Nach Jahren der Expansion vor allem Anfang des Jahrtausends unter Ex-Manager Martin Troyer, der das Unternehmen 2016 verließ, konsolidiert und konzentriert sich das Osttiroler Familienunternehmen Hella unter der Führung von Andreas Kraler offenbar auf das angestammte Kerngeschäft und die Markenpositionierung als hochwertiger Anbieter.
Unter Troyer wurde 2007 ein Werk in Duisburg zugekauft, in dem Systemware, Komponenten und Aufsatzkästen für die internationale Kunststoff-Fensterindustrie hergestellt wurden. Nun wird dieses Werk geschlossen. 128 Beschäftigte verlieren ihren Job, für sie wurde ein Sozialplan zwischen Unternehmen und Betriebsrat vereinbart.
Andreas Kraler bezeichnet die Schließung als alternativlos, das Sortiment der deutschen Niederlassung verliere seit Jahren an Relevanz, der Standort schreibe Verluste auch deshalb, weil Produkte mit hohem Kunststoffanteil unter Preisdruck stünden und wenig nachhaltig seien.

„Außenliegender Sonnenschutz an Fassaden ist der direkten Sonneneinstrahlung und damit enormen Temperaturschwankungen ausgesetzt“, erklärt Kraler. Hella forciert deshalb höherwertige Werkstoffe für Rollläden und Raffstore, sprich Produkte mit hohem Aluminiumanteil und entsprechend längerer Lebensdauer. Kraler: „Besonders im gehobenen Qualitätswohn- und Objektbau spielt der ökologische Fußabdruck der verbauten Materialien eine große Rolle.“
Hella betreibt in Werne und Geislingen zwei weitere Werke in Deutschland, dort und im Osttiroler Stammwerk in Abfaltersbach ist der Großteil der 1.200 Mitarbeitenden des Unternehmens beschäftigt. Die Schließung in Duisburg schmerzt Kraler trotz strategischer Notwendigkeit: „Die Schließung ist ein schmerzhafter Abschnitt in der Unternehmensgeschichte, der mich als Eigentümer und Manager nicht kalt lässt“, erklärt der geschäftsführende Hella-Gesellschafter, dessen Großvater das Unternehmen gründete.
„Uns ist bewusst, dass der Verlust des Arbeitsplatzes für jeden einzelnen Betroffenen ein massiver Einschnitt in das Berufs- und Privatleben ist. Als verantwortungsvolle Unternehmer sind wir jedoch dazu verpflichtet, einen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg sicherzustellen“, so Kraler. Das Unternehmen baut nun die Lagerbestände ab und organisiert den Abbaubetrieb in Duisburg, der in wenigen Monaten abgeschlossen sein soll.
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