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So will die Regierung bei den Pensionen sparen

Das Antrittsalter für die „Korridorpension“ wird erhöht und die Teilpension kommt.

Im Pensionssystem soll es ab kommendem Jahr einige Änderungen geben. Am Freitag gehen erste Neuerungen in Begutachtung - nämlich bei der Korridorpension sowie der Aliquotierung der ersten Pensionsanpassung. Auch an einer Teilpension und einem Nachhaltigkeitsmechanismus wird gearbeitet. Den Fahrplan präsentiert haben die Klubobmänner von ÖVP und NEOS ohne die Sozialdemokraten. Das deute aber nicht auf einen Zwiespalt in der Regierung hin, betonten alle drei Parteien.

NEOS-Klubobmann Yannick Shetty sprach vor Journalistinnen und Journalisten von der „größten Pensionsreform seit 20 Jahren“. Die sei notwendig, damit das Pensionssystem funktionstüchtig bleibe, meinte auch ÖVP-Klubobmann August Wöginger. Die Menschen sollen länger im Erwerbsleben gehalten werden.

Aktuell gebe es 2,5 Millionen Pensionistinnen und Pensionisten, 2045 sollen es ungefähr 3,25 Millionen sein. Mit dem Umlageverfahren - der Finanzierung der Pensionen durch die Beiträge der Arbeitenden - würde man zudem nicht mehr auskommen und jedes Jahr 30 Milliarden Euro zuschießen müssen, so Shetty. Spielräume für Zukunftsthemen wie Bildung würden dadurch wegfallen.

ÖVP-Klubobmann August Wöginger und NEOS-Klubobmann Yannick Shetty präsentierten Grundzüge einer Pensionsreform. Der Regierungspartner SPÖ saß beim Pressegespräch diesmal nicht am Tisch. Foto: APA/Fohringer

Ab 1. Jänner 2026 werden das frühestmögliche Antrittsalter für die Korridorpension schrittweise von 62 auf 63 Jahre und die notwendigen Versicherungsjahre von 40 auf 42 angehoben. In Quartalsschritten sollen die Werte so lange um zwei Monate steigen, bis das Ziel erreicht ist. Ab 2029 sollen die Einsparungen dadurch eine Milliarde Euro im Jahr betragen.

Zwar noch nicht in Begutachtung geschickt, aber im Juli im Nationalrat beschlossen und ebenfalls Anfang 2026 ermöglicht werden soll die Teilpension. Hat man Ansprüche auf eine Frühpensionsart, erhalte man die Möglichkeit, sich beispielsweise 50 Prozent der Pension zu nehmen und zu 50 Prozent weiterzuarbeiten, erklärte Wöginger. „Insgesamt soll das 100 Prozent ergeben.“

Die Teilpension sei eine „Win-Win-Situation“ sowohl für die Menschen als auch das Steuer- und Pensionssystem, meinte der ÖVP-Klubobmann. Ein 63-jähriger Mann, der 4.000 Euro brutto verdient und die Teilpension wählt, würde - ausgehend von einer Arbeitszeitreduktion um die Hälfte - rund 350 Euro mehr verdienen als in der Korridorpension. Auch die Pension ab dem gesetzlichen Antrittsalter von 65 Jahren würde schließlich höher sein.

Die Aliquotierung - die Anpassung der Pensionen im ersten Jahr - soll ab 2026 unabhängig vom Antrittsmonat 50 Prozent betragen. Schon mit 1. Juni soll außerdem die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge für Pensionistinnen und Pensionisten von 5,1 auf 6 Prozent in Kraft treten. Auch aus dem Sozialministerium hieß es gegenüber der APA, man sei sich bewusst, dass es Einsparungen brauche. Eine Sprecherin verwies auf Abfederungen für Härtefälle - etwa das Einfrieren der Rezeptgebühr 2026.

3 Postings

oha
vor 9 Stunden

Es wird vermutlich wieder soviel gespart, wie bei der Patientenmilliarde der ögk Reform.

 
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austrojerk
vor 14 Stunden

Es ist schon interessant, dass immer solche Leute über die Pensionen reden, denen man ein Arbeitsleben nicht ansehen kann.

Gegen die Work-Life-Balance unserer Influencergeneration wird aber nichts unternommen. Die arbeiten alle von heute auf morgen und den Rest wird schon der Staat zahlen.

Aber bei der letzten arbeitenden Generation kann man es sich ja holen.

Hier passt folgendes Zitat: “Hard times create strong men. Strong men create good times. Good times create weak men. And, weak men create hard times.” G. Michael Hopf, Those Who Remain

 
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    chiller336
    vor 3 Stunden

    schön geschrieben, danke. wäre noch interessant zu erfahren ob die bestimmer über die zukünftige pension diese sparpläne auch für sich in erwägung ziehen. ich schätze mal eher nicht, für diese ideen gibts vermutlich goodies wie eine herabsetzung des pensionsalters für besondere leistungen ...

     
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