Mit einem dramatischen Appell zu Israels Krieg gegen die militante Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen hat sich der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler „zutiefst erschüttert“ zu Wort gemeldet. „Diese verheerende Katastrophe muss beendet werden“, forderte Glettler laut Kathpress am Dienstag. Die Tötung von Zivilisten, wie sie durch Israels Militär erneut am Wochenende bei Verteilungszentren für Hilfsgüter geschehen sei, könne durch nichts gerechtfertigt werden.
Ebenso sei die von Neuem angekündigte und schrittweise bereits umgesetzte Massenvertreibung der palästinensischen Zivilbevölkerung ein „Verbrechen gegen die fundamentalen Rechte eines Volkes“, hielt Glettler wörtlich fest. Der Bischof hatte am Montag den Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag besucht. Er sprach sich in diesem Zusammenhang auch dafür aus, dass sich die Verantwortlichen auf beiden Seiten des Konflikts für die von ihnen verübten Kriegsverbrechen vor dem höchsten UNO-Gericht verantworten müssen.
Zu verurteilen sei auch der Angriff auf das Gelände der römisch-katholischen Heilige-Familie-Pfarre in Gaza-Stadt gewesen, bei dem drei unschuldige Menschen getötet und weitere, u. a. der engagierte Pfarrer Gabriel Romanelli, verletzt wurden. Glettler: „Es war einer der traurigen Höhepunkte der systematischen Demütigung des palästinensischen Volkes und seiner multireligiösen Kultur.“ Die zerstörte Kirche sei Zuflucht für rund 600 Vertriebene gewesen, darunter viele Kinder mit Behinderungen. Im Einklang mit Papst Leo XIV. will Glettler einen sofortigen Waffenstillstand.
Das Töten, Aushungern und die in Kauf genommene, wenn nicht gar gewollte systematische Vernichtung der Lebensgrundlage der palästinensischen Bevölkerung müsse sofort gestoppt werden, forderte der Bischof. Jedes Schweigen und jedes Wegschauen sowie die Kriminalisierung von Solidaritätskundgebungen seien ein Verrat an unserer Menschlichkeit.
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Danke Herr Bischof, endlich jemand, der sich gegen das Leid einsetzt.
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