Am 31. Juli fand eine weitere Neophyten-Entfernungs-Aktion des Vereins Osttirol Natur statt, diesmal am Wasserrain in Lienz, einem beliebten Spazierweg mit Hundefreilaufzone an der Isel. Zwölf Freiwillige fanden sich ein, um Drüsiges Springkraut, Goldrute und Japan-Staudenknöterich zu entfernen. Die Stadtgemeinde Lienz stellte dazu die erforderlichen Müllsäcke zur Verfügung und sorgte für die fachgerechte Entsorgung der Neophyten. Auch sponserte sie die Jause für die freiwilligen Helfer:innen. Da der Befall an diesem Standort noch nicht so ausgeprägt war, konnte der Bestand an Neophyten erfolgreich dezimiert werden.

Neophyten, also aus anderen Kontinenten eingeschleppte Pflanzen, stellen aufgrund ihrer Schnell- und Hochwüchsigkeit ein großes Problem dar. Nicht nur für die heimische Flora und Fauna, die durch sie verdrängt werden, sondern auch durch Schädigung der Infrastruktur. Insbesondere der Japan-Staudenknöterich, der ein massives, Ausläufer bildendes Wurzelsystem entwickelt, ist in der Lage, Mauern, Straßen und sogar Uferbefestigungen zu unterwandern und zu beschädigen. Daher ist es notwendig, diese Pflanzen, zumindest in sensiblen Gebieten in Zaum zu halten.
Aufgrund der mittlerweile enormen Verbreitung der Neophyten ist deren Eindämmung nur durch Mithilfe aus der Bevölkerung möglich. Die Stadtgemeinde Lienz wird daher auch weiterhin mit Müllsäcken und Entsorgung unterstützen, wenn jemand in Eigeninitiative Zeit dafür erübrigen möchte, Drüsiges Springkraut und Kanadische Goldrute zu entfernen. Die Säcke können in der Altstoffsammelstelle in Lienz abgeholt und die mit ausgerissenen Neophyten gefüllten Säcke dort auch wieder abgegeben werden.

Das Drüsige Springkraut und die Kanadische Goldrute müssen mit der Wurzel ausgerissen und mit dem Blütenstand voraus in die Säcke gestopft werden, damit die Samen beim Transport nicht verbreitet werden. Die Neophyten werden dann durch Heißkompostierung in der Kompostieranlage fachgerecht entsorgt. Wichtig ist es, die Pflanzen aus dem Gebiet zu entfernen, da sie sonst wieder Wurzeln treiben und weiterwachsen.
Beim Japan-Staudenknöterich ist Vorsicht geboten. Diesen kann man nur durch regelmäßiges Mähen schwächen und dezimieren. Keinesfalls darf die Wurzel ausgerissen und kompostiert werden, da auch kleinste im Kompost überlebende Wurzelteile wieder austreiben können. Somit bestünde die Gefahr, dass man den Knöterich über den Kompost weiterverbreitet.
Die Vereinsobfrau Renate Hölzl bedankt sich bei allen Beteiligten und empfiehlt engagierten Personen die Anleitung zur Entfernung von Neophyten des Landes Tirol.
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