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Unterwegs im „Lesachtal“ der Rocky Mountains

Kurt Matzler kämpft mit Extremen und findet doch Zeit, uns ein geflügeltes Wort zu erklären.

Von Utah nach Colorado, von 40 Grad plus bis 1 Grad minus und der höchste Anstieg des ganzen Rennens, der Wolf Creek Pass auf 3.300 m Seehöhe. Die Extreme lassen nicht nach, die Rocky Mountains fordern. Halsschmerzen sind dabei noch das kleinste Problem. 

Auch der Wunsch nach einem heißen Getränk in dieser kalten Nacht in den Bergen kann für Kurt Matzler erfüllt werden, indem das Team kurzerhand die Heizung im Auto auf Höchststufe dreht, um die Plastikflaschen mit Wasser davor zu wärmen und daraus tatsächlich Tee und warme Getränke zu machen. Es läuft. Und die Motivation ist noch ungebrochen. Und wiederum dank des Teams, das sich immer wieder Überraschungen für Kurt einfallen lässt, um der Monotonie des einsamen Radelns vorzubeugen.

Doch nicht allen geht es noch so gut wie Kurt. Auf der ca. 25 km langen Abfahrt vom Wolf Creek Pass stürzt die bekannte Schweizer Ultra-Cyclistin Isa Pulver. Sie hat das RAAM bereits zweimal, 2015 und 2023, als Solo-Fahrerin gewonnen und wurde 2019 Dritte. Auch in diesem Jahr war sie eine Favoritin für den dritten Gesamtrang - und zwar im Wettstreit mit Kurt Matzler. Doch damit ist es jetzt leider vorbei, denn bei dem Sturz zog sich die 53-jährige Athletin einen Schlüsselbeinbruch zu und musste damit das Rennen beenden. 

Sie ist ein wirklicher Verlust für das RAAM, denn sie ist eine der beiden Frauen, die das RAAM als Gesamtsiegerin, d.h. nicht nur in der Frauenklasse, sondern vor allen Männern, gewonnen haben. Neben ihr gelang das nur der Kanadierin Leah Goldstein im Jahr 2021. Sie schrieb damals wirklich Geschichte, denn nur ein Jahr zuvor hatte sie eine Gehirnblutung erlitten und jede weitere Teilnahme an Extrem-Radrennen schien damit zu Ende zu sein. Doch dem war nicht so und so ging sie auch heuer wieder als eine der Favorit:innen ins Rennen und fuhr in den bisherigen Etappen sehr zeitgleich mit Kurt Matzler. 

Er hat inzwischen die drei Pässe der Rocky Mountains geschafft. Nach dem Wolf Creek Pass standen noch der Laveta Pass auf 2.800 Meter und der Cuchara Pass auf über 3.000 Meter Seehöhe an. Die Strecke zwischen den beiden letzten Pässen wird von den österreichischen Teilnehmern des RAAM als „das Lesachtal der Rocky Mountains“ bezeichnet. Warum, erklärt uns Kurt während der Fahrt:

Nach den Bergen in Colorado und ihren Tausenden von Höhenmetern geht es nun hinein in die Great Plains und in die Weite von Kansas, deren Eintönigkeit mental wieder sehr fordernd sein wird, aber auch darin sind die österreichischen Teilnehmer absolut Weltklasse. Zur Zeit führen die beiden Niederösterreicher Philipp Kaider und Lukas Kaufmann das Feld der Race Across America-Athlet:innen an. Kurt Matzler liegt im Herrenklassement auf Platz drei, dahinter lag bis jetzt Isabelle Pulver. 

Silvia Ebner ist eine Erzählerin mit Leib und Seele. Ihr erstes Buch „Vom Sterben. Und Leben“ erschien im Sommer 2018 im Dolomitenstadt-Verlag und wurde gleich zum Bestseller. Die Sprachlehrerin arbeitet auch als Journalistin, Theaterautorin und Podcasterin.

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