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MCI-Studiengangsleiter Phillip Kronthaler demonstriert „Mechatronik zum Anfassen“. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

MCI-Studiengangsleiter Phillip Kronthaler demonstriert „Mechatronik zum Anfassen“. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Technik in allen Facetten – down by the Riverside

Am Campus an der Isel präsentierte die Osttiroler Tech-Community innovative Schülerprojekte und einen neuen Verein. 

Wo in der technikorientierten Ausbildung in Osttirol die Musik spielt, stellte zum Auftakt einer Leistungsschau der HTL in Lienz deren vierköpfiges Bläserensemble klar: „Down by the Riverside“. Seit dem Einstieg des MCI in den Bildungscampus an der Isel entwickelt sich der architektonisch spannende Pfahlbau immer mehr zum Nukleus der starken Tech-Community im Bezirk, zu der neben HTL, Berufsschule und Fachhochschule vor allem eine ganze Reihe vorwiegend industriell geprägter Unternehmen zählt, angeführt von Liebherr, Hella, Durst, Loacker und iDM. 

Mechatronik war zwar auch vor dem Engagement des MCI jahrelang ein Thema am Standort, aber der frische Wind, den der neue Standortleiter Hansjörg Jaufenthaler gemeinsam mit engagierten Studiengangsleitern und den benachbarten Schulen an den Ort bringt, ist nachhaltig spürbar und seit Freitag, 23. Mai, um eine Facette reicher. 

An diesem Tag wurden auf zwei Etagen des Gebäudes technische hochkarätige Projekte der HTL-Abschlussklassen präsentiert, viele davon in Kooperation mit Unternehmen aus der Region im Rahmen von Praktika umgesetzt. HTL-Direktor Alexander Kröll freute sich über den großen Andrang von Fachpublikum und Wirtschaftsvertretern zu dieser Leistungsschau, die das Potenzial, aber auch das Engagement der Schule beeindruckend in den Fokus rückte. Neben Technik in allen Facetten – ausgestellt und hochkarätig vorgetragen in zwei Fachreferaten – gab es auch eine nicht unspannende organisatorische Neuigkeit. 

Hella-Geschäftsführer Andreas Kraler trat an das Rednerpult und stellte einen neuen Verein „Campus Isel“ vor, gegründet von den oben genannten Industriebetrieben und weiteren Unternehmen, darunter Mikado und Frey. „Wir sitzen hier direkt an der Isel, deren Namen man auch als Akronym lesen könnte. Ein Vereinsmitglied hatte diese Idee. Die Buchstaben stehen für Innovation, Science, Education und Lienz“, erklärte Kraler, der den neuen Verein, in dem auch die Schulen und das MCI vertreten sind, als Mittel zur Unterstützung und Vernetzung sieht. 

Hella-Boss Andreas Kraler buchstabiert Isel: „Innovation, Science, Education, Lienz“. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Förderbeiträge der Vereinsmitglieder sollen bei der Finanzierung von Aktivitäten aber auch bei der Anschaffung von Technik für die Schulen helfen. Kraler wünscht sich ein Anwachsen der Mitgliederzahl und das Engagement weiterer Firmen aber auch öffentlicher Einrichtungen, „damit ein Netzwerk entsteht und wächst, dass wir dann wesentlich unterstützen können.“

Auch Marketing für den Ausbildungsstandort haben die Gründer des Vereins im Auge, speziell über die Grenzen des Bezirkes hinaus „nach Südtirol, Kärnten und auch Salzburg“, unterstrich Kraler und betonte, dass erste Initiativen und Projekte schon jetzt im frisch konstituierten Vereinsvorstand diskutiert würden. 

Den Benefit für die Initiatoren wurde in Gesprächen nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung schnell klar. Grundtenor: Die demografische Entwicklung im Bezirk wird den Arbeitskräftemangel für die Betriebe trotz aktuell schwacher Konjunktur in Zukunft noch verstärken. Einziger echter Ausweg ist Zuzug. Und exzellente Bildungseinrichtungen sind ein guter Magnet, um talentierte und ambitionierte Menschen nach Osttirol zu locken.

Um wen speziell die technikorientierten Firmen, FHs und Schulen besonders werben müssen, das war bei „Technik live 2025“ auf einen Blick unübersehbar: Mehr als 90 Prozent aller jungen Menschen, die sich rund um technische Geräte und Projekte scharten, waren Burschen. Technik ist in Osttirol also noch immer männlich.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

irina
vor 10 Stunden

Fachhochschule?

 
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