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Die Mauereidechse fühlt sich in warmen Regionen wohl. Foto: Harald Mark

Die Mauereidechse fühlt sich in warmen Regionen wohl. Foto: Harald Mark

Naturschutzbund feiert Welttag der Eidechsen

Die Reptilien gehören zu den „wechselwarmen“ Tieren und lieben ausgiebige Sonnenbäder. 

Alle fünf, in Österreich heimischen Eidechsenarten sind geschützt. Sie bewohnen sonnige Trockenrasen, Waldränder, Geröllfelder in den Bergen oder strukturreiche Gärten. Als Reptilien gehören Eidechsen zu den wechselwarmen Tieren, da ihre Körpertemperatur stark von der Außentemperatur abhängig ist. Um ihren Körper nach kühlen Nächten wieder aufzuwärmen, genießen die Tiere gerne ausgiebige Sonnenbäder.

Eine oft verkannte Eidechsenart, die leicht mit Schlangen verwechselt wird, ist die Blindschleiche. Sie macht es sich bevorzugt unter Holz oder Bodenplatten gemütlich. Sie bildet keine Beinpaare aus und bewegt sich schlängelnd fort. Anders, als ihre Fortbewegung aber vermuten ließe, gehört sie nicht der Gattung der Schlangen an. Im Gegensatz zu Schlangen besitzen Blindschleichen Augenlider und haben glatte, schimmernde Schuppen.

„Die haben ihnen auch ihren Namen eingebracht, denn Blindschleichen sind nicht blind“, so die Expertin des Naturschutzbunds, Carolina Trcka-Rojas. Der Name der Blindschleiche leitet sich vom althochdeutschen „Plintslicho” ab, was so viel wie „blendender Schleicher” bedeutet und sich auf deren blendend glattes Erscheinungsbild bezieht.

Eine der am häufigsten verkannten Eidechsenart ist die Blindschleiche, denn sie ist weder blind noch eine Schlange. Foto: Cajetan Gusenbauer

Eidechsen sind dafür bekannt, bei Gefahr ihren Schwanz abzuwerfen. Sie besitzen an bestimmten Stellen der Schwanzwirbelsäule natürliche „Sollbruchstellen“. Bei Bedrohung oder Berührung trennt sich der Schwanz an dieser Stelle reflexartig ab. Während die Wunde rasch verheilt, bewegt sich der abgeworfene Schwanz stark, um den Angreifer abzulenken.

Dieser Prozess ist zwar faszinierend, bedeutet für die Reptilien jedoch großen Stress: Denn der fehlende Schwanz bedeutet den Verlust von Mobilität und wichtigen Fettreserven. Zudem wächst der Schwanz nicht mehr vollständig nach. Es bildet sich ein knorpeliges Ersatzgewebe anstelle einer echten Wirbelsäule, das kürzer, dicker und dunkler ist als der ursprüngliche Schwanz. „Die Regeneration benötigt für die scheuen Reptilien sehr viel Energie, weshalb man Eidechsen nicht unnötig stressen sollte“, so Trcka-Rojas.

Während die Bergeidechse bis in hochalpine Lagen vorkommt, ist der Lebensraum der Mauereidechse auf tiefere, wärmere Regionen beschränkt. Die Zauneidechse ist in fast ganz Österreich verbreitet. Obwohl manche Eidechsenarten in Österreich weitverbreitet sind, lauern tagtäglich Gefahren, weshalb die Tiere in Österreich unter strengem Schutz stehen.

Hauptleidensdruck der Reptilien ist deren starker Lebensraumverlust, da strukturreiche Habitate wie Trockensteinmauern, Hecken oder Trockenrasen immer mehr verschwinden. Doch auch der Klimawandel und Extremwetterereignisse lassen viele Eidechsenpopulationen schwinden. Während die Mauereidechse als wärmeliebende Generalistin immer mehr Lebensraum gewinnt, verlieren andere Arten wie die Zauneidechse zunehmend an Lebensraum.

Die Bergeidechse ist, wie der Name schon sagt, vor allem in alpinem Terrain aufzufinden. Foto: Dominik Moser

Eidechsen lieben naturnahe und strukturreiche Habitate. Mit nur wenigen Anpassungen kann man den eigenen Garten in ein Refugium für Eidechsen verwandeln. Es empfiehlt sich, Stein- und Totholzhaufen sowie Holzstapel liegenzulassen. Heimische Heckengehölze, speziell dornenreiche Arten wie die Schlehe, dienen als Verstecke gegen Fressfeinde. Ebenfalls empfohlen wird seltenes Mähen und das Stehenlassen von „wilden Ecken“ als Rückzugsorte. Die Eidechsen danken es einem, indem sie schädliche Insekten fressen.

Gemeinsam mit Global2000 im Projekt BIOM-Garten sucht der Naturschutzbund nach Amphibien und Reptilien in Österreichs Gärten. Sie beobachten eine Eidechse? Dann können sie zum Schutz der bedrohten Tiere beitragen: Handy zücken, drauflos knipsen und die Fotos auf www.naturbeobachtung.at mit Kommentar „BIOM-Garten“ teilen.

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