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Glasskulptur an der Landesgrenze offiziell enthüllt

Das Eingangsportal steht – ob es auch beleuchtet wird, muss erst geklärt werden. Pläne für den Iselsberg gibt es auch.

Osttiroler Entwurf, Osttiroler Serpentin und Osttiroler Handwerk an Osttirols Grenze – seit heute Vormittag, 20. August, ziert ein weiteres Werk des heimischen Bildhauers Georg Planer ganz offiziell die Landschaft des Bezirks. Bei dem enthüllten Werk handelt es sich um eine Glasskulptur, welche die Landesgrenze an der B100 in Nikolsdorf markiert.

Planers erster Entwurf der jetzt realisierten Landmark entstand vor rund 20 Jahren. In Gerhard Mosers Werkstatt in der Peggetz wurde der Entwurf Wirklichkeit. Die technische Umsetzung nahm rund vier Monate in Anspruch – die Planungszeit nicht einberechnet. 

(v.l.) Gerhard Moser war für die technische Umsetzung verantwortlich. Das Zwischenspiel von Licht und Glas war Thema der Ansprache des Bildhauers Georg Planer. Elisabeth Blanik und Franz Theurl lauschen andächtig. Fotos: Dolomitenstadt/Hassler

Die Frauenskulptur steht laut offizieller Beschreibung „für die tiefe Verbundenheit des Menschen mit der Natur sowie für Fruchtbarkeit, Ursprünglichkeit und ein Leben im Einklang mit der Erde.“ Ein visueller Fokus liegt auf den Bruchstellen aus Glas, durch die die Sonneneinstrahlung wie ein Wasserfall wirken soll – die Schnittpunkte zu Planers Skulptur am Felbertauern. „Ein Sinnbild der Osttiroler Natur“, sinnierte TVBO-Obmann Theurl stolz in seiner Ansprache. Ihn treibt das Thema „Einfahrtsportale“ seit Jahren um.

Bei der nun geglückten Realisierung erhielt der Tourismusverband Unterstützung vom Planungsverband Lienzer Talboden, der sich einstimmig für das Portal aussprach, sowie vom Nationalpark Hohe Tauern. Wie bereits vor einem Monat berichtet, beliefen sich die Kosten auf rund 50.000 Euro. Der Nationalpark Hohe Tauern beteiligte sich mit 5.000 Euro. 15.000 Euro steuerte der Planungsverband bei, wie Obmann Markus Stotter erzählt. Die Kosten für den Betonsockel übernahm das Land Tirol.

Neben dem Künstler griffen bei der Enthüllung Theurl, Stotter und Bürgermeisterin Elisabeth Blanik mit an. Letztere machte sich in den Minuten vor dem Spektakel noch Gedanken, ob alles ohne Zwischenfälle verlaufen würde. Mit etwas mehr Mühe als geplant wurde schließlich die blaue Plane entfernt. „Olá“, um Theurl zu zitieren, die Skulptur ist offiziell enthüllt.

Noch nicht geklärt ist die Frage nach der Lichtgestaltung. Ursprünglich war angedacht, die Skulptur von hinten und unten zu beleuchten. Eine Genehmigung der Bezirkshauptmannschaft steht jedoch noch aus. Der „Osttirol“-Schriftzug sei jedenfalls fluoreszierend, wird erklärt.

(v.l.) TVBO-Obmann Franz Theurl, Leiter des Baubezirksamts Johannes Nemmert, Vorstand Felbertauernstraße AG Karl Popeller, Georg Planer, Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, Gerhard Moser und Planungsverbandsobmann Markus Stotter. Foto: Dolomitenstadt/Hassler

Nach der Umsetzung ist vor der Umsetzung: Wer glaubt, dass Theurl nun seinen Tatendrang ausgeschöpft hat, liegt falsch. Der TVBO-Obmann sprüht vor Ideen: „Mein nächster Schritt wird sein, die Tafel ‚Europaregion‘ weiter zurückzustellen.“ Diese störe, wenn man von Kärnten in den Bezirk fährt, den Blick auf das neue Eingangsportal. 

Außerdem gibt es in Osttirol noch zwei Straßen, die in den Bezirk führen und bislang ohne gläserne Skulptur auskommen müssen. Während in Arnbach weder ein Standort noch eine Finanzierung in Aussicht sind, gibt es für den Iselsberg bereits einen positiven Beschluss des Planungsverbands. Die beteiligten Bürgermeister:innen sprachen sich dafür aus – sollte ein Projekt in Angriff genommen werden – sich mit weiteren 15.000 Euro zu beteiligen.

Alexandra Hassler stammt aus Irschen, hat die HAK Lienz absolviert und ist als junge Redakteurin auf lebendige, multimediale Reportagen und Videos spezialisiert.

