Es dauert, bis der Schlussapplaus langsam beginnt. Das Publikum braucht noch Zeit, um die letzten Bilder von „Anna und die Partisanen“ zu verarbeiten.
Die Stille im Kultursaal Dölsach wirkt gleichzeitig wie eine Gedenkminute an die Dölsacher Widerstandskämpferin Maria Peskoller, die Hauptfigur des Stückes, deren Tochter, Enkeltochter und Urenkeltochter in der ersten Reihe sitzen und deren Neffen und Nichten im Saal augenscheinlich genauso berührt sind, wie die Schauspieler:innen und Zuseher:innen. Viele haben Tränen in den Augen.
Selten endet eine Theaterpremiere in so viel Emotionalität. Selten geht eine Geschichte so nahe. Der Applaus setzt ein, als alle Bühnenmitglieder mit weißen Rosen auf der Bühne stehen. Jede einzelne davon wird vom Autor und Regisseur des Stückes, Ekkehard Schönwiese, an Helga Emperger, Tochter von Maria Peskoller, überreicht.
Helga Emperger ist heute 97 Jahre alt. In dem Stück sieht sie sich selbst als 16-jähriges Mädchen, das mit ihrer Schwester und ihrer Mutter inhaftiert wird und sich in der Haft für immer von ihrer Mutter verabschieden muss. Als der Applaus etwas abklingt, dreht sie sich zum Publikum um und bedankt sich dafür, dass „Sie alle heute gekommen sind, um meiner Mutter Ehre zu erweisen. Meine Mutter hat für Österreich ihr Leben gelassen.“
Das Wort, das beim Verlassen des Saales am öftesten zu hören ist, ist „unbeschreiblich“. Auch wenn Vielen die Worte fehlen, um diese Theaterpremiere zu beschreiben, so haben wir doch ein paar Reaktionen davon einfangen dürfen. Doch hören Sie selbst:
5 Postings
Johann Wolfgang von Goethe ist 83 Jahre alt geworden. Er hat etwa 20 Theaterstücke geschrieben.
Ekkehard Schönwiese ist zwei Jahre jünger und hat etwa 70 Theaterstücke geschrieben.
Potztausend!
„Nie wieder Krieg muss gelebter Auftrag bleiben.“ …….. so die Politiker…. Ein schöner Satz und dennoch bleibt die Frage, sind es nur lose Worthülsen oder ist dies eine wahrhaftige Aussage der Regierenden? Wenn man zu unseren Nachbarn nach Deutschland Blick oder einige Aussagen von Politikern wahrnimmt, dann ist eigentlich das Gegenteil der Fall, überall Kriegstreiber. Auch wenn sich Österreich nicht eindeutig zur Neutralität bekennt ist das auch nichts anderes …… ausser leere Worthülsen.
"Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat." Erich Kästner! Wir haben jetzt dann bald 2028 und die Welt rückt nach rechts. Ob das was zu bedeuten hat?
Nie wieder beginnt jetzt!
was die Thaterwerkstatt in diesem wahren Stück schauspielerisch leistet, ist fast unglaublich. Wenn man hautnah mitbekommt, was damals passiert ist, so ist es für mich in keinster Weise nachvollziehbar, warum heutzutage so viele Menschen sich den rechtsradikalen Parteien zuwenden - das erschreckt mich tatsächlich sehr. Ja glauben denn diese Menschen, dass es ihnen in so einem "Regime" besser geht? Dort gibt es keine freie Meinungsäußerung, für niemanden! Menschen sind dann, wie in einer Szene des Stückes eindrucksvoll dargestellt wird, ein Stück Dreck, das es zu beseitigen gilt. Rechtsradikal bedeutet totale Macht über andere und das stehts keinem von uns zu! Fazit: Sehr empfehlenswert und ein riesen danke und ein riesen Applaus an die Theaterwerkstatt Dölsach.
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren