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Brigitte und Thomas Amort kritisieren Projekt der APG

Wie naturverträglich und sicher ist die geplante 220kV-Leitung am Fuß des Rauchkofels wirklich?

Obwohl öffentlich in Osttirol nur verhaltene Kritik an der geplanten 220kV-Leitung der APG hörbar oder sichtbar wird – verglichen etwa mit Protesten gegen Windräder in Assling oder gegen den Tunnelbau am Plöckenpass – gibt es auch engagierte Gegner dieses Projekts, allen voran das Ehepaar Brigitte und Thomas Amort, dessen Tristacher Bauernhof von der Trassenführung direkt betroffen ist. 

„Wir haben bereits sechs Stellungnahmen abgegeben, zum Thema Wasser- und Forstrecht, und haben zwei Beschwerden beim Landesverwaltungsgericht eingebracht, die abgewiesen wurden,“ erzählt Brigitte und ist sich sicher, dass auch andere Grundbesitzer in Tristach mit der geplanten Trassenführung nicht einverstanden sind, aber „wie gelähmt zuschauen“. In der aktuell laufenden UVP-Anhörung ist sie nach eigenen Angaben jedenfalls die einzige Bäuerin aus der Talbodengemeinde. 

Brigitte Amort kämpft bereits seit Jahren gegen die geplante Trassenführung der 220kV-Leitung der APG durch den Lienzer Talboden. Foto: Profer

20 Ordner an Unterlagen habe sie seit Projektstart gesammelt, erklärt Amort, die der Austria Power Grid vorwirft, die Grundbesitzer nur sehr spärlich und sehr spät über Details des Vorhabens informiert zu haben. 

Die Stellungnahme zur UVP gab das Ehepaar Amort bereits am 26. März und damit fristgerecht ab. Auf insgesamt sieben Seiten wird detailliert vor allem auf vorhandene Naturgefahren und negative Auswirkungen auf den noch gesunden Jung- und Mischwald hingewiesen, ebenso auf die Artenvielfalt und den Erholungswert des betroffenen Gebietes am „Tristacher Seebichl“. 

Breiten Raum widmet das Ehepaar in seiner Stellungnahme dem Thema Wasser. „Ein funktionierendes Waldsystem trägt besonders große Bedeutung für unsere Wasserquellgebiete. Es ist nicht nachzuvollziehen, wieso eine Starkstromtrasse direkt in das Quellgebiet von Tristach geführt wird“, schreiben die Amorts und halten zusammenfassend fest:

„Dieses Projekt auf der geplanten Trasse trägt zu einer massiven Störung des Waldökosystems, zu einer massiven Störung der Tier- und Pflanzenwelt, zur massiven Zerstörung des so wichtigen Jungwaldes, zu einer massiven Störung der Hangstabilität – zu Naturgefahren, zur massiven Zerstörung des Naherholungsgebietes, zur massiven Störung des Landschaftsbildes in Bezug auf Tourismus, zur massiven Störung und Zerstörung des Tristacher Wasserquellgebiets, zu einer massiven Ressourcenverschwendung an Grundstücken bei und die Austrian Power Grid verhindert durch intransparente Vorgehensweise, dass alle betroffenen Grundbesitzer:innen vollumfänglich zu ihren Informationen kommen, deshalb ersuchen wir die UVP-Behörde dieses Projekt nicht zu genehmigen.“

Vollständige Stellungnahme von Brigitte und Thomas Amort zum Download.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

20 Postings

wolf_C
vor 19 Stunden

... wenn die wüßten wie sich die APG in Salzburg durchgefräßt hat, dann wüßten sie, daß denen ein Baum so was von komplett wurscht ist .. und dorten waren keine schlechten NaturAnwälte am Werk ... ist halt so, daß uns eine schöne Umwelt nix wert ist ...

 
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Franz Brugger
vor 21 Stunden

In vielen Bereichen dieser Trasse kann man nur schwer die Unterflur-Variante wählen, gerade im Bereich Tristach aber wohl schon. Das hat man (lt. Berichten von der gestrigen Verhandlung) aber wohl nicht gewollt. Das wäre doch hinterfragenswert.

Hat der Tristacher Gemeinderat nichts von Einspruchsmöglichkeiten gehört?

Es bleibt zu hoffen, dass dieses Projekt zurückgewiesen wird und eine neue Variante mit UNterflurtrasse (dort wo möglich) zur Verhandlung kommt.

Man spürt das TIWAG-TIROL Landespolitik Gschmäckle.

 
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    F_Z
    vor 20 Stunden

    Wie alle Gemeinderäte der betroffenen Gemeinden, wurde auch der Tristacher Gemeinderat mehrfach kontaktiert, und hat mehrfach mehrheitlich zugestimmt. Wer eine Erdkabelverlegung will, der soll mir mal zeigen wo der Platz dafür ist. Der Übergang Masten-Erde und wieder zurück braucht ca. die Größe eines Fußballfeldes - und die Trasse dazwischen wäre groß genug um die Umfahrung von Lienz darauf zu bauen...

     
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    rony
    vor 19 Stunden

    Wo soll denn in Tristach eine Unterflurtrasse realisierbar sein

     
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    senf
    vor 18 Stunden

    Hoffentlich liest Tesler ned mit.

