Virgen: Umstände eines Motorradunfalls geklärt

Ein Verletzter am Straßenrand, zwei versteckte Motorcross-Maschinen und keine Zeugen – mit diesem Rätsel war die Polizei Matrei mehrere Tage lang konfrontiert.

Alles begann mit einem Vorfall am Freitag, 22. August, gegen 23.30 Uhr. Ein 35-Jähriger wurde auf der Virgental-Landesstraße im Gemeindegebiet von Virgen verletzt aufgefunden. Als die Polizeistreife an der Unfallstelle eintraf, wurde der alkoholisierte Mann, der offenbar bei einer Motorradausfahrt schwer gestürzt war, bereits von den Rettungskräften versorgt.

Bei der Suche nach weiteren Spuren in der Umgebung entdeckte die Polizei in einem etwa 20 Meter entfernten alten Tunnel zwei Motocross-Motorräder. Eine der beiden Maschinen konnte dem 35-Jährigen zugeordnet werden, der zunächst ins BKH Lienz und tags darauf aufgrund seiner schweren Verletzungen nach Innsbruck gebracht wurde.

Doch wie kam es zu dem Unfall? Und wem gehörte das zweite Motorrad? Erst Tage später kam Licht ins Dunkel. Vor Ort anwesende Personen gaben an, nichts über den Hergang zu wissen. Aber nach intensiven Ermittlungen stießen die Polizisten schließlich auf einen 23-Jährigen, der ebenfalls mit einer Motorcross-Maschine unterwegs gewesen war. Die beiden Männer waren in der Nacht gemeinsam taleinwärts gefahren. Dabei stürzte der 35-Jährige, sein Motorrad prallte gegen die Maschine des 23-Jährigen, der daraufhin ebenfalls stürzte.

Der jüngere Fahrer leistete zwar Erste Hilfe, versteckte anschließend jedoch beide Motorräder und verließ die Unfallstelle, da er keine entsprechende Lenkberechtigung hat. Er wird wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung und des Imstichlassens eines Verletzten an die Staatsanwaltschaft Innsbruck sowie wegen mehrerer Verwaltungsübertretungen an die Bezirkshauptmannschaft Lienz angezeigt.