2022 wurde die gebürtige Deutsche Mirjam Reith auf eine Stellenanzeige des Regionalmanagements Osttirol aufmerksam. Seitdem ist sie die treibende Kraft für die Verbesserung der Gleichstellung von Frauen im Bezirk. Auf Basis von eigenen Erfahrungen und Gesprächen mit ihrem Umfeld finden diverse Projekte, Kampagnen, Workshops und Themenabende unter ihrer Leitung statt, die die Sensibilisierung der Osttiroler:innen für gleichstellungsrelevante Themen sowie für die Vernetzung von Frauen fördern.
In den vergangenen drei Jahren arbeitete Mirjam insbesondere am Ausbau von flächendeckender, flexibler und qualitätvoller Kinderbetreuung. Das erfolgreiche Projekt ist die Kooperation zwischen Gemeinden und Unternehmen im Hort Tessenberg. In der ehemaligen Volksschule werden Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren ganzjährig nachmittags betreut. Ein Highlight der Initiative ist das Kindertaxi, ein Abholdienst von den umliegenden Kindergärten und Schulen.
Ein zweites umfangreiches Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem BORG Lienz. Rund um den Begriff „Chancengleichheit“ entwarfen Schüler:innen eigene Plakate. Im September letzten Jahres waren ihre Werke auf dem Hauptplatz in Lienz ausgestellt und anschließend als Plakate in der Stadt, als Werbespot im Kino und sogar mit einem Bild im Adventkalender an der Liebburg präsent. Jetzt gibt es die Plakate in Form von Infokarten, die von Schulen in diversen Unterrichtsfächern eingesetzt werden können.
Viel wurde auf die Beine gestellt, doch Mirjam Reith hat noch viel mehr Ideen für die nächsten Jahre. Ein neues dreijähriges Leader-Projekt mit dem Titel „Chancen=Osttirol“ ist bereits aufgesetzt. Bis 2027 liegt das Augenmerk auf der Verankerung von Gleichstellung in allen Lebensbereichen, dem Abbau von Geschlechterrollen und Diskriminierung, der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der wirtschaftlichen Stärkung von Frauen. Zur Umsetzung sind weitere Sensibilisierungsmaßnahmen, familienfreundliche Initiativen und Weiterbildungsprogramme für Frauen geplant.
Was Mirjam Reith an ihrem Beruf schätzt? „Kreativ sein, das taugt mir!“ Im Videointerview spricht die Gleichstellungskoordinatorin aber nicht nur über ihre beruflichen Pläne, sondern auch darüber, was sie persönlich antreibt – viele Frauen werden sich in den Erzählungen der RMO-Expertin wiedererkennen. Außerdem verrät die zweifache Mutter, wie sie ihr eigenes Familienleben gestaltet und dabei bewusst darauf achtet, ihrer Tochter und ihrem Sohn keine veralteten Rollenbilder zu vermitteln.
Gegen Ende des Gesprächs dreht Mirjam den Spieß um und stellt ihrerseits eine Frage an die Dolomitenstadt-Moderatorinnen: „Wie seht denn ihr als junge Frauen vor Ort die Chancengleichheit?“ Hört euch die Antworten an!
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