Es wird dekoriert, gebastelt und vor allem Luftballone aufgeblasen – um genau zu sein 4.000 Stück. Am kommenden Wochenende wird die Tennishalle, wie jedes Jahr, in eine Balllocation verwandelt. Drei Schulen – die HLW, HTL und ALW - arbeiten auf Hochtouren, damit die Halle am Samstag, 14. Juni, um 19.30 Uhr nicht mehr wiederzuerkennen ist. Gefeiert wird unter dem Motto „Road Trip – 5 Jahre neben der Spur“.

Doch was steckt hinter dem Motto? In ihrer Story wird die wertvolle Kamera der Schüler:innen gestohlen – nicht wegen ihres materiellen Werts, sondern weil sie all ihre Erinnerungen seit Schulbeginn dokumentiert. Um diese Erinnerungen zurückzuholen, machen sich die Maturant:innen auf eine symbolische Reise durch verschiedene Städte – ein „Road Trip“ durch ihre gemeinsame Schulzeit. Das Ballkomitee hat diesen Titel nicht zufällig gewählt. In einem kreativen Prozess sammelten die Mitglieder Ideen, machten eine Umfrage zur engeren Auswahl und entschieden sich schließlich gemeinsam für das Motto. Der Weg dahin war genauso vielfältig wie die Gruppe selbst.
Neun Schülerinnen und Schüler bilden das Herzstück der Organisation. Vier kommen von der HLW, drei von der HTL und eine Schülerin, Chiara Brini, von der Privatschule der Dominikanerinnen (ALW) – sie ist Obmann-Stellvertreterin, Schriftführerin und unter anderem für die Getränke zuständig. Erst vor 2 Monaten übernahm Irina Bucher von der HLW einen Posten im Ballkomitee, da die Vorgängerin die Schule wechselte – mittlerweile eine unverzichtbare Allrounderin.
Weitere Mitglieder des Komitees sind:
Leo Tschojer (HTL): Obmann des Vereins, zuständig für Technik, rechtliche Fragen und den Ablauf des Abends.
Elena Ram (HLW): Dekoration – von Ballons bis zur thematischen Gestaltung.
Paulina Fleißner (HTL): Sponsoring und Social Media.
Nico Pratljacic (HTL): Mitternachtseinlage.
Leonie Lassnig (HLW): Catering und Personalplanung.
Vanessa Mötzl (HLW): Kassiererin, verantwortlich für die Finanzen.
Die ersten Schritte machten die Schüler:innen bereits Ende September, als sie das Komitee gründeten. Im Gegensatz zu früheren Jahrgängen, die über bestehende Schulvereine organisiert waren, wurde heuer ein komplett neuer Verein – nur von Schüler:innen – ins Leben gerufen. Eine Herausforderung: „Wir hatten keine Mappe oder Vorlage. Viel lief über den Austausch mit früheren Ballkomitees“, erzählt Elena Ram.
Die größte Unsicherheit zu Beginn? Die Location. Zwischenzeitlich stand sogar im Raum, dass die Tennishalle nicht zur Verfügung steht. „Die RGO oder das Tauerncenter waren kurz ein Thema. Als wir dann die Zusage für die Tennishalle bekamen, haben wir einen Freudensprung gemacht.“
Organisatorisch galt es, viele Hürden zu überwinden: rechtliche Vorgaben, bürokratische Prozesse mit der Stadt oder die Personalplanung. „Anfangs wollten alle helfen, zum Schluss war’s schwer, genug Leute zu finden“, meint Leonie Lassnig. Auch die Finanzen sind komplett in der Schülerhand – ohne erwachsene Kontrolle. Ein wenig Unterstützung kam aber auch aus dem Lehrkörper: Einige Lehrpersonen stellten freiwillig Unterrichtsstunden zur Verfügung, damit geplant werden konnte.
Die Arbeit teilt sich auf alle Schulen auf: Das Klösterle steuerte viele Zeichnungen bei, aber auch an der HLW wurde viel im Zeichenunterricht und auch privat gebastelt, die HTL kümmert sich hauptsächlich um das Technische – ein echtes Dream-Team. Trotz mancher Diskussionen funktioniert die Zusammenarbeit gut – und es sind sogar neue Freundschaften entstanden.
Neben der von Natalie Reinisch choreografierten Mitternachtseinlage, die eine unterhaltsame und spannende Umsetzung des Roadtrip-Mottos verspricht, dürfen sich Gäste auf eine Tombola mit rund 300 Preisen freuen – und auf einen eigens kreierten Shot: „Highway to Hell“, ein Mix aus Maracuja, Limette, Tequila und einer ordentlichen Portion Chili. „Als wir ihn probierten, war der Chili zu lange drin – er war höllisch scharf. So kam der Name zustande“, lacht Elena Ram. Während in der Disco „DJ GBK” einen Hit nach dem anderen spielen wird, sorgt das „Oberkärntner Quintett“ für Stimmung im Ballsaal.
Drei Schulen, neun engagierte Organisator:innen, 105 Maturant:innen – sie alle arbeiten auf das große Finale ihrer Schulzeit hin. Und wenn sich am Samstagabend die Türen der Tennishalle öffnen, beginnt ein Ballabend, der viele Erinnerungen schaffen – und vielleicht sogar ein paar wiederbringen wird.
Fast jedes Kleid glitzert, aber das eigentliche Strahlen kommt von den Maturantinnen selbst. Wir haben sie gefragt, woher ihr Ballkleid stammt – und wie es aussieht:
Dieser Artikel wurde um 16.08 Uhr aktualisiert.
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