Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören

E-Control: Nur geringe Netzgebühren für PV-Anlagen

Netzentgelt bei Einspeisung im „kleinen Centbereich“. Kleinere Anlagen könnten ausgenommen werden.

Die E-Control stellt Betreibern von Photovoltaikanlagen ab 2027 Einspeiseentgelte in sehr niedriger Höhe in Aussicht. Das von der Regierung geplante Netzentgelt für ins Netz eingespeisten Sonnenstrom werde nicht gleich hoch sein wie das Netzentgelt für den Strombezug. Es werde im „kleinen Cent-Bereich“ sein, sodass die Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen nicht infrage gestellt sei, sagte E-Control-Vorstand Alfons Haber am Dienstag auf einer Fachveranstaltung der Behörde.

Die Pläne, die Betreiber von PV-Anlagen auf Hausdächern künftig zur Kasse zu bitten, hatten für viel Kritik gesorgt. Die Dreier-Koalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS hatte ihren Entwurf für das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) vor Kurzem vorgelegt. Für den Beschluss des Gesetzes sind auch die Stimmen von FPÖ oder Grünen nötig.

Grüne wollen bei Netzentgelten für PV-Strom „dagegenhalten“

Die Grünen erklärten am Dienstag, bei der geplanten Netzabgabe auf eingespeisten Strom „dagegenhalten“ zu wollen. „Wer das Klima schützt, darf nicht bestraft werden“, begründete Grünen-Chefin Leonore Gewessler ihre Ablehnung.

Sollte der Netztarif für PV-Strom tatsächlich beschlossen werden, muss die E-Control noch in Verordnungen die Details und die Höhe festlegen. Die Änderungen werden demnach frühestens mit 1. Jänner 2027 wirksam werden. Haber sagte, kleinere Anlagen könnten ohnehin ausgenommen werden und die Netzentgelte könnten zeitlich variieren, um Lenkungseffekte zu erzielen.

Daneben ist geplant, dass künftig auch bei Haushalten gemessen wird, wie viel Strom auf einmal bezogen wird. Bei dieser sogenannten Leistungsmessung wird der höchste Viertelstundenwert pro Monat herangezogen, sodass sich Kunden, die das Netz stärker belasten, auch mehr an den Netzkosten beteiligen müssen.

Bei Preisänderungen weiter Raum für Rechtsstreitigkeiten

Neu geregelt werden soll im ElWG auch, wie die Energieanbieter künftig Preise ändern dürfen, nachdem Gerichtsurteile hier zuletzt für hohe Rechtsunsicherheit sorgten. Allerdings ortet die Leiterin der Rechtsabteilung der E-Control, Alexandra Schwaiger-Faber, weiter Raum für Rechtsstreitigkeiten. Denn ob ein Preis „unangemessen“ sei und was ein „angemessener Preis“ sei, werde erst vor Gericht geklärt werden können.

Einfacher seien hier dynamische Tarife, die sich mit dem Börsenstrompreis mitbewegen, und Verträge mit Fixpreisen für mindestens ein Jahr. Diese beiden Tarifformen müssen von Lieferanten mit mehr als 25.000 Kundinnen und Kunden gemäß dem Regierungsentwurf künftig verpflichtend angeboten werden.

Als „bedauerlich“ bezeichnete die E-Control-Juristin, dass die Monatsrechnung nicht neuer Standard werde. Eine solche monatliche Abrechnung sei ein „unmittelbares Feedback“ aus veränderte Preise und wäre daher „wettbewerbsbelebend“ in einem ohnehin schon „trägen Markt“, so Schwaiger-Faber.

8 Postings

steuerzahler
vor 22 Stunden

Abkassieren bis zum geht nicht mehr! Wieso sollte ein Einspeiser überhaupt etwas bezahlen? Der bekommt ohnehin nur einen lächerlichen Betrag für seine Energie. Der Strombezieher zahlt sowieso schon für das Netz. Eine Frechheit sondergleichen ist das doppelte Kassieren auch angesichts der ungeplanten Übergewinne. Diese Unternehmen sollten verstaatlicht werden. Die Versorgung mit elektrischer Energie gehört zur kritischen Infrastruktur und hat in den Händen verantwortungsloser Spekulanten nichts verloren.

 
2
4
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    Hannes Schwarzer
    vor 7 Stunden

    Dir als Tiroler sollte bekannt sein, dass die TIWAG zu 100% im Eigentum des Landes Tirol (=Staat) steht......was willst da noch verstaatlichen?

     
    1
    1
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      steuerzahler
      vor 6 Stunden

      Cross Border Leasing, schon vergessen? Aber letztlich gehts um das doppelte Abkassieren trotz extremer Gewinne wegen des noch immer nicht bereinigten Merit Order System.

       
      0
      2
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      wolf_C
      vor 4 Stunden

      ... deswegen kriegt der Konzern von der Politik ja den Freibrief die Natur zu zerstören, damit sie Spielgeld haben ...

       
      1
      0
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Stadtner
gestern

Das ist ein interessanter Ansatz, für eine Leistung wird zweimal bezahlt. Einmal der der den Strom abnimmt, der zahlt Netzgebühr, und einmal der, der den Strom zur Verfügung stellt. Bin neugierig ob auch die TIWAG an die TINETZ, welche ja unabhängige Gesellschaften sein sollen, dann Einspeisegebühren für ihren Strom zahlt oder ob das nur für die Kleinen gilt.

 
1
9
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    senf
    gestern

    isch beim wasser längst so (abwasser, brauchwasser)

     
    4
    3
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      Stadtner
      gestern

      Nur fliessen diese Wässer bei mir nicht über dasselbe Netz, beim Strom aber schon.

       
      1
      3
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
irina
gestern

Weil ich einmal im Monat für eine Viertelstunde einen höheren Stromverbrauch habe, werde ich stärker zur Kasse gebeten? Da schafft es doch tatsächlich jeder, auf einen höheren Beitrag zu kommen. Das klingt mal wirklich so richtig unfair!! Strom sparen brauch ich da nicht mehr zu überlegen. Einmal erwischt's mich immer.

 
3
9
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren