vorsitz in der Landeshauptleutekonferenz übernommen. Haslauer wird dies auch zu Ende führen und am 2. Juli offiziell zurücktreten. Am gleichen Tag soll Edtstadler im Landtag zur Landeshauptfrau gewählt werden.
Dazu braucht es eine Mehrheit – und damit wohl die Stimmen der FPÖ, dem Koalitionspartner der Volkspartei im Bundesland. Sollten die Freiheitlichen Edtstadler nicht wählen, würde das Neuwahlen bedeuten. Der FPÖ-Parteivorstand tagt am Sonntag. Edtstadler wäre nach Gabi Burgstaller (2004 bis 2013) die zweite Landeshauptfrau von Salzburg. Wie Haslauer betonte, habe man FPÖ-Chefin Marlene Svazek über den Schritt informiert.
Ausgesprochen distanziert hat sich die Salzburger FPÖ zum vom Regierungspartner ÖVP geplanten Wechsel an der Spitze des Landes geäußert: Die Absicht, Karoline Edtstadler zur Landeshauptfrau zu machen, sei kurzfristig und überraschend erfolgt und eine neue Situation, die ihre Partei über das Wochenende grundsätzlich bewerten wolle, sagte Landesparteiobfrau Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek in einer Aussendung.
„Die grundsätzlichen Rahmenbedingungen der Regierungszusammenarbeit sind zwischen Wilfried Haslauer und mir vereinbart. Hierbei war auch stets Grundlage, dass Landeshauptmann-Stellvertreter Schnöll der designierte Nachfolger sein soll. Die Salzburgerinnen und Salzburger haben sich Vertrauen in die Politik sowie politische Stabilität, Verlässlichkeit und Ehrlichkeit verdient. Das Vorhaben der ÖVP, jemanden zur Landeshauptfrau machen zu wollen, der sich der Wahl zum Salzburger Landtag noch nie gestellt hat, entspricht nicht voll und ganz diesen Voraussetzungen. Ich werde daher übers Wochenende die Parteigremien einberufen, um die neue Situation grundsätzlich zu bewerten, sowie über die weitere Vorgangsweise der Salzburger FPÖ zu beraten“, so Svazek.
Haslauer (68) selbst hat den Zeitpunkt der Übergabe bisher offengelassen und in Interviews betont, die volle Legislaturperiode bis 2028 arbeiten zu wollen. Klar war aber auch, dass er zu einem früheren Zeitpunkt übergeben wird. Einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin würde sonst der Amtsbonus fehlen, zumal in aktuellen Umfragen die beiden Regierungsparteien in Salzburg, ÖVP und FPÖ, gleichauf liegen und FPÖ-Chefin Marlene Svazek durchaus zugetraut wird, 2028 die Nummer 1 im Land zu werden.
In der Salzburger ÖVP läuft seit dem Vorjahr ein Prozess, der zu einer Neuaufstellung der Partei bis Sommer 2025 führen soll. Haslauer ist seit 2013 Landeshauptmann von Salzburg, er wäre demnächst zwölf Jahre im Amt – genauso lange wie sein gleichnamiger Vater (1977 bis 1989). Zu hören ist, dass ihm das durchaus wichtig sein soll.
17 Postings
Amateure, das sind Österreichs Politiker!
Die wenigsten haben wirklich was drauf.....Rhetorikkurse haben anscheinend alle und haufenweise besucht. Da "Hr. Kurz" hat auch steif und fest behauptet er habe einen Studienabschluss. Hr. Wolf hat nachgehackt und Hr. Kurz zugeben musste, er habe nur daran teilgenommen. Great!
Weder Schnöll noch Edtstadler wurden zusammen mit Haslauer gewählt, der jetzt nach verschiedenen Überlegungen seinen Nachfolgentscheidung getroffen hat. Na und , wo ist da die Täuschung. Die Wählerentscheidung steht erst an.
@BB: Na, warum wohl macht er das nicht nach Ablauf seiner Periode, er ist ja in den Ring gestiegen, um das Land Salzburg eine weitere Periode zu regieren. Zumindest nach seinen Versprechungen. Dass sich die scheidende Verfassungsministerin Karoline Edtstadler nach der geschlagenen NR-Wahl wieder nach Hause begab, war vorhersehbar, ihre Absicht in die Privatwirtschaft zu wechseln auch.
Nun gut, ganz Unrecht haben Sie nicht. Edtstadler durch einen fliegenden Wechsel mit einem gewissen Landeshautmannbonus auszustatten, um bei der nächsten Wahl politisch Schlimmeres zu verhindern, erscheint mir nicht so unredlich. Übrigens bin ich kein übertriebener Fan von Edtstadler. Eine saubere Lösung des Weisungsrechtes bei der Staatsanwaltschaft hintertrieben zu haben, um hier weiter den Einfluss der Parlamentsparteien zu sichern, stößt mir jetzt noch sauer auf.
Zwei "Alfatiere" an der Spitze, das wird spannend! Eine ist noch dazu eine passionierte Jägerin!
Der übliche Trick, trotz Wahlversperechung des Herrn Haslauers die Periode durchzumachen, dann bei der Halbzeit zurückzutreten um den Wunschkandidate der Partei ohne Volkswillen zu positionieren. Karoline Edtstadler zieht dann mit dem "Landeshauptfraubonus in die nächste Wahl - und wahrscheinlich auch gewinnen, so das Kalkül.
Ein längst abgekartetes Spiel der Parteipolitik dem eine Volksverblendung vorausgegangen ist. Bei einer Handlung, jemanden etwas nicht wahrheitsgemäßes glauben zu lassen spricht man von Täuschung. Für ein Denkmal im Lande werden solche Schachzüge hoffentlich nicht reichen.
Dem Herrn Wilfried Haslauer. senjor wurde diese Ehre noch zuteil - er war ja auch ein Ehrenmann des Landes!
Edtstadler kann mit ihrer scharfen Intelligenz, mit ihrer Thoughness und mit ihrem leidenschaftlichen Bekenntnis zur europäischen Idee der FPÖ am besten paroli bieten. Diese zeigt sich auch schon leicht irritiert.
was ist plötzlich los im land. sind schon alle verrückt geworden.
Macht sie das neben der angekündigten Anwaltskanzlei? Schnöll hat scheinbar zu wenig Zeit und möchte sich mehr um Kinder kümmern. Er hat als Vize bisher nur 1 mal im Monat Zeit gehabt Kinder in Kindergarten zu bringen. Schnöll bleibt aber Vize und hat damit doch keine Zeit für Kinder. Man legt sich Ausreden zurecht um Wähler zu täuschen. Die ÖVP versteht es immer noch nicht, dass das der FPÖ Stimmen bringt. Die kann das genüsslich ausschlachten.
.... typisch VP! Wie a Fahnderl im Wind!
Edtstadler: ich gehe in die Privatwirtschaft - Anwaltskanzlei Edtstadler: Jetzt werde ich LH-Frau
war eh klor, daß ma de nit sou schnelle lous wernd.....
Bist plötzlich ein Salzburger?
na, bin a Karntna Bua
egal wem "DemLandTirodieTreue"schwört, leider ist er/sie zu keiner ernsthaften Diskussion fähig, dieser Eindruck wird zumindest mir hinterlassen, nach den beiden Antworten, sofern man sie als solche bezeichnen kann! Schade...
Wieso, sind sie Salzburger?
nee, ne noorddeutsche piefke...
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