Race Across America: Das Team entscheidet

Kurt Matzler ist Strategiemanagement-Professor am MCI und hat damit wohl den perfekten beruflichen Hintergrund für ein Radrennen, dessen Etappen bis ins kleinste Detail geplant werden müssen, um überhaupt irgendeine Chance zu haben, gesund und heil ans Ziel zu gelangen. Das heißt alle notwendigen Informationen, von den Kilometern und Höhenmetern der jeweiligen Etappe bis zu den Essens- und Schlafpausen in den gebuchten Hotels und den Einsätzen der jeweiligen Teammitglieder sind genauestens in Excel-Tabellen festgehalten. Das Team spielt hier eine absolut entscheidende Rolle und Kurt Matzler setzt auch hier auf Perfektion. 

Es verwundert also kaum, dass sein Team, das Rotary RAAM`s Polio, 2019 den „Best Crew“-Award erhielt. Dieser Preis würdigt nicht nur die höchsten Spendenergebnisse eines Teams, sondern zollt auch besonderen Respekt für die gesamten Crew-Leistungen, d.h. ihr organisatorisches Geschick, ihre spontanen Problemlösungen und Flexibilität auf der Strecke und ihre hervorragende Betreuung des Fahrers oder der Fahrerin während des Rennens.

Maßgeblich beteiligt an dieser Auszeichnung von 2019 waren auch einige Osttiroler:innen. Im Vierer-Team mit Kurt Matzler und Bob McKenzie radelten Markus Mair und Ruth Brandstätter und im Betreuungsteam waren Irene Mair, Michael Istenich und Hannes Meissl.

Ruth Brandstätter ist auch dieses Jahr wieder dabei - und zwar wie schon in den Jahren 2017, 2018 und 2022 im Betreuungsteam. Sie ist sozusagen ein RAAM-Allroundtalent und als leidenschaftliche Rennradfahrerin, Pharmazeutin, erfahrene Problemlöserin und mentale Stütze eine der Säulen in dem diesjährigen neunköpfigen Begleitteam, zu dem ein Crew-Leiter, ein Teamarzt, eine Physiotherapeutin, die Fahrer der drei Begleitfahrzeuge und das restliche Support-Team gehören. Alle zusammen sorgen für die gesamte Logistik, den Transport, die Pannenhilfe, Gesundheitsüberwachung, Ernährung, Getränkeversorgung, Motivation, Kommunikation und Sponsoring vor, während und nach dem Rennen.

Es gibt nämlich kein Race Across America ohne Probleme. Sie sind auch bei bester Vorbereitung vorprogrammiert. Und für die notwendigen Lösungen für diese Probleme braucht es nicht nur Nerven aus Stahl, sondern auch Durchhaltevermögen - und das schon gleich am Anfang.

Eine kleine Nachricht von Ruth Brandstätter drei Tage vor dem Start des Rennens bringt das bestens auf den Punkt: „Flug von einem Teil der Crew ausgefallen und auf nächsten umgebucht, Airbnb für die gesamte Crew in Oceanside plötzlich nicht mehr verfügbar, Rolle mit Sticker für Autos am Flughafen zurückgeblieben, Ersatzauto nicht brauchbar. Welcome to RAAM 2025.“

In einer Dolomitenstadt-Miniserie begleiten wir Kurt Matzler und sein Team „Rotary RAAM`s Polio“ auf einem Radmarathon über vier Zeitzonen, 5.000 Kilometer und 50.000 Höhenmeter von Oceanside in Kalifornien bis Atlantic City in New Jersey. Wirtschaftsprofessor Matzler hat das Rennen bereits viermal bestritten und dabei 4 Millionen Dollar für den Kampf gegen Kinderlähmung gesammelt.