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Heinz Innerhofer setzt sich in poetischen Fotoarbeiten mit den Themen Tod und Trauer auseinander. Foto: Innerhofer

Heinz Innerhofer setzt sich in poetischen Fotoarbeiten mit den Themen Tod und Trauer auseinander. Foto: Innerhofer

Eine Zeit- und Seelenreise vom Gestern ins Heute

Die Kunstwerkstatt zeigt „Übergänge“ von Heinz Innerhofer und Markus Moling. Vernissage am 9. Mai, 19.00 Uhr.

Eine faszinierende Gegenüberstellung der Werke von Heinz Innerhofer und Markus Moling präsentiert die Kunstwerkstatt Lienz ab kommendem Montag, 12. Mai. Die Vernissage für die nur kurz – bis 29. Mai – zu sehende Schau ist am Freitag, 9. Mai, um 19.00 Uhr.

Die Bilder von Heinz Innerhofer aus Sand in Taufers erzählen eine einzigartige Geschichte, die tief in der Tradition verwurzelt ist. Sie zeigen Menschen, die mit Stolz die alten Kleider ihrer Eltern und Großeltern tragen – zeitlose Stücke, die nicht nur die individuelle Identität, sondern auch das kulturelle Erbe bewahren. Diese Kleidung ist mehr als nur Stoff; sie ist ein Symbol der Verbundenheit mit der Vergangenheit, der Familientradition und den Erinnerungen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. 

Menschen, die mit Stolz die alten Kleider ihrer Eltern und Großeltern tragen – Heinz Innerhofer zeigt dazu eine Fotoserie in der Kunstwerkstatt. Foto: Innerhofer

Der Maler Markus Moling lebt wie Innerhofer in Sand in Taufers. Er zeigt in seiner Serie „Wurzel und Erinnerung“ gemalte Gesichter, die auf Ahnenfotos basieren. Sie nähern sich den Fragen der Herkunft und schaffen eine Brücke von der historischen Vergangenheit zur Gegenwart. Die Bilder sind zu Materie gewordene Erinnerungen, die weiterhin Emotionen wecken.

Im zweiten Raum tauchen beide Künstler in die seelischen Tiefen der menschlichen Existenz ein. Moling bleibt bei seinen Porträts, die verschiedene Charaktere darstellen. Die Physiognomien wirken jedoch verschleiert, da es weniger um Identität als um das fragile Sein geht. Seine Mischtechnik, bei der er Schichten von Malmaterialien aufträgt, wieder abkratzt und neu aufbaut, ist ein handwerklicher Suchprozess, der von Bild zu Bild führt.

In der Serie „Wurzel und Erinnerung“ zeigt Markus Moling gemalte Gesichter, die auf Ahnenfotos basieren. Foto: Moling
Die Physiognomien wirken jedoch verschleiert, da es weniger um Identität als um das fragile Sein geht. Foto: Moling

Innerhofer setzt sich in poetischen Fotoarbeiten mit den Themen Tod und Trauer auseinander. Wie in einem Tanz bewegen und verhüllen sich Körper in weißen Leintüchern. Trauer und Lebensbejahung treten in eine elegante Beziehung. Die auf Spiegel-Dibond gedruckten Fotos ermöglichen es den Betrachtern, sich selbst zu spiegeln und in diesen seelischen Raum einzutauchen.

Die Ausstellung ist eine Zeit- und Seelenreise von der Vergangenheit ins Heute, vom melancholischen Rückblick zur Reflexion der eigenen Existenz. Beide Künstler setzen ähnliche Ansichten durch unterschiedliche Medien und Kunstsprachen um. Die Gegenüberstellung ihrer Werke lädt die Betrachter ein, sich auf diese Gedankenreise zu begeben.


Vernissage: Freitag, 9. Mai um 19:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 12. bis 29. Mai
Öffnungszeiten: Mo - Fr von 10:00 - 12:00 Uhr und 13.30 - 17:00 Uhr

Rudolf Ingruber ist Kunsthistoriker und Leiter der Lienzer Kunstwerkstatt. Für dolomitenstadt.at verfasst er pointierte „Randnotizen“, präsentiert „Meisterwerke“, porträtiert zeitgenössische Kunstschaffende und kuratiert unsere Online-Kunstsammlung.

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