Wird da der Bock zum Gärtner? Diese Frage stellten sich vor allem umweltbewegte Menschen, als Ende Februar dieses Jahres die Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und Neos ihr Kabinett vorstellte. Ausgerechnet der Osttiroler Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig erhielt – neben seinen angestammten Agenden – jenes Ressort zugeteilt, das zuvor mit Leonore Gewessler eine grüne Gallionsfigur innehatte.
Totschnig, der aus einer Osttiroler Bauernfamilie stammt, ist seit einem halben Jahr auch Umweltminister. Gewesslers ehemaliger Gegenspieler hat nun ihren Job und – wenig verwunderlich – eine völlig andere Herangehensweise an die drängenden Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes.
Nicht Verbote, sondern Anreize sollen die Klimawende bringen, orientiert an den Wünschen und Bedürfnissen der Wirtschaft und getragen von einer breiten Bevölkerungsmehrheit. Wie das gehen soll, skizziert Norbert Totschnig in einem Dolo Talk mit Gerhard Pirkner und Lea-Sophie Franz.
7 Postings
Totschnig: „Zu gesunder Ernährung gehört auch Fleisch.“ Nein, Fleisch gehört nicht unbedingt zu gesunder Ernährung.
Sagen Sie das einem Wolf!
Es ist gut Klimaschutz zu betreibe in der EU und das kostet viel Geld ! Wie groß ist Europa ? Wie groß sind Rußland Asien Afrika und USA zusammen ? Was machen die beim Kliemaschutz ,die pfeifen darauf und machen weiter wie bisher und uns wird das Geld aus der Tasche gezogen!
Afrika, Asien und Russland waren bei der großen Umweltverschmutzung nur marginal beteiligt, das haben schon Europa und die USA alleine zu verantworten.
"Herr und Frau Österreicher essen zu viele Schnitzel und generell zu viel Fleisch, im Jahr satte 58,6 Kilogramm pro Kopf! Die jährlich empfohlene Verzehrmenge wird bis 7. April verdrückt sein... Auf die Woche umgelegt, isst jede Person 1,13 Kilo und damit mehr als sieben Schnitzel pro Woche... "
Weniger und dafür qualitativ hochwertiger wären für mensch, tier und natur sehr nützlich...
https://www.krone.at/3321148
Transparenz über Herkunft ist ein richtiger und wichtiger Schritt Totschnigs Impuls, Herkunftskennzeichnung verpflichtend zu machen – zunächst für Großküchen und künftig auch im Handel – trifft eine klare Konsumentenerwartung. Die Zahl von 86 % belegt, dass Transparenz für viele ein entscheidendes Kaufargument ist. Dennoch bleibt offen, wie rasch und effektiv die Ausweitung auf verarbeitete Lebensmittel und Gastronomie gelingt.
Tierwohl braucht konsequentere Rahmenbedingungen Es ist begrüßenswert, dass das Tierwohlpaket zaghafte Verbesserungen vorsieht. Dennoch wirken Übergangsfristen für kritische Haltungsformen wie Vollspaltenböden (teilweise bis 2039) angesichts der Missstände langsam. Die Betonung, dass Konsument:innen Tierwohl kaufen müssen, weist zu Recht auf die zentrale Rolle der Nachfrage hin – dennoch braucht es auch stärkere gesetzliche Kontrolle und klare Mindeststandards.
Einer der häufigsten Einwände gegen Fleisch aus artgerechter Haltung lautet: „Das kann ich mir nicht leisten.“ Natürlich ist es eine Tatsache, dass Fleisch aus kleinen, tiergerechten Betrieben teurer ist als Massenware. Die höheren Preise spiegeln tatsächliche Kosten wider: artgerechte Fütterung, mehr Platz pro Tier, tierärztliche Betreuung, regionale Verarbeitung und faire Bezahlung der Landwirte.
Doch oft steckt hinter der Aussage „zu teuer“ nicht zwingend reale Armut, sondern eine Prioritätenfrage: Für ein neues Smartphone, ein Streaming-Abo oder Markenmode wird Geld ausgegeben – beim Lebensmittel, das direkt in den eigenen Körper kommt, wird hingegen gespart.
Das eigentliche Problem ist also nicht nur das Preisniveau, sondern die fehlende Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln, Tieren und Landwirten. Wer täglich Fleisch kauft, wird in der Regel billig einkaufen müssen. Wer hingegen seltener, aber bewusst Fleisch isst, kann Qualität und Tierwohl finanzieren – und isst am Ende sogar gesünder.
Es ist schade, dass manche Menschen sich selbst nicht den Wert zumessen, das Beste zu essen, das sie sich leisten können. Denn gute Lebensmittel sind nicht Luxus, sondern eine Investition in die eigene Gesundheit – und ein Ausdruck von Respekt gegenüber Tier und Produzent.
liebe/r @Shusha, Sie haben es perfekt formuliert, vielen Dank. So viele Leute haben sich gegenüber keine Wertschätzung und werfen sich Billigfraß ein, weils halt so praktisch ist und immer und jederzeit schnell gehen muss. Interessanterweise hat man mehr als genug Zeit fürs Handy und für die Packung Chips vor dem Fernseher, nicht aber für eine ausgewogene Ernährung. In Billigfleisch aus Massentierhaltung sind jede Menge Antibiotika, die wiederum zu Resistenzen führen, die, wie man weiß, u. U. tödlich, da vielfach nicht mehr behandelbar, enden können. Aber so lange das tägliche Tschiggpackl und das Feierabendbier & Co wichtiger ist als.....
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