Nach dem erfolgreichen Abschluss des Hochwasserschutzes an der Drau in Sillian schreiten die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt des 14 Millionen schweren Projekts zügig voran: Die Wildholz- und Geschiebesperre am Villgratenbach in Heinfels ist inzwischen zur Hälfte errichtet. Das wasserbauliche Großprojekt schützt künftig rund 32 Hektar Bauland sowie 128 Wohn- und Betriebsgebäude vor einem hundertjährlichen Hochwasserereignis.
In einer Zeit, in der Wetterextreme zunehmen und die Auswirkungen des Klimawandels spürbarer denn je sind, ist der Ausbau des Schutzes von Hochwasserereignissen essenziell: „Wenn man heute durch das Villgratental fährt, sieht man mit eigenen Augen, wie konsequent hier in die Sicherheit der Bevölkerung investiert wird“, betont Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler und erklärt weiter: „Gerade in einer Region wie Osttirol, wo Naturgefahren aufgrund der Topografie allgegenwärtig sind, ist der Schutz vor Hochwasser eine Daueraufgabe. Umso wichtiger ist es, dass dieses Projekt so gut vorankommt. Ich danke allen Beteiligten vor Ort für ihren engagierten Einsatz.“

Seit dem offiziellen Spatenstich im vergangenen Herbst wurden bereits umfangreiche Erdarbeiten und Maßnahmen zur Grundwasserabsicherung abgeschlossen. Als Nächstes am Plan: Die seitlichen Flügel der Sperre werden betoniert, das Bachbett im Bereich der Baustelle wird neu ausgeformt und umfangreiche Ufersicherungen werden errichtet. „Die Sperre wird so gebaut, dass sie nicht nur große Mengen an Geschiebe auffangen kann, sondern bei Hochwasser auch Verklausungen durch Wildholz verhindert“, erklärt Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft.
Zeitgleich werden wichtige Versorgungseinrichtungen in das Villgratental neu verlegt: darunter Stromleitungen, Glasfaser und ein neuer Hauptkanal des Abwasserverbands. Parallel dazu wird die Landesstraße, die den Bereich quert, um bis zu sechs Meter angehoben und neu trassiert. Umfahrungen, Entwässerungen und ganze 40.000 Kubikmeter Schüttmaterial – die Vorbereitungen für ein neues Straßenniveau sind voll im Gange. „Trotz beengten Verhältnissen und unmittelbarer Nähe zur Landesstraße liegen wir im vorgesehenen Zeitplan, was auch dem großen Einsatz aller Beteiligten zu verdanken ist“, sagt Johannes Nemmert, Leiter des Baubezirksamts Lienz.


Im Frühjahr 2026 folgt die Errichtung des letzten Flügels der Sperre – damit wird das Herzstück des Hochwasserschutzprojektes abgeschlossen. Danach erfolgen die finalen Arbeiten an der Landesstraße sowie Rekultivierungs- und Bepflanzungsarbeiten am Baugelände.
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