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Die Glueboys auf der Ö3-Bühne am Lienzer Hauptplatz. Fotos: Dolomitenstadt/Hassler

Die Glueboys auf der Ö3-Bühne am Lienzer Hauptplatz. Fotos: Dolomitenstadt/Hassler

Glueboys: Partypop, der von Herzen kommt

Musik ist für die drei Pinzgauer mehr als nur Beruf. Ein Backstage-Interview über Leidenschaft, Erfolg und Tatendrang. 

„Für alle, die euch nicht kennen: Wer sind die ‚Glueboys‘ in drei Worten?“, frage ich in die Runde. „Schlechteste Boyband Österreichs“, antwortet Max mit Augenzwinkern und das Trio lacht.

Der Lienzer Hauptplatz ist voll. Ö3 DJ David Gstraunthaler legt einen Hit nach dem anderen auf. Im Backstage sitzen mir drei sympathische Pinzgauer am Biertisch gegenüber: Isaak Kaserer, Maximilian Stöckl und Arthur Gobber, besser bekannt als die „Glueboys“. Mit ihrem Hit „Baccei Cola“ haben sie 2021 österreichweit Bekanntheit erlangt. Ihre Dialekt-Songs sind mittlerweile fast schon auf jeder Party Pflicht.

(v.l.) Isaak Kaserer, Maximilian Stöckl und Arthur Gobber vor ihrem Auftritt bei der Ö3-Warm-up-Night in Lienz.

Die „schlechteste Boyband Österreichs“ wurde für die Ö3-Warm-up-Night im Rahmen des Dolomitenmann-Wochenendes gebucht. Bei weitem nicht ihr größter Erfolg. Die drei Pinzgauer standen schon auf den Bühnen großer Festivals, wie dem Frequency, dem Nova Rock und dem Electric Love. Im März wurden sie mit dem Amadeus Music Award in der Kategorie „Electronic/Dance“ ausgezeichnet.

Ob sie je mit so einer Karriere rechneten? Absolut nicht. „Musiker zu werden war weder Plan A noch B noch sonst irgendein Plan“, erzählt Max. Aus purer Leidenschaft, betonen alle drei, sei etwas Großes entstanden. Isaak erklärt: „Also wir hatten schon kleine Ziele, die waren halt eher lokal. Dann kam auf einmal der Fequency-Auftritt, das war unsere fünfte Live-Show überhaupt. Da dachten wir uns: ‚Wenn wir dranbleiben und das Ganze ausfeilen, kann da mehr draus werden.‘“

Dabei war für keinen der drei ursprünglich klar, dass sie selbst einmal auf der Bühne stehen würden. „Max und ich haben beide Tontechnik studiert und ich war ein Jahr lang selbständiger Tontechniker. Wenn ich jetzt nicht bei den Glueboys wäre, hätte ich das wahrscheinlich weiter gemacht“, reflektiert Arthur. Max meint, er würde in einem Tonstudio arbeiten und Isaak wäre wahrscheinlich im Marketing- oder Businessbereich in der Musikbranche tätig.

Statt hinter den Kulissen zu sein, begeistern sie in der Realität tausende Fans mit einem Mix aus Reggae, Hip-Hop, Pop und Partyschlager – so fasst ChatGPT den Sound der Glueboys zusammen. Arthur kann der Beschreibung etwas abgewinnen: „Je nachdem was wir gemacht haben, trifft es das ganz gut.“ Mit der Bezeichnung Partyschlager identifizieren sich die drei jedoch nicht so gern und einigen sich auf einen eigenen Begriff: „Partypop“.

„Es war einfach surreal, dass aus einem reinen Hobby plötzlich der renommierteste Musikpreis Österreichs wurde.“

Isaak Kaserer

Mit ihrem „Partypop“ überzeugten sie Anfang des Jahres die Jury des Amadeus Austrian Music Award. „Es war crazy. Wir haben das niemals erwartet“, erzählt Arthur. Isaak ergänzt: „Es war einfach surreal, dass aus einem reinen Hobby plötzlich der renommierteste Musikpreis Österreichs wurde.“ Besonders Max zeigt sich noch heute bewegt: „Ich träumte von der Auszeichnung, im Sinne von ‚vielleicht passiert es ja irgendwann einmal‘. Als wir dann gewonnen haben, habe ich den restlichen Abend und auch den Tag darauf ständig mit den Tränen gerungen.“

Mit der Amadeus-Auszeichnung ging für Maximilian „Max“ Stöckl ein Traum in Erfüllung.
Isaak Kaserer (vorne) und Arthur Gobber sind mit Leib und Seele Musiker. Das bewiesen sie auch auf der Ö3-Bühne auf dem Lienzer Hauptplatz.

Nach diesem Höhepunkt ruhten sie sich aber nicht aus. Im Gegenteil, die nächsten Projekte stehen schon in den Startlöchern. Am 19. September erscheint ihr neuer Track „Träumer“. Entstanden ist der Song bereits im Jänner, doch mit dem Release ließen sie sich Zeit. „Das ist der beste Glueboys-Song überhaupt“, schwärmt Arthur. Isaak und Max stimmen zu. Inhaltlich haben die drei ihre Gedanken verarbeitet und daraus – um ihre Worte zu verwenden – „ein episches Stück mit 100 Prozent Glueboys-DNA“ geschaffen. Außerdem geht's im Dezember auf Tour. Dafür haben die Jungs alle Hände voll zu tun, weshalb sich ein längerer Aufenthalt in Lienz nicht ausgeht. Max kennt die Stadt aber noch von Einkaufsausflügen mit der Familie und als Haltestelle nach dem Italien-Urlaub aus seiner Jugend.

Zwischen „Träumer“ und der Tour sind zudem zwei weitere musikalische Überraschungen geplant. Fans dürfen sich auf echte Herzensprojekte freuen. „Die Wintersaison wird krass“, verspricht Max und ergänzt: „Wir stecken in unsere Songs so viel Energie rein. Wir wollen alles so gut wie möglich produzieren, das liegt uns wirklich am Herzen.“ Was bei anderen wie eine Floskel klingen könnte, wirkt im Gespräch ehrlich. Die Jungs leben ihren Traum – und würden dafür sogar beim Dolomitenmann antreten!

„Entweder beim Dolomitenmann mitmachen oder mit Musik aufhören?“, frage ich. „In dem Fall würde ich sogar alle vier Disziplinen allein machen“, betont Arthur und das Trio lacht.

Alexandra Hassler stammt aus Irschen, hat die HAK Lienz absolviert und ist als junge Redakteurin auf lebendige, multimediale Reportagen und Videos spezialisiert.

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