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15 Postings

Pilz
vor 10 Stunden

Ich finde die Skulpur eigentlich sehr schön, auch der Gedanke dass die Frauenskulptur für die tiefe Verbundenheit des Menschen mit der Natur sowie für Fruchtbarkeit, Ursprünglichkeit und ein Leben im Einklang mit der Erde steht gefällt mir. Je länger ich die Bilder betrachte, desto nachdenklicher werde ich. Am Gruppenbild viele wichtige Leute, aber wo sind die Menschen von Osttirol? Niemand sonst anwesend? Reicht es nur für ein politisches Bild? Man wirbt mit einem Frauenkörper für Fruchtbarkeit, Ursprünglichkeit und das Leben. Aber wo sind die Frauen? Eine neben 6 Männer. Wären die 50.000 € nicht besser eingesetzt z. Bsp. echte Aktionen für die Gleichstellung von Frauen in Osttirol zu realisieren, anstatt sich mit einer Frauenskulptur zu präsentieren und diese wie im Video zu entkleiden? Könnte man nicht Vorurteile und Lohnunterschiede ausräumen, Maßnahmen für bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzen, Frauen aus der Teilzeitfalle holen und in Führungspositionen helfen, dieses Geld in gute und flexible Kinderbetreuung investieren, Gewalt gegen Frauen enttabuisieren, der politischen Unterrepräsentation von Frauen entgegenwirken und damit eine gerechtere und gleichberegtigtere Gesellschaft in Osttirol erreichen? Nein, eine Frau auf einem Steinsockel fixiert ist Freiheit genug! Viva Osttirol!

 
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    senf
    vor 8 Stunden

    Es mag schon sein, dass einzelne Betrachter am Gekünstle ein wenig Gefallen finden. Der Sinn eines Begüßungsportals ist daran leider nicht zu finden, auch nicht mit noch so viel Erklärungen und Schönreden seines Erschaffers, denn dieser Moment vergeht. Was für den Einreisenden bleibt ist eine nackerte Frau, die die Tourismusdestination Osttirol verkörpern soll. Und wenn Herr Theuerl meint „Wir setzen diese Frauenfigur mitten ins Patriarchat von Osttirol“, dann sollte er sich Moralprediger versuchen und uns restlichen Tirolern erklären, wo er den Unterschied sieht.

    Ein einfacher Pylon mit "welcome" und dem Osttirollogo hätte allemal gereicht, um den Einreisenden einen ersten freundschaftliche Wink zu bieten. Anstelle des Nationalparklogos sollte dort auch das Tirollogo als Beiwerk dienen. Man reist ja auch ins Bundesland Tirol ein!

     
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gemeiner Waldkauz
vor 17 Stunden

perfekt! und jetz noch eine Mautstation dorthin und Osttirol ist wieder im Rennen.

 
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Haberg21
vor 21 Stunden

Im Grunde "untypisch" für Osttirol - nur meine Meinung! Die Frau am Felbertauern-Südportal "liegend" als wenn wir in Osttirol .............

 
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klanggestalt
vor 23 Stunden

Was für Botschaften! Wenn du von Nordtirol kommst, muß man über eine Frau drüber steigen, von Kärnten ist die Begegnung eher auf Augenhöhe. Einen laut Niavarani : "Ziag di aus Tee" braucht man auch nicht. Sie ist schon nackt. Warum eigentlich nicht ein Paar in Tracht, wenn das Traditionelle so einen hohen Stellenwert im Bezirk hat?? Meint mit Staunen und Schmunzeln Katharina Fischer

 
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    senf
    vor 20 Stunden

    Da wird so manchen für etwas der Mund wässrig gemacht, was er in den aktuellen Prospekten der Destination Oschttirol nicht findet, aber durch den Klimawandel bald möglich sein wird. Und wer vom Pinzgau aus durch das finsteren Felbertauernloch fährt der weiss auf Anblick sofort, wofür er bezahlt!

     
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    Joe B. Tolliver
    vor 18 Stunden

    Wenn ihnen "das Traditionelle" so wichtig ist können unsere lieben Gäste sich ja ein Dirndl bzw eine Lederhose, jeweils mit Zubehör, kaufen. Damit man, wie im letzten Sem-Woll-Podcast so treffend formuliert wurde "glei amål siegt wer da Deitsche is“

     
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      klanggestalt
      vor 14 Stunden

      Wieso mir? Der Region Osttirol ist doch Traditionalität wichtig! Dirndl und Lederhosen an Touristen zu verkaufen war viele Jahrzehnte lang lukrativ. Ist es scheinbar nicht mehr. Es haben ja viele Hersteller zugesperrt.

       
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Ist es so
gestern

Na dann hopauf, jetzt fehlen nur noch 4 weitere Portale nach Osttirol! 👏🏻

 
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ruhigblut
gestern

...nicht ganz günstig, jedoch schön....gefällt mir gut :-)

 
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Ofentschtsche
gestern

ja da Franz braucht halt ein Denkmal....nur wer registrierts???...

 
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    Joe B. Tolliver
    vor 24 Stunden

    Der Franz und Sie

     
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Franz Brugger
gestern

Ich maße mir nicht an, die Skulptur zu beurteilen, mir gefällt sie besser als die liegende Frau am Felbertauern.

Was ich aber schon anbringen möchte: Ohne "Erklärung" wird kaum jemand die Idee, die Verbindung zu Osttirol die der Künstler beabsichtigt, verstehen. Man fährt an dem "Eingangsportal" mit 80 - 100 kmh vorbei, und, um wolf_C zu zirieren: Schönheit bruacht Andacht, (ergänzt von mir) Andacht bräuchte Zeit.

 
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    Kritisch5
    vor 9 Stunden

    Wann genau wurde das Teil enthüllt? Bin gestern Mittag Richtung Kärnten gefahren und hab's nicht mal bemerkt. 😆 Mir gefällt es (von den Fotos her) gar nicht, alleine schon wenn ich höre was das gekostet hat - rausgeschmissenes Geld. 💰

     
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wolf_C
gestern

Schönheit braucht Andacht

 
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