     
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      ruhigblut
      vor 12 Stunden

      @ senf....ja, der würde sich im Grab umdrehen, lach :-)

       
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stadtbewohner
vor 22 Stunden

Die darin beschriebenen Argumente sind für mich großteils schon nachvollziehbar. Auch ich bin der Meinung, dass eine Trassenführung am Hangfuß des Seebichls die optisch idealere Variante wäre. Auch ist der Bau wesentlich naturverträglicher als der Bau in Mitten des Seebichls. Die gerodete Schneise und die Leitung selber mit über 50 Meter! hohen Masten wäre vom gesamten Lienzer Talboden aus zu sehen! Vielen ist das derzeit nicht bewusst und wird erst von vielen verstanden, wenn die Leitung gebaut wurde. Dann ist es aber zu spät! Die mögliche Doppelnutzung mit der bestehenden 380 kv-Leitung in Teilabschnitten wäre ebenso eine Alternative.

 
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    F_Z
    vor 22 Stunden

    da gibt es keine 380kV-Leitung...

     
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msalcher
vor 22 Stunden

Strom und Wasser einstellen, dann mal schauen wie lang sie dagegen sind !

 
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Her Anonym
gestern

Mein gott immer jammern aber alle wollns strom habe 🤦Kommt eben nicht automatisch aus der Steckdose. Keiner sieht die grüngefärbten Masten...

 
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    Biker
    gestern

    Über die Notwendigkeit der Leitung wird auch nicht geklagt sonder über die geplante Trassenführung welche man mit ein bischen guten Willen und geringen Mehrkosten deutlich Landschaftsschonender gestalten könnte. Was hier gebaut werden soll stellt die billigste aller Varianten dar!

    Wer 50m hohe grün gestrichene Masten nicht sieht dürfte blind sein. Es werde vermutlich auch einzelne ausgesetzte Masten einen roten Anstrich bekommen (müssen) möglicherweise auch noch rotorange Kugeln an den Leiterseilen.

     
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      F_Z
      gestern

      jaja, "landschaftsschonende"... da meint doch jeder die die Landschaft vor seinem Fenster - und logisch ist es landschaftsschonender wenn es beim Fenster vom Nachbarn vorbeigeht, und nicht beim eigenen...

       
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      senf
      gestern

      @Biker, bist du nun Leitungsplaner und Leitungsbauer, wie kommst du zu deinem Ergebnis, das alles in Frage stellt. ? Es ist schon klar, dass ein solches Vorhaben nicht restlos Akzeptanz findet. Es wird keine einzige Variante geben, die volle Zustimmung erhält, weder als Freileitung noch in der Bodenführung.

      Das Vorhaben wird aber mehrere Genehmigungsverfahren durchlaufen, wo abzuwiegen ist, welche Lösung ideal erscheint und welche Auflagen zu erteilen sind. Wenn das Ding aber steht oder funktioniert, wird kein Hahn mehr krähen und kein Wolf mehr danach heulen!

      Schlimmer sind wohl die Pilze und Orwaschln von PV-Anlagen, die haufenweise die Landschaft mit ihren Dörfern verschandeln. PV-Anlagen funktionieren nämlich nur in besten Sonnenhängen oder -Lagen. In wenigen Jahren werden dir die Haare zu Berge stehen, vor lauter Schwarzwald und Schwarzbauten in und um deine Umwelt!

      @F_Z hat recht! Der Egoismus isch a Luder!

       
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      rony
      gestern

      Gerade in Tristach wird nicht die billigste sondern die beste Trasse realisiert. Die alte Leitung geht durch das Wohngebiet und die neue durch bzw. über den Wald.

       
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      Biker
      vor 23 Stunden

      @F_Z, bei mir gehts beim Fenster aller Nachbarn vorbei und zudem noch beim Fenster aller Dorf- Orts- und Talbewohner. Mit ganz wenig Gehirnschmalz und ein bischen gutem Willen könnte man die Trassenführung durchaus so anpassen dass wir alle nur mehr die obersten Teile der Stromleitung vorm Fenster haben! Wenn ganze Täler landschaftlich zerstört werden dann kann man sich schon aufregen!

       
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      Village Pizza
      vor 22 Stunden

      "die billigste aller Varianten" - soso. Sie haben offensichtlich keine Ahnung und davon sehr viel.

       
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      F_Z
      vor 20 Stunden

      @Biker: würdest du mir zustimmen, wenn ich behaupte das die Stromleitung weniger ins Landschaftsbild eingreift als z.B. die Hochsteinpiste?

       
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      Biker
      vor 20 Stunden

      @Village Pizza, Ich bin zumindest informiert was auf meinem Grundstück gebaut werden soll. Die Aussage mit der "billigsten Variante" eines APG Mitarbeiters ist in einem meiner Gesprächsprotokolle dokumentiert. Beleidigen können Sie jemand anderen!

       
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    Hannes Schwarzer
    gestern

    Her Anonym....treffsicher wie immer auf der falschen Seite!

     
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      Her Anonym
      gestern

      Ach Hannes 🫶🏻

       
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