Macht ist überall. Jeder hat sie. Nicht jeder weiß das. Nur wenige können mit ihr umgehen. Im kleinen Dorf Sankt Daniel im Kärntner Gailtal ist Macht demnächst allgegenwärtig, als Thema des ersten Kulturfestivals Südalpenraum das vom 3. bis 6. Juli erstmals über die Bühne geht.
Bühne ist wörtlich zu verstehen, als „Bühne der Macht“, umgesetzt in Theater, Film und philosophische Diskurse für Menschen von 14 bis 99 Jahren. An vier Tagen wird in St. Daniel ebenso unterhaltsam wie ernsthaft beleuchtet und reflektiert, wie persönliche und gesellschaftliche Machtstrukturen wirken. Machtkompetenz wird hier nicht als abstraktes Konzept vermittelt, sondern als Werkzeug, das jeder nutzen kann, um Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
„Macht existiert im Privaten und im Öffentlichen zugleich“, sagt die gebürtige Lienzerin Cornelia Rainer, künstlerische Leiterin des Festivals: „Wenn Jugendliche schon erkennen, dass sie selbst Macht ausüben können, gewinnt ihr Leben an Eigenverantwortung.“
Eingebettet zwischen den Gailtaler Alpen im Süden und den Lienzer Dolomiten im Norden sowie an der Grenze zu Italien und Slowenien gelegen, soll das Gailtal an diesen vier Tagen auch zur Bühne des modernen Denkens und kreativen Austauschs werden.
Professionelle Theater- und Filmemacher:innen arbeiteten im Vorfeld eng mit mehr als 30 Jugendlichen aus Kärnten und Osttirol zusammen – bei der Inszenierung von Ödön von Horváths „Glaube, Liebe, Hoffnung“ sowie bei Kurzfilmen zum Thema. Für die Jugendlichen ist das Festival damit kein bloßes Zuschauen, sondern die Chance, selbst aktiv zu werden. „Hier sind Jugendliche aktiv Gestaltende – sie hinterfragen, reflektieren und präsentieren ihre Perspektiven“, erklärt der Matthias Mamedof, Schauspieler und strategischer Leiter des Festivals. Hier der Videotrailer zum Theaterstück:
Parallel zu den theatralischen Elementen sorgen philosophische Vorträge von Wirtschaftscoach Christine Bauer-Jelinek dafür, dass der Dialog nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Kopf der Besucher:innen weitergeht. „Macht ist das Vermögen, den eigenen Willen gegen Widerstand durchzusetzen“, sagt Bauer-Jelinek: „Nur wer dieses Potenzial erkennt, kann es ethisch nutzen.“
In „Philosophischen Sprechstunden“ bieten Laura Achenbach (Philosophische Praktikerin), Bettina Bussmann (Philosophin mit Schwerpunkt Kinder und Jugendliche) und Gerd Forcher (Philosophischer Praktiker) das an, was der Hauptfigur Elisabeth aus dem Theaterstück „Glaube, Liebe, Hoffnung“ so dringend fehlt: ein Gegenüber– ein Gespräch, das neue Perspektiven auf persönliche Lebensthemen eröffnen kann.
Kulturfestival Südalpenraum
3. bis 6. Juli, St. Daniel im Gailtal
Komplettes Programm, Ticket und Hintergründe des Festivals.
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