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Auf die „great plains“ folgen die „great pains“

Das letzte Drittel des Race Across America fordert nicht nur Kurt Matzler bis ans Limit.

„Wer den Mississippi überquert, kommt auch ins Ziel“, so sagt man zumindest in Insider-Kreisen des Race Across America und wir drücken die Daumen, dass dem auch so sei, denn dann schaut es gut aus für die drei Österreicher Philipp Kaider, Lukas Kaufmann und Kurt Matzler, die inzwischen alle schon in Missouri bzw. auch schon weiter sind. Das heißt, sie haben zwei Drittel der Strecke hinter sich und nach Kalifornien, Arizona, Utah, Colorado, Kansas und Missouri liegen nun „nur“ noch sechs weitere Staaten vor ihnen: Illinois, Indiana, Ohio, West Virginia, Maryland und New Jersey.

„Nur“ muss hier unter Anführungszeichen stehen, denn leichter wird es nicht. Auf die großen Weiten, die „great plains“ folgen nun die „great pains“, d.h. die Folgen der unglaublichen Strapazen der letzten Tage. Philipp Kaider, der von Anfang an das Rennen souverän angeführt hat, Lukas Kaufmann, der konstant den zweiten Platz hält und Kurt Matzler, der nun auf Platz vier liegt, kommen immer mehr an ihre körperlichen und mentalen Grenzen. Bei Kurt ist es vor allem die angegriffene Nackenmuskulatur, die in jeder Pause behandelt werden muss. Zeitweise trug Kurt sogar eine Halskrause gepolstert mit einer Damenbinde. 

Noch ist es eher hügelig, die Straßen sind wegen der überdimensionalen Trucks und ihrer Sogwirkung zwar gefährlich, aber dafür sind sie auch abwechslungsreicher. Bald geht es allerdings in die Appalachen. Sie sind zwar nicht so hoch wie die Rocky Mountains, sind aber dennoch mit 7.000 Höhenmetern die anspruchsvollste und längste Bergetappe des Rennens, denn die vielen kleinen, aber sehr steilen Teilabschnitte können bis zu 15 Prozent Steigung aufweisen. Nach rund 4.000 Kilometern in den Beinen ist das keine Kleinigkeit - selbst für die zwei Österreicher, Philipp Kaider und Lukas Kaufmann, den gebürtigen Südtiroler Kurt Matzler und den zurzeit drittplatzierten Schweizer Lionel Poggio, die das Bergfahren eigentlich lieben. 

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Silvia Ebner ist eine Erzählerin mit Leib und Seele. Ihr erstes Buch „Vom Sterben. Und Leben“ erschien im Sommer 2018 im Dolomitenstadt-Verlag und wurde gleich zum Bestseller. Die Sprachlehrerin arbeitet auch als Journalistin, Theaterautorin und Podcasterin.

Ein Posting

isnitwahr
vor 5 Stunden

bei allem Respekt für sein Durchhaltevermögen- aber seine Gesundheit so aufs Spiel setzen ist für mich vollkommen unverständlich. In 1-2 Jahren kräht kein Hahn mehr danach, wer bei diesem Rennen Wievielter geworden ist. Aber möglicherweise sein restliches Leben lang riesige gesundheitliche Probleme zu haben steht nicht dafür! Ist natürlich nur meine Überzeugung. Aber dieser Körper schreit ja nahezu ums Aufhören, die Quittung wird höchstwahrscheinlich kommen. Ich wünsche ihm natürlich alles Gute, aber manchmal bedeutet Aufhören mehr Mut zu haben als um jeden Preis weiter machen.

 
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