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Seit 2020 stiegen Ausgaben pro Kopf um 562 Euro monatlich

Mit einer summierten Teuerungsrate von 29,2 Prozent in fünf Jahren ist Österreich EU-Spitzenreiter.

Im Schnitt müssen Personen in Österreich im August 2025 um 562 Euro monatlich mehr ausgeben, um denselben Lebensstandard zu erhalten wie August 2020. Das zeigt eine Analyse des Momentum Instituts. „Mit einer effektiven Inflationsbekämpfung, wie in anderen Ländern, könnten die zusätzlichen Mehrkosten für die Bevölkerung um hunderte Euro pro Monat geringer ausfallen“, meinen die Wirtschaftsforscher:innen des Instituts.

Von den monatlich zusätzlichen Kosten in Österreich in Höhe von 562 Euro entfallen laut Momentum 76 Euro auf Lebensmittel, 49 Euro auf den Bereich Wohnen und 69 Euro auf die Energie. Weitere 140 Euro entfallen auf die Ausgaben für Gastro und Bewirtschaftung und 229 Euro auf andere Ausgaben wie etwa für Treibstoffe, Gesundheit, Freizeit und Kultur oder beispielsweise Bildung.

Mit einer Inflationsrate wie in Deutschland, Spanien, Frankreich, der Schweiz sowie im Durchschnitt der Eurozone würden die Mehrkosten in Österreich deutlich geringer ausfallen. Mit der deutschen Teuerungsrate etwa wären es mit Mehrkosten in Höhe von 470 Euro pro Monat um 92 Euro weniger. Im Vergleich mit der durchschnittlichen Inflationsrate der Eurozone müssten Menschen in Österreich gar 127 Euro pro Monat weniger stemmen.

Bei der Analyse werden die durchschnittlichen monatlichen Konsumausgaben von Personen in Österreich im Jahr 2020 in Höhe von 1.890 Euro herangezogen und um die jeweilige Inflation seit 2020 hochgerechnet. „Hätte die Regierung, wie andere Länder, frühzeitig und wirksam in die Preise eingegriffen, bliebe der Bevölkerung in Österreich zwischen rund 1.100 (DE-Rate) - 5.000 (CH-Rate) Euro mehr im Jahr“, erläutert Leonard Jüngling, Inflationsexperte am Momentum Institut.

Inflationshochburg Österreich

„Die überdurchschnittlichen Mehrkosten gehen auf den Deckel der hohen Inflationsrate. Kein anderes Land in Westeuropa hat die Teuerungswelle so überrollt wie Österreich. Ein zu großen Teilen hausgemachtes Problem, das durch klug gesetzte Preiseingriffe der Regierung in dieser enormen Härte vermeidbar gewesen wäre“, führt Jüngling weiter aus.

Während Österreich in den vergangenen fünf Jahren seit August 2020 eine aufsummierte Teuerungsrate in Höhe von 29,2 Prozent aufweist, fällt sie im Schnitt der Eurozone mit 23,4 Prozent deutlich geringer aus. Die Teuerungsrate in Frankreich (17,5 Prozent) ist um 40 Prozent geringer als in Österreich und in der Schweiz (7,3 Prozent) ist sie sogar um drei Viertel niedriger.

„Aktuell sehen wir in den Lohnverhandlungen eine Tendenz unterinflationär abzuschließen - die Löhne holen so nicht zur Teuerung auf.“

Leonard Jüngling, Momentum Institut.

„Aktuell sehen wir in den Lohnverhandlungen eine Tendenz unterinflationär abzuschließen - die Löhne holen so nicht zur Teuerung auf. Werden die Löhne nun aber nicht ausreichend an die Inflation angepasst, ist die Regierung gut beraten, wenigstens jetzt effektiv in die Preise einzugreifen, ansonsten wird die Situation, gerade für jene die ohnehin schon wenig haben und am härtesten vom aktuellen Sparkurs getroffen werden, noch prekärer, als sie ohnehin schon ist“, so Jüngling abschließend.

Das Momentum Institut empfiehlt vor allem die Preise, die zur Deckung der Grundbedürfnisse fällig sind, nachhaltig und umfangreich zu bremsen. Maximale Mieterhöhungen sollten in allen Mietsegmenten maximal 2 Prozent pro Jahr betragen dürfen, auch eine Nachbesserung und Vereinheitlichung des Betriebskostenkatalogs kann die Mietbelastung weiter drücken.

Bei den Lebensmittelpreisen könne eine reduzierte Mehrwertsteuer temporäre Entlastung bringen, langfristig fordern die Momentum-Expert:innen eine Strategie, „die angemessene Preise garantiert, unter anderen etwa die Abschaffung des Österreich-Aufschlags. Zentral ist auch bei den Strompreisen anzusetzen, etwa durch eine Rückabwicklung der Liberalisierung des Strommarkts für Haushalte, einer Reform des Merit-Order Prinzips oder der Verstaatlichung von Gaskraftwerken.“

8 Postings

heli52
vor 13 Stunden

Gerechterweise müsste man die Lohn-, Soziale- und Pensionserhöhungen in diesen 5 Jahren auch erheben und mit den angeführten Ländern gegenüber stellen! Aber das wird das Momentum Institut nicht machen! Könnte Österreich ja positiv aussteigen.....

 
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    LouiseBeton
    vor 13 Stunden

    ......und was ist mit den Sparguthaben, alles entwertet, die Leute checkens halt nicht so schnell, weil nominell ist ja immer noch gleich viel am Konto

     
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Milieubedingte Unmutsaeusserung
vor 14 Stunden

Das stimmt. Sie haben sich mit ihrem eigenen Geld bestechen lassen. Sozusagen Demokratie als Gefangendilemma. Spricht nicht für die politische Kultur in diesem Lande.

 
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    Milieubedingte Unmutsaeusserung
    vor 13 Stunden

    Das sollte eine Antwort auf @Village Pizza werden.

     
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Milieubedingte Unmutsaeusserung
vor 19 Stunden

Hätte ja keiner damit rechnen können, dass die schwarz-türkise Politik des "Koste es was es wolle" auch etwas kostet :)

 
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    Village Pizza
    vor 15 Stunden

    Genommen haben das Geld alle gern

     
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      tantmarie
      vor 14 Stunden

      Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Mt 13, 12

       
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    LouiseBeton
    vor 14 Stunden

    Richtig, leider haben sich die wahren Verursacher (Kurz,Blümel, Nehammer, Edstadler, Anschober, Mückstein u.v.a.) alle aus dem Staub gemacht. Heute sind wir halt pleite, dafür waren wir damals die Testweltmeister. Die jetztige Regierung hat dafür alles im Griff🤦‍♀️, tut alles für die Bevölkerung👎🏼.....hahaha, wenns nicht so traurig wär.

     